De­kor­mal­tech­ni­ker*in

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Kunst & Kunsthandwerk

Wie werde ich De­kor­mal­tech­ni­ker*in?

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen im Schwerpunkt Dekormaltechnik sind Spezialist*innen für die künstlerische Gestaltung von Dekormalereien, Bühnenbildern, Mauerwerksflächen usw., sie stellen aber auch technische Zeichnungen und andere räumliche Darstellungen her. Sie zeichnen, malen und gestalten Ornamente aus verschiedenen Kulturkreisen und Stilrichtungen, fertigen sowohl lineare als auch plastische (räumliche) Zeichnungen z. B. von Gebäuden, Landschaften oder Phantasiegebilden an und bringen Imitationen (Marmor-, Textil-, Metall-, Riss- oder Bruchimitationen usw.) auf verschiedene Untergründe auf.

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen verwenden Farben, Polituren, Lasuren, Malereiwerkzeuge (wie z. B. Spritzaggregate, Pinsel und Spachteln). Sie arbeiten im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen in Werkstätten, auf Bühnen oder bei Kundinnen und Kunden vor Ort in Innenräumen und an Außenflächen. Meist sind sie in gewerblichen Klein- und Mittelbetrieben oder direkt bei Theater- und Musiktheaterbühnen beschäftigt.

Arbeiten als Dekormaltechniker*in

Arbeitsumfeld

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen im Schwerpunkt Dekormaltechnik gestalten künstlerische Zeichnungen, Malereien und Verzierungen für Dekorationen, Bühnenbilder, Mauerwerke usw., stellen aber auch technische Zeichnungen und andere räumliche Darstellungen her. Sie zeichnen, malen und gestalten Ornamente und Schriften, fertigen Zeichnungen von Gebäuden, Landschaften oder Phantasiegebilden an und bringen z. B. Holz-, Stein-, Marmor-, Textil- und Metallimitationen und Riss- oder Bruchimitationen auf verschiedene Untergründe auf (das sind Zeichnungen/Malereien, die aussehen als würde es sich z. B. um echten Marmor oder echte Risse handeln). Je nach Auftrag und Anforderung gestalten sie ihre Malereien und Zeichnungen in verschiedenen Stilrichtungen und verwenden Ornamente und Schriften aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Epochen.

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen besprechen die gewünschten Darstellungen und Effekte mit ihren Auftraggeber*innen, gestalten Entwürfe, bestimmen die Farbtönungen und Qualität der Farben, wählen die benötigten Materialien aus und bereiten Werkzeuge und Geräte vor. Vor Beginn ihrer Arbeit überprüfen sie die zu bearbeitenden Flächen z. B. auf Mängel wie Feuchtigkeit, Risse oder Unebenheiten des Untergrunds. Wenn nötig entfernen sie alte Farbschichten und Anstriche durch Abbeizmittel, Abbrennen oder Abschaben, beseitigen Unebenheiten und Risse mit Spachtel- und Füllmassen oder Armierungen (das sind Rissbrücken aus Glasfasergeweben und Polyesterharzen) und glätten den Untergrund. Danach tragen sie Grundierungen auf, um die Haftung des Anstriches zu verbessern und seine Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Sie stimmen die Malerfarbe durch Beimengung spezieller Abtönpasten auf die mit dem Kunden vereinbarte Nuance ab.

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen tragen mit Lasier-, Kolorier- und Spritztechniken Farben und Lasuren händisch (mit Pinseln, Bürsten oder Rollern) oder mit Spritzaggregaten auf, streichen und lackieren Holz- und Metalloberflächen und bringen Verzierungen und Schmuckelemente an. Sie zeichnen Schriften und Ornamente aus verschiedenen Kulturkreisen und Epochen auf unterschiedlichen Oberflächen.
Abschließend prüfen sie ihr Arbeitsergebnis auf die gewünschte darstellerische Wirkung, aber auch auf eventuell erforderliche mechanische Beanspruchbarkeit. Sie räumen die Baustelle, reinigen sorgfältig alle Werkzeuge und entsorgen und verwerten etwaige Rest- und Abfallstoffe fachgerecht und umweltschonend.

In der Dekormaltechnik spielen künstlerische und räumliche Gestaltungen eine große Rolle. Dazu fertigen Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen häufig Vorzeichnungen an oder verwenden Vorlagen und Muster, die sie mit Vergrößerungstechniken auf die eigentliche Oberfläche (Mauerwerk, Leinwand etc.) übertragen. In der Bühnenmalerei bzw. für Filmkulissen müssen sie außerdem spezielle licht- und aufnahmetechnische Voraussetzungen berücksichtigen.

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen führen aber auch organisatorische und verwaltende Tätigkeiten durch. Sie erstellen Kostenvoranschläge und besprechen diese mit den Kundinnen und Kunden, führen Arbeitsaufzeichnungen (Arbeitsbücher), kontrollieren die Lagerbestände und bestellen die erforderlichen Materialien nach. Sie stellen Rechnungen und Arbeitsbestätigungen aus und besprechen etwaige Reklamationen mit den Kundinnen/Kunden.

Der Lehrberuf Maler*in und Beschichtungstechniker*in ist mit folgenden weiteren Schwerpunkten eingerichtet:

  • Maler*in und Beschichtungstechniker*in - Funktionsbeschichtungen (Lehrberuf)
  • Maler*in und Beschichtungstechniker*in - Historische Maltechnik (Lehrberuf)
  • Maler*in und Beschichtungstechniker*in - Korrosionsschutz (Lehrberuf)

Aufgaben

  • Kundinnen/Kunden beraten, Aufträge besprechen
  • Baustelle/Arbeitsplätze besichtigen, Material- und Zeitaufwand kalkulieren
  • Kostenvoranschläge erstellen und vorlegen
  • Materialien und Geräte zusammenstellen und zur Baustelle transportieren
  • Baustelle einrichten, Gerüste und Arbeitsbühnen aufbauen, Böden und Einrichtungen etc. abdecken
  • Beschichtungen (z. B. Abbeizen, Abbrennen, Abscheren) und Altanstriche entfernen
  • Untergründe vorbereiten (z. B. Schleifen, Entrosten, Imprägnieren, Tiefengrundieren)
  • Farben mischen und Beschichtungen vorbereiten
  • Farben und Beschichtungen auf unterschiedliche Materialien auftragen, z. B. je nach Untergrund durch Streichen, Rollen, Spritzen, Verputzen, Verkleben oder Lackieren
  • Zeichnungen von Gebäuden aus verschiedenen Epochen und Kulturkreisen, Landschaften oder Phantasiegebilden anfertigen
  • Oberflächen mit Zier- und Schmuckelementen gestalten, Schriften und Ornamente zeichnen
  • Oberflächen nachbearbeiten: z. B. Holzoberflächen versiegeln, wachsen, polieren oder ölen
  • Imitate anfertigen (z. B. Marmor-, Textil-, Metall-, Riss- und Bruchimitationen)
  • Bühnenhintergründe bemalen

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen im Schwerpunkt Dekormaltechnik verwenden bei ihrer Arbeit Spritzaggregate, Bürsten, Rollen, Pinsel und Spachteln, verschiedene Farben und Lasuren, chemische Lösungsmittel und spezielle Grundierungen. Bei der Arbeit mit Metallen benötigen sie auch Entrostungs- und Korrosionsschutzmittel usw. Sie arbeiten mit unterschiedlichen Grundmaterialien wie z. B. Holz, Textilien, Metallen und Kunststoffen. Bei der Arbeit als Bühnenmaler*in verwenden sie große Bühnenleinwände und unterschiedlichstes Dekormaterial. Sie stellen Gerüste, Leitern, Arbeitsbühnen und Aufstiegshilfen auf, tragen Arbeitskleidung und bei bestimmten Arbeiten Mund- und Augenschutz.

Für organisatorische Tätigkeiten arbeiten sie mit den üblichen Büro- und Kommunikationsgeräten wie Computer, Telefone, Mobiltelefone, E-Mail, Internet etc. und führen Aufzeichnungen und Datenbanken über Kundinnen/Kunden und Lieferanten, Arbeitsbücher, Ausmaßlisten, Materiallisten, Lagerkarteien usw. In der Kommunikation mit Kundinnen und Kunden, Auftraggeber*innen oder Lieferant*innen verwenden sie Telefone und Mobiltelefone, E-Mail und mitunter auch Internet- und Videotelefonie (z. B. Skype) und Messengerdienste.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Mal- und Beschichtungstechnik - Dekormaltechnik
  • Werkstoff- und Materialienkunde
  • Maschinen- und Gerätekunde
  • Farben und Lacke: Produkt- und Warenkunde
  • Arbeitsvorbereitung
  • Fassadenverputz, Fassadenanstrich
  • Innenraumverputz- und -anstrich
  • Betriebsmitteleinsatz und Kostenkalkulation
  • Korrosionsschutz
  • Wärmedämmung
  • Sanierung und Restauration
  • Wartung, Reinigung, Reparatur
  • Kund*innenberatung und -betreuung

Weiterbildung und Spezialisierungen

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen - Dekormaltechnik sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, Methodenkompetenzen und soziale Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und das Berufsförderungsinstitut (BFI) sowie andere Weiterbildungseinrichtungen bieten Weiterbildungsveranstaltungen für Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen und zu vielen relevanten Themen an. Die jeweiligen Landesinnungen der Wirtschaftskammer sowie der Farbenfachhandel bieten Seminare und Kurse über neue Techniken, Materialien und Produkte an. Im Weiterbildungszentrum Baudenkmalpflege - Kartause Mauerbach (NÖ) finden Kurse und Seminare im Bereich Althaussanierung und Denkmalschutz statt.

Viele Betriebe führen außerdem für ihre Mitarbeiter*innen interne Schulungen zu Produkten, Materialien und Verarbeitungsmethoden durch oder bieten Herstellerbetrieben die Möglichkeit Produktschulungen durchzuführen.

Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem facheinschlägige Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen. Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.

Studium ohne Matura:

Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:

  • Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
  • Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
  • ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.