Richard Schachermayer
Projektmanager
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“Ich habe mein Büro in Steyr, arbeite in Wien, Bayern und wo auch immer sonst die Projekte sind.” Diese Mobilität schätzt Projektmanager Richard Schachermayer aus der Abteilung Informatik und Organisation im Bereich Infrastruktur bei VERBUND. Wenn eben mal 2.800 Arbeitsplätze das Betriebssystem umstellen, fungiert er als Projektleiter. Seinem 14-jährigen Ich rät er: “Sei kritisch, aber aufgeschlossen gegenüber Erneuerungen.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

3 Ratschläge an dein 14-jähriges Ich ... Versuche immer Teil der Lösung zu sein und nicht ein Teil des Problems und finde aber heraus, welcher Teil der Lösungsteil und welcher Teil der Problemteil ist! Das Zweite wäre: Sei aufgeschlossen, aber kritisch gegenüber Neuerungen! Und das Dritte ist: Verbessere dich laufend - sowohl theoretisch als auch in der praktischen Arbeit!

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Was steht auf deiner Visitenkarte? Richard Schachermayer aus der Abteilung Informatik und Organisation, Bereich Infrastruktur, Projektmanagement.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Was ist das Coolste an deinem Job? Das Coolste für mich ist: Ich habe mein Büro in Steyr, arbeite in Wien, in Bayern und wo auch immer sonst die Projekte sind. Das heißt, ich bin sehr mobil, sehr viel unterwegs. Lerne im Zuge dessen viele Leute und Personen kennen. Sowohl intern im Konzern, als auch Projektpartner aus externen Firmen, die wir als Unterstützung haben. Und man lernt auch sehr viele unterschiedliche Unternehmenskulturen kennen.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Welche Einschränkungen bringt der Job mit sich? Die Teams setzen sich sehr individuell zusammen. Man muss herausfinden: Wo sind die Stärken und Schwächen der Mitarbeiter? Diese dann optimal einzusetzen, zu fördern, zu fordern und Lösungen, die man einmal erarbeitet hat, sind nicht immer für die anderen Projekte anwendbar. Das heißt, man bei jedem Projekt den Lösungsweg neu erarbeiten, mit dem Team zusammen. Und das ist der Unterschied zu einem Liniengeschäft.

Worum geht es in Deinem Job?

Worum geht's in deinem Job? In meinem Bereich geht es darum: Größere Veränderungen in der Informatik im VERBUND werden größtenteils in Projekten abgewickelt und da bin ich meistens in der Funktion des Projektleiters. Ich möchte dazu zwei Beispiele bringen. Das eine war die Umstellung des gesamten Konzerns auf den neuen Standard-Client, also Windows 7 mit Office 2010. Das waren circa 2800 Arbeitsplätze die umzustellen waren. Das war natürlich eine Herausforderung sowohl aus technischer als auch aus organisatorischer Sicht. Aus technischer Sicht deswegen, weil wir neben den neuen Funktionalitäten des neuen Betriebssystems und des neuen Office-Systems in Bezug auf Mobilität und Security, auch unsere 300 Applikationen, die wir im VERBUND einsetzen, beginnend von der Stromerzeugung über den Handel und Vertrieb, alle testen mussten am neuen Standard-Client für das 64-Bit-Betriebssystem. Das war eine technisch sehr herausfordernde Aufgabenstellung. Meine Funktion war eher die koordinierende und überwachende Funktion. Das heißt erstens: Zur Überwachung auf der technischen Seite, ob der neue Client funktioniert in unserer Umgebung und natürlich diese 300 Applikationen, ob die alle einwandfrei zu implementieren waren und wenn nicht, dann natürlich mit den Herstellern eine Lösung herbeizuführen. Bei der Schulungsplanung war auch ein großes Team dahinter, welches dann mit jedem einzelnen User einen individuellen Termin vereinbart hat, aber dies war im Zeitrahmen dieser drei Monate durchzuführen. Und dahinter die Roll-Out-Teams, die dann die Geräte alle ausgetauscht beziehungsweise neu gemischt haben und mussten natürlich dann, abhängig vom Schulungsplan, die Geräte auf 70 verschiedenen Standorten umstellen und das Deployment der unterschiedlichen Applikationen durchführen.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Wie schaut dein Werdegang aus? Ich habe die HTL in Steyr, also eine technische Ausbildung gemacht. Dann bin ich zu Siemens nach München gegangen, dann das Bundesheer dazwischen, danach bei Siemens in Österreich im Bereich Datentechnik – so hat damals die Informatik geheißen. Bin dort ungefähr zehn Jahre geblieben. Also 1989 bin ich zu den Ennskraftwerken gekommen und habe dort den Job des SAP Basisbetriebes übernommen. Nach fünf Jahren wurde aber der Konzern im IT-Bereich reorganisiert und habe dann damit mein Aufgabengebiet verloren und das war für mich sehr frustrierend zu der damaligen Zeit. Damals habe ich mir überlegen müssen: Soll ich jetzt im Zuge der Reorganisation ein Teil des Problems oder ein Teil der Lösung sein? Und ich habe mich für den Lösungsteil entschieden und habe aktiv an der Reorganisation mitgearbeitet. Dabei dürfte ich einen guten Job gemacht haben, weil anschließend wurde mir bereits angeboten einige Projekte durchzuführen. Und somit bin ich eigentlich zu dem Projektgeschäft gekommen - das war 1995. Seit dem mache ich eigentlich Projektmanagement und Projektabwicklung. Im Zuge dessen habe ich mich natürlich auch weitergebildet, sprich: Auf der technischen Seite war ich einer der Ersten in Österreich, der die Microsoft Certified Professional Prüfung abgelegt hat. Dann habe ich im Projektmanagement die IPMA Zertifizierung durchgeführt und vor fünf Jahren habe ich noch den Master of Business Administration in Knowledge Management gemacht.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Ginge es auch ohne deinen Werdegang? Ohne technisches Grundwissen – muss nicht immer im Detail sein – geht es eigentlich in der IT nicht. Man muss die Dinge verstehen, wenn man sie verändert und die Risiken abschätzen können, um dann auch gute Qualität abliefern zu können. Weiters muss man auch ein gutes Gespür dafür haben, was man alles verändern kann und was zumutbar ist. Damit meine ich aber nicht die Technik, sondern eher die Menschen und die Organisationen dahinter – natürlich als soziales System verstanden.