Profi-Sport: Wie sieht der Weg dorthin aus?

from Raphaela
9.11.2021

Skirennläufer Marcel Hirscher

Marcel Hirscher, einer der wohl bekanntesten österreichischen Skiläufer und Silbermedaillen-Gewinner bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014, erzählt im whatchado Interview, dass er bereits Skifahren gelernt hat, bevor er in den Kindergarten gekommen ist. Entscheidend dafür waren wohl auch seine Eltern, die beide selbst Skilehrer waren und eine eigene Skischule betrieben haben.

Mit 2 Jahren habe ich Skifahren gelernt, mit 3 Jahren bin ich in den Kindergarten gegangen

Marcel Hirscher entschied sich für eine solide Grundausbildung und ging später in die Skihotelfachschule, obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits wusste, dass er eine Profisport-Karriere einschlagen wollte. Doch für Marcel Hirscher war es auch wichtig, falls es mit der Sportkarriere nicht klappen sollte, trotzdem ein zweites berufliches Standbein zu haben.

Bereits im Schulalter fing er an im Ausland bei internationalen Wettkämpfen teilzunehmen, was zu seinem großen Erfolg maßgeblich beigetragen hat.

Profisportkletterer David Lama

David Lama, ein österreichsicher Sportkletterer und Alpinist, der vielen spätestens durch seinem Film „Cerro Torre“ ein Begriff ist, wurde bereits im zarten Alter von 6 Jahren von Peter Habeler, einem Freund von Freunden seiner Eltern auf „sein unglaubliches Gespür für den Felsen“ und seine Begabung aufmerksam gemacht. Die Teilnahme an diesem Sommerkurs, den Habeler leitete und bei dem man auch kletterte, war eher zufällig, bestimmte aber von da an David Lamas Leben.

Dass ich zum Klettern gekommen bin, war voller Zufall

Da ihm Klettern unglaublich viel Spaß machte, fing er ab diesem Zeitpunkt an für Wettkämpfe zu trainieren und auch an diesen teilzunehmen. Nebenbei machte der gebürtige Tiroler die Volksschule und das Gymnasium. Er gewann von da an einen Wettkampf nach dem anderen, wurde jüngster Weltcupsieger und zweimal nacheinander Europasieger in den Disziplinen Vorstieg und Bouldern.

Erst 2010 zog er sich aus den Wettkämpfen zurück, um sich mehr seinen alpinen Projekten, wie beispielsweise der freien Begehung der Kompressor Route am Cerro Terro zu widmen, über den auch der gleichnamige Film handelt.

Snowboard Pro Julia Dujmovits

Julia Dujmovits ist eine österreichische Snowboarderin, die bei den Olympischen Winterspielen 2014 die Goldmedaille im Parallelslalom gewann. Aufgewachsen ist sie im Südburgenland, was zuerst verwundern mag, da dies keine Wintersportregion ist. Mit ihren Eltern war sie jedoch jedes Jahr auf Skiurlaub und durch ihre Begeisterung fürs Snowboarden bekam sie mit 9 Jahren zu Weihnachten ihr erstes Snowboard geschenkt.

Ich war immer auf Skiurlaub, hab dann die Snowboarder gesehen und wollte das unbedingt machen

Julia Dujmovits besuchte die Volksschule und die Sporthauptschule in Güssing, wo sie alle verschiedenen Sportarten von Geräteturnen bis zu Basketball in ihrer Freizeit betrieb. Sie wechselte ins Gymnasium und maturierte dort. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits fest entschlossen professionelle Snowboarderin zu werden.

Im Alter von 11 Jahren fuhr sie ihr erstes Rennen und nahm mit 16 am Europacup teil. Trotz ihres sportlichen Erfolgs ist Julia Dujmovits froh die Schule abgeschlossen zu haben und nun neben ihrer Karriere zu studieren.

Fußballprofi David Alaba

David Alaba ist ein österreichischer Fußballspieler, der für FC Bayern München spielt und als Teil der österreichischen Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 spielte.

Ich bin im Käfig groß geworden

Er fing bereits als Kind mit dem „Kicken“ an und ist dann „im Käfig“ (Sportkäfig zum Fußballspielen in der Stadt) groß geworden. Sein Vater brachte ihn mit 9 Jahren zum Sportverein Aspern, was David Alaba als Beginn seiner Karriere beschreibt. Er hat sein „Hobby zum Beruf“ gemacht.

Eishockeyprofi Thomas Pöck

Thomas Pöck ist ein österreichischer Eishockeyspieler, der bis Juni 2016 beim EC KAC (Klagenfurter Athlet Club) unter Vertrag stand. In Klagenfurt ist Thomas Pöck als Sohn des Eishockeyspielers und Trainers Herbert Pöck aufgewachsen. Dadurch begann er bereits im Alter von 3 Jahren beim KAC zu spielen und gewann im Alter von 18 Jahren mit den Profis den Meistertitel. Anschließend ging er für vier Jahre nach Amerika, um auf der University of Massachusetts seinen Bachelor für Sportmanagement zu absolvieren, was er als sein zweites Standbein beschreibt.

Man kann mit 15 nicht anfangen Eishockey zu spielen, um mit 20 Geld zu verdienen

2004 unterschrieb er seinen ersten Profi-Vertrag in New York bei den New York Rangers für 4 Jahre. Danach spielte er in der Schweiz, in Schweden und anschließend wieder in Nordamerika, bevor er 2013 für weitere 3 Jahre zum KAC zurückkehrte.

Thomas Pöck findet es wichtig, dass man für den Profi-Sport bereits in jungen Jahren zu trainieren beginnt, da sich die athletischen Fähigkeiten in der Kindheit bilden. Für Erfolg müsse man hart arbeiten, denn es wird einem nichts geschenkt.


Videostories

Hier erfährst du mehr über die oben genannten Personen und ihre Berufe.

Die Videos zeigen, eine Profi-Sport Karriere fällt nicht einfach so vom Himmel, sondern man muss hart dafür arbeiten! Generell gilt wohl die Faustregel: Wer früh beginnt, hat bessere Chancen.

Viele Profi-Sportler hatten bereits Eltern, die Profi-Sportler waren, wie Thomas Pöck, oder sind seit Kindesbeinen von ihren Eltern trainiert und gefördert worden, wie beispielsweise Marcel Hirscher.

Dennoch sollte man sich davon nicht einschüchtern lassen: Wer ein wahres Talent besitzt, der kann es auch schaffen, und manchmal bestimmt auch nur der Zufall, ob man die Chance bekommt und sein Talent erkennt, wie im Fall von David Lama.
Auch die eigene Begeisterung für den Traumsport, so wie es bei Julia Dujmovits der Fall war, die aus dem flachen Burgenland ist und trotzdem Snowboard-Profi wurde, kann einem schlussendlich alle Türen öffnen und einen ans Ziel führen!

Dennoch war für alle eine solide Ausbildung wichtig, um ein „zweites Standbein“ zu haben, sollte es nicht mit der gewünschten Profi-Karriere klappen! Denn als Profi-Sportler muss man sich immer bewusst sein, dass die Sport-Karriere zeitlich begrenzt ist und man auch danach einen weiteren Karriereweg als Sport-Manager oder auch in einem ganz anderen Gebiet einschlagen können sollte.