Matthias Roll
Youtuber (Y-TITTY)
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“Viele denken, dass dieser ganze YouTube Hype nur im Internet entsteht, was einfach nicht der Fall ist, weil wenn man auf die Straße geht, sieht man, dass einen die Leute auch im Real Life erkennen”, erzählt der (mittlerweile ehemalige) Y-TITTY-Youtuber Matthias Roll. “Es war ein Hobby und wir haben an uns geglaubt. Man muss an sich glauben und nicht von vornherein nur Geld damit machen wollen”, verrät er über die Anfänge.

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich!

Hallo. Ich mit 14? Ja, das wäre mal eine lustige Reise wieder. Aber auf jeden Fall, also, eigentlich muss ich sagen, ich bereue nichts, weil alles kommt so wie es kommen muss, aber, ja, vielleicht so ein, zwei Sachen hätte ich lassen sollen, tut mir auch noch mal leid wegen dem Auto (lacht). Und ja, mein 14-jähriges Ich. Mach das…, entscheide dich für Y-TITTY, es war schon richtig. Es wird aber hart, also kämpf (lacht). Ja, ich weiß nicht, das würde ich mir noch mal sagen, glaube ich, ich würde mir nicht wirklich Tipps geben, weil es entwickelt sich ja alles, die ganze…, darum ist es ja so spannend. Darum würde ich das gar nicht wollen, dass ich meinem 14-jährigen Ich Tipps gebe, sondern sage: Mach. YOLO.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Boah. Also, mein Name, den weiß ich noch. Matthias Roll ist mein Name. Berufsbezeichnung ist immer so schwer. Viele sagen, wir sind Youtuber. Aber wir probieren halt eher, ja, Comedy zu machen und davon zu leben und, ja, Comedian, ich weiß nicht, das ist alles irgendwie, wir sind Produzenten, Comedians, darum kann man das schwer irgendwie zusammenfassen. Aber viele würden sagen, wir sind Youtuber, ja.

Was ist das coolste an Deinem Job?

Also, ich mag Herausforderungen, auch jetzt wie da im Kinofilm auch mal längere Sachen, wo man so auch ein bisschen mitdenken muss und, oah, das ist knifflig, und dann muss man da einfach auch mal länger dran arbeiten, dass macht mir total viel Spaß. Ja, das Coolste ist einfach, was ich erlebe, also, für mein Alter habe ich schon so viel erlebt und ich bin da so dankbar für, das ist für mich auch nicht selbstverständlich, und dass es mich getroffen hat, das ist echt, ja, das Geilste an meinem Job, dass ich unterwegs bin und, wie gesagt, verschiedene Herausforderungen eingehen kann. Das ist für mich einfach verdammt wichtig und da kann ich mich auch weiterbilden. Wenn ich immer nur das Gleiche mache, kann ich mich nicht weiterbilden, und wenn ich halt nachher eine Herausforderung annehme und die bewältige, habe ich wieder was gelernt.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Ja, viele denken, dass sie ganze Youtube, dieser Youtube Hype einfach nur im Internet entsteht, was einfach nicht der Fall ist, weil wenn man auf die Straße geht, sieht man, dass auch im Real Life die Leute einen erkennen und, ja, es ist auf jeden Fall richtig schön, aber man gibt schon irgendwie einen Teil von seinem Privatleben ab, so wenn man Instagram hat und Facebook, wollen die Leute ja auch so ein bisschen privatere Einblicke und viele…, viele Fans kennen einen auch verdammt gut, die wissen dann sogar irgendwie, wie derjenige heißt, der, wo man sich fragt, hey, wie…, woher wissen die das, oder, wo haben die jetzt das Bild? Hä, das habe ich doch nie gepostet? Und das ist halt, das sind dann halt so Sachen, ja, aber das gehört alles dazu, darum, wie gesagt, ich gehe da nicht mehr so ran, was finde ich negativ, sondern, was finde ich positiv und ziehe mich daran hoch und die negativen Dinge, was es ja für mich nicht ist, erkannt zu werden, aber die sind halt so, damit muss man halt irgendwann umgehen können, wenn man das macht in der Öffentlichkeit, und wir machen das jetzt glaube ich schon lange genug, dass ich damit voll.., vollkommen klar komme, dass jemand herkommt und ein Foto will, ist ja auch verständlich. Mache ich ja auch, wenn ich irgendjemanden sehe, den ich anhimmle. Oder mag.

Worum geht es in Deinem Job?

Also, ich glaube, was bei Y-TITTY oder bei Youtube halt wichtig ist, ich glaube, man muss wirklich alles Kreative wirklich selbst entscheiden oder selbst machen. Man kann sich natürlich irgendwie Hilfe holen, um irgendwelche Bereiche – um noch mehr zu produzieren einfach, aber zum Beispiel dieses ganze…, eigentlich auch selbst der Schnitt muss eigentlich von dem Youtuber selbst gemacht werden, um das perfekte Ergebnis für einen selbst zu sein, und ich glaube, wir von Y-TITTY- sind auch sehr perfektionistisch und wollen eigentlich immer das Bestmöglichste rausholen. Man hat eine Idee, dann setzt man sich zusammen, sammelt weitere Ideen zu der Idee, dann schreibt man's aus, dann geht’s in.., dann macht man die Vorproduktion, kauft Requisiten ein, guckt Locations an, und so weiter. Dann sammelt man die Technik zusammen, dreht und schneidet es dann, und lädt es hoch und postet es über Facebook und so weiter. Also, es gibt nicht so eine klassische Arbeitswoche bei Y-TITTY das ist immer unterschiedlich, also jede Woche ist irgendwie auch neu. Natürlich hat man immer Ziele in der Zukunft, wo man drauf hinsteuert, aber, ja, das ist unterschiedlich, jeder Tag ist ganz anders und ich würde sagen, mein Bereich ist es eher kreativ zu sein, dann natürlich auch vor der Kamera präsent zu sein und auch so ein bisschen in der Produktion mit zu gucken und mit zu organisieren, und zu gucken, was kann man da noch lustiges machen, weil viel kann man da noch mit der Requisite rausholen an Witz, und ja, das ist eigentlich so mein Hauptaufgabenbereich und, ja, ansonsten arbeiten wir jetzt an einem Kinofilm, das ist momentan so unser Herzblutprojekt und nebenher wollen wir natürlich auch wieder auf Youtube durchstarten und, ja. Wir sind momentan einfach so ein bisschen in diesem Kinomodus, weil das unser großer Traum seit wir 14 sind, und das wollen wir jetzt erst mal machen, den Kinofilm.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ja, mein Werdegang, da…, ich muss kurz dazu sagen, ich war schon auch als Kind immer irgendwie, dass ich zu Musik getanzt habe und habe dann irgendwie eine Lederjacke angezogen, eine Sonnenbrille auf und bin rumgetanzt. Habe auch in der Kirche und so mal mitgespielt bei so einem Theaterstück, also es fing eigentlich schon früh an, dass mir das irgendwie Spaß gemacht hat. Ja, dann irgendwann war ich dann im Gymnasium und habe einfach gemerkt, das ist nicht die richtige Schule für mich, also, ich war das erste Halbjahr sehr gut und das zweite so mittel, aber ich habe einfach gemerkt, irgendwie ist mir da der Druck zu hoch und bin dann in die Realschule runter, habe da dann auch meine mittlere Reife gemacht. Ja, und dann habe ich überlegt, und da war ja das mit Y-TITTY noch eher so ein Hobby und wir haben das immer mal wieder gemacht, und da habe ich mir überlegt, nee, ich kann mich nicht ins Büro setzen, das bist nicht du, du musst raus, du musst ein bisschen was erleben. Und dann habe ich halt gesagt, ja, gut, dann gucke ich mir mal den Polizeiberuf an. Habe dann da die Prüfung mitgemacht und bestanden und hatte dann auch schon einen Ausbildungsplatz bei der Polizei und, ja, es war immer so…, ich habe mich gefreut, aber es war nicht dieses, boah, bin ich jetzt happy, so, das ist das, was ich machen will. Ja, und es gab auch eine Zeit, da wollte ich, ja, Mediengestalter werden, wollte irgendwas in den Medien machen und wollte irgendwie was schneiden und habe mich dann bei den ganzen kleinen TV-Produktionen in der Umgebung beworben, und, ja, also, ich glaube, ein, zwei Bewerbungsgespräche hatte ich, aber dann immer eine Absage, und ich bin da so verdammt glücklich, dass ich das nicht gemacht habe, weil, ja, solche Beiträge wären nichts für mich gewesen. Dann kam noch ein Punkt, wo ich ein halbes Jahr lang irgendwie Zeit hatte, und ich wusste auch dann noch nicht was ich werden will nach der Polizei, als ich dann abgesagt habe, und bin dann zum Radio gegangen und habe da ein halbjähriges Praktikum noch beim Radio gemacht vorher, und das war auch richtig gut, also da habe ich auch noch mal viel gelernt. Aber war natürlich auch das Realistische dann einfach, man kann ja nicht sagen, hey, wir machen das jetzt einfach hauptberuflich und probieren, dass es klappt. Ja, aber irgendwann kam dann der Punkt, wo ich das dann doch hatte, wo ich dann gesagt habe, nee, wir probieren es jetzt einfach, so der jugendliche Leichtsinn, und habe das abgesagt mit der Polizei, bin dann mit dem Oğuz nach Köln gezogen in eine WG, Philipp war dann noch bei uns in der Heimat, und ja, dann haben wir da immer Videos produziert und irgendwann hat es halt dann geklappt so richtig, und dann ja, war ich natürlich überhappy, dass ich mich so entschieden habe, aber meine Mutter war auch am Anfang so, ja, wie kannst du das jetzt machen, das ist ein sicherer Job, und ich aber auch gesagt habe, bitte verstehe mich, und dann irgendwann war es auch für sie kein Problem und jetzt sind sie auch superstolz, und ja, also, hätte eine Ausbildung als Polizist haben können und, ja, jetzt Youtuber (lacht).

Ginge es auch ohne Deinem Werdegang?

Ja, geht auch ohne meinen Werdegang, aber ich glaube, man braucht, ja, den…, man muss den Willen haben, man muss das wollen, man braucht natürlich auch irgendwie, muss man auch vor der Kamera sich was trauen. Wenn man dann da so sitzt, und so, ha-hallo-hallo, und dann…, das ist halt einfach, man darf nicht schüchtern sein, man muss schon direkt sein und selbstbewusst sein, das ist auf jeden Fall sehr wichtig, und ich glaube, so ein bisschen sich mit der Materie auseinandersetzen muss man auch bei Youtube, also man muss auch gucken, wie schneide ich, wie lade ich was hoch und welche Uhrzeit ist am besten. Es gibt ja ganz viele Tricks auch und ich glaube, das ist wichtig, und dann Durchhaltevermögen, und auch nicht zu sagen, boah, ich möchte jetzt Youtube anfangen, um so viel Geld zu verdienen wie der oder der, weil so haben wir auch nicht angefangen. Es war aus Hobby, und wir haben an uns geglaubt, also man muss an sich glauben und nicht daran, dass man einfach nur von vornherein Geld damit machen will, sondern man muss sagen, hey, ich habe was drauf und mache das jetzt einfach, um den Leuten das zu zeigen, und dann wird man's schon sehen, ob es klappt oder nicht, das ist halt auch ein bisschen Glück.