Dra­ma­ti­ker*in

Für dich präsentiert von

Kultur, Sprachen & Gesellschaft

Wie werde ich Dra­ma­ti­ker*in?

Dramatiker*innen sind Schriftsteller*innen, die Theater-, Bühnen-, Film- und Fernsehstücke (Dramen) schreiben. Sie sind meist auf bestimmte Theatergenres, wie z. B. Komödie oder Tragödie spezialisiert. Oft schreiben sie auch Roman- und andere Literaturvorlagen für die Aufführung im Theater bzw. auf der Bühne um. Diese Bearbeitung, genannt Dramatisierung, beinhaltet z. B. die Ausarbeitung von Dialogen und Szenen, welche den Romanstoff prägnant und bühnenwirksam umsetzen. Die Dramatiker*innen arbeiten dabei eng mit Regisseur*innen und oft auch mit den Schauspieler*innen zusammen. Dramatiker*innen arbeiten vorwiegend freiberuflich/selbstständig im Auftrag von Theater- und Performancebühnen. Große Theaterbetriebe stellen mitunter Dramatiker*innen auch fix an.

Arbeiten als Dramatiker*in

Arbeitsumfeld

Dramatiker*innen stellen zunächst ein Manuskript her, das sie mehrfach bearbeiten und verbessern. Meist arbeiten sie nach einem Thema oder einer Aufgaben- und Problemstellung, die sie von ihren Auftraggeber*innen (Theater, Filmproduktion oder Fernsehanstalten) vorgelegt bekommen. Sie schreiben auch Romanvorlagen für die Aufführung auf Bühnen um. Im Unterschied zu Romanautoren, welche die Handlung im Erzählstil darstellen, versuchen Dramatiker*innen die Handlung in Form von Dialogen, Monologen, Akten und Szenen aufzubauen. Das Drama in Form von Komödien und Tragödien wurde bereits im antiken Griechenland entwickelt und gespielt. Als bis heute berühmtester Dramatiker gilt Shakespeare.

Dramatiker*innen wirken oft auch bei der Umsetzung der Theater-, Film- oder Fernsehstücke mit. Gemeinsam mit den Regisseur*innen, Bühnenbildner*innen und Schauspieler*innen bearbeiten und verbessern sie die Monologe und Dialoge und gestalten den Ablauf des Stücks in Akten und Szenen. Wichtig ist, dass sie die gesamte Handlung des Stücks innerhalb einer bestimmten Zeitvorgabe (oft 90 Minuten) unterbringen (ein weiterer Unterschied zu Romanschriftsteller*innen, die in ihrem Schreiben weder an Orte noch an Zeiten gebunden sind). Daher muss auf den Ablauf und die Szenenfolge, auf den Aufbau von Spannung, ein gelungenes Finale usw. (Dramaturgie) besondere Aufmerksamkeit gelegt werden. Theater- und Bühnenstücke von berühmten Dramatiker*innen werden meist von Verlagen gedruckt und können so in Buchform nachgelesen werden.

Aufgaben

  • Inhalt und Handlung des Stücks erarbeiten
  • die Handlung in Form von Akten und Szenen strukturieren
  • Personen und Charaktere, Haupt- und Nebendarsteller*innen festlegen
  • Ort, Zeit und historischen Hintergrund der Handlung festlegen
  • Szenen im Detail ausarbeiten, Monologe und Dialoge schreiben, auf dramatische Elemente wie Pointen, Wortwitz etc. achten
  • Zeitvorgaben, Gesamtlänge des Stückes beachten, Pausen zwischen den Akten einplanen
  • Kostüm- und Bühnenbildwechsel planen
  • mit Theaterregiseur*innen, Schauspieler*innen, Dramaturg*innen, Bühnenbildner*innen zusammenarbeiten, Szenen und Dialoge verbessern
  • Proben des Stücks bis zur Premiere begleiten
  • mit Verlagen, Zeitschriften und Fachzeitungen Kontakt halten, Artikel schreiben, Interviews geben
  • für neue Stücke Recherchen anstellen, Daten und Informationen sammeln und auswerten
  • Besprechungen mit Produzent*innen und Auftraggeber*innen durchführen, Verträge verhandeln
  • Lesungen, Vorträge usw. halten
  • an Literaturevents teilnehmen

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Dramatiker*innen arbeiten mit Computer, Laptops, Notizblöcken, Schreibgeräten, Aufnahmegeräten usw. Sie bearbeiten Recherchematerialien wie Artikel, Zeitungen, Zeitschriften und Internetseiten, lesen Bücher und Lexika und führen Akten, Protokolle und Notizbücher. Außerdem verwenden sie diverse Büromaterialien und bedienen Drucker, Scanner und Kopiergeräte.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Dramatiker*innen haben häufig ein Universitätsstudium in Literaturwissenschaften, Theaterwissenschaften, Germanistik, Philologie oder Publizistik absolviert. Ein abgeschlossenes Studium ist zur Ausübung des Berufes aber nicht erforderlich. Mit entsprechendem Talent sind Dramatiker*innen auch ohne Studium in ihrem Beruf sehr erfolgreich.

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Literaturgeschichte
  • Literaturtheorie
  • Dramaturgie
  • Drehbucherstellung
  • Germanistik, Philologie
  • Publizistik, Journalistik
  • Recherche, Auswertung, Dokumentation

Weiterbildung und Spezialisierungen

Dramatiker*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Weiterbildungsbereiche für Dramatiker*innen sind beispielsweise:

  • Multimedia, Internet, Film und Video (analog, digital)
  • Tanz-, Theater- und Performancekunst
  • Bühnenbild
  • Licht- und Schnitttechnik
  • Simulationstechnologie, 3D-Technik
  • Neue Medien, Social Media, Medienkompetenz