Maximilian Frank
Auszubildender Chemieverfahrenstechniker
Bitte melde dich an, um das Video zu bewerten!
Karriere Level
Auszubildender*e / Lehrling / Lernender*e
Studiengang
Lehre/Ausbildung
“Egal welche Berufsausbildung, Schulausbildung oder Weiterbildung man macht, man kann sich immer neue Ziele setzen und einen neuen Weg gehen.” Maximilian Frank ist Auszubildender im Bereich Chemieverfahrenstechnik bei Sandoz. Er betreut die Anlage, in welcher Medikamente hergestellt werden. Eine Herausforderung in seiner Lehre? “Wenn man die Lehre beginnt und zur Anlage kommt, weiß man am Anfang gar nichts über sie. Man muss sich dann ziemlich viel merken.”

Transkript

Wer bist du und was machst du?

Mein Name ist Maximilian Frank, ich komme aus Breitenbach am Inn, bin bei Sandoz beschäftigt und Chemieverfahrenstechniker im zweiten Lehrjahr.

Worum geht’s in deiner Lehre?

Ich mache die Lehre als Chemieverfahrenstechniker bei der Firma Sandoz. Chemieverfahrenstechniker beschäftigen sich nicht im Labor selbst, sondern in der großen Anlage, wo keine Versuche gemacht werden, sondern das Medikament selbst produziert bzw aufbereitet wird. Ich bin jetzt knapp über ein Jahr bei der Firma Sandoz beschäftigt, seit September 2014. Ich bin jetzt in der zweiten Anlage und das ist eine Aufbereitungsanlage. Im ersten Lehrjahr absolviert man einen fünf-monatigen Grundkurs für chemischen Lehrlinge, damit man die Grundbegriffe weiß und man einen Eindruck gewinnt, wie es in der Anlage später aussieht und man die sicherheits- und qualitätsrelevanten Sachen weiß. Nach fünf Monaten, wenn man den Grundkurs abgeschlossen hat, kommt man in die Anlage raus. Da hängt es stark von der Anlage ab, was es für eine Anlage ist und wie weit man selbstständig arbeiten darf. Bei gewissen Anlagen darf man sehr selbstständig arbeiten, da kann man den Schichtarbeitern sehr viel helfen. Man wechselt halbjährlich durch, zum Beispiel bin ich jetzt bei einer Anlage, da kann ich selber nicht so viel tun, da muss man für jede Arbeit, die man macht unterschreiben und für mich ist das noch nicht genehmigt, dass ich unterschreiben darf. Deshalb bin ich zur Zeit mehr beim Helfen und Mitschauen und kann auch Sachen für die Berufsschule erledigen und mit den Meistern reden, ob sie Tipps für die Berufsschule haben. Die Berufsschule ist nicht blockweise sondern ganzjährig. Das heißt man hat einen Tag in der Woche, wo man nach Innsbruck in die Berufsschule fährt. In den ersten zwei Lehrjahren ist es so, dass man zehn Zusatztage im Jahr hat, das heißt man muss zehnmal zusätzlich in die Berufsschule. Da macht man spezifisch die Chemieverfahrenstechnik und auch Physik. Physik ist sehr wichtig. Weiters auch ganz normale Fächer wie Deutsch, Englisch und Mathematik. Mein Alltag schaut derzeit so aus, dass ich in der Früh eine Runde mit den Proben gehe, dass heißt ich nehme zum Beispiel Wasserproben von irgendeinem Waschwasser oder Reinstwasser von irgendeinem Produkt, wo wir bei der Anlieferung Proben nehmen müssen, ob es das Produkt ist, was wir wollen oder es den qualitätsrelevanten Faktoren entspricht. Dann gehe ich mit den Proben zu den verschiedenen Labors, weil das kontinuierlich über die ganze Charge überwacht wird, dass das das richtige Produkt ist und jeder Arbeitsschritt richtig war. Unter Tags wird mehr am PLS (Prozessleitsystem mit dem man die ganze Anlage steuern kann) gearbeitet, das heißt am Computer. Da kommen die verschiedenen Verfahrensschritte, so wie alles waschen oder füllen. Man muss selber nicht mehr so viel machen, aber man muss alles über die Anlage wissen und wo zum Beispiel die Rohrleitungen hingehen. Ich habe jetzt noch ungefähr zwei Jahre vor mir, dann haben wir die Lehrabschlussprüfung. Innerhalb von den dreieinhalb Jahren Lehrzeit kann man sich gewisse Sachen aneignen oder herausfinden, welche für einen selber persönlich wichtiger sind beim Arbeiten - mit was man gerne oder weniger gerne arbeitet. Danach kann man in dem Bau, wo das spezifisch gefordert wird anfangen und meinen Arbeitsweg weiterführen. Danach kann man dann zum Beispiel den Meister machen und generell in der Firma Sandoz kann man sich sehr gut weiterbilden und hat gute Aufstiegsmöglichkeiten.

Wie bist du zu dieser Lehre gekommen?

Ich habe mich nach zwei Jahren HTL dafür entschieden diese Lehre zu beginnen. Ich wurde von Freunden und Familie darauf aufmerksam gemacht, habe mich im Internet informiert und habe im September 2014 diese Lehre begonnen. Das Aufnahmeverfahren beginnt mit einer ganz normalen Bewerbung, wenn sie Interesse haben folgt ein Aufnahmetest. Wenn man bei dem gut abschneidet, dann folgt ein Vorstellungsgespräch. Wenn man sich beim Gespräch von einer guten Seite zeigt und man sich interessant für sie macht, wird man von der Sandoz aufgenommen.

Welche Eigenschaften sollte man mitbringen?

Für diese Lehre ist es sehr gut, wenn man logisches Denken und Hausverstand mitbringt, weil dann kann man die Anlage sehr gut beurteilen und wie die ganzen Verfahren ablaufen. Wissen sollte man auch in Mathematik für gewisse Berechnungen wie Strömungen und Rohrleitungen haben.

Was ist das Coolste an deiner Lehre?

In der Abteilung, wo ich vorher war, hatten wir eine relativ kleine Anlage, das war die Laborversuchsanlage, da werden die ganzen Wirkstoffe und Medikamente ausprobiert. Da haben wir einen Tank komplett auseinander gebaut, weil er eine Infektion hatte und da war ich mit einem anderen Schichtarbeiter dabei und habe ihm geholfen die ganzen Dichtungen und die Rohrleitungen zu reinigen und zu tauschen. Wir haben den kompletten Tank selber auseinander und wieder zusammengebaut. Das war schon sehr super mal zu sehen, wie der ganz Tank aufgebaut ist. Da sieht man eben auch, wie diese Tanks eigentlich aufgebaut sind, das war schon sehr interessant.

Was ist die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung ist, wenn man die Lehre beginnt und man noch nichts weiß und bei Null anfängt. Die ganzen Sachen, die einem erklärt werden, speziell am ersten Tag, da muss man sich schon ziemlich viel merken und das ganze Wissen wird dann erst ein halbes Jahr später benötigt. Das ist schon eine große Herausforderung, sich das alles zu merken.

Der wichtigste Ratschlag in deinem Leben… ?

Ich selber habe mit auf den Weg genommen, egal welche berufliche oder schulische Weiterbildung man macht, man kann sich immer neue Ziele setzen und einen neuen Weg gehen und man wird immer wieder etwas erreichen, wenn man den Willen dazu hat.