Land­ma­schi­nen­tech­ni­ker*in

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Maschinen, Fahrzeuge & Metall

Wie werde ich Land­ma­schi­nen­tech­ni­ker*in?

auch bekannt als Landmaschinentechniker*in

Land- und Baumaschinentechniker*innen im Schwerpunkt Landmaschinen warten und reparieren landwirtschaftliche Fahrzeuge, Geräte, Maschinen und Anlagen wie Traktoren, Mähdrescher, Säh- und Pflanzmaschinen, Fütterungs- und Reinigungsmaschinen oder Melkanlagen. Sie stellen Störungen und Schäden an den Maschinen fest, bauen schadhafte Teile aus, reparieren sie oder ersetzen sie durch neue Teile. Dafür verwenden sie computergesteuerte Werkzeugmaschinen wie auch gewöhnliche Handwerkzeuge (Hämmer, Schraubenzieher, Feilen etc.) und elektronische Diagnosegeräte. Land- und Baumaschinentechniker*innen im Schwerpunkt Landmaschinen arbeiten vorwiegend in kleinen und mittleren Landmaschinenreparaturbetrieben und in landwirtschaftlichen Genossenschaften, gemeinsam mit Berufskolleg*innen und landwirtschaftlichen Fach- und Hilfskräften. Einen Teil ihrer Arbeiten verrichten sie bei den Kund*innen im Außendienst.

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Arbeiten als Landmaschinentechniker*in

Arbeitsumfeld

"Wir haben einen landwirtschaftlichen Betrieb zuhause, und als Kind habe ich schon immer sehr viel bei den Traktoren herum gewerkt und das hat mich immer interessiert, darum habe ich dann den Beruf Landmaschinentechniker gewählt."
Franz Felberbauer, Lehrling, in einem Interview aus: AMS your job, 2005.

Land- und Baumaschinentechniker*innen im Schwerpunkt Landmaschinen sind mit Wartungs- und Reparaturarbeiten an allen Arten von Fahrzeugen, Maschinen und Anlagen befasst, die in der Land-, Forst- und Gartenwirtschaft zum Einsatz kommen, z. B. Traktoren, Pflüge, Streuer, Sämaschinen, Pflanzgeräte, Erntemaschinen, Mähgeräte, Ladewagen, Stall-, Silo-, Futter- und Reinigungsanlagen, Lager- und Transporteinrichtungen. Im Rahmen von Wartungs- und Reparaturarbeiten kontrollieren Landmaschinentechniker*innen die landwirtschaftlichen Fahrzeuge und Maschinen mit verschiedenen Testgeräten. Sie überprüfen die Funktionstüchtigkeit von Motoren, Elektronik und Hydraulik sowie der Licht- und Bremsanlagen unter Einsatz von modernen Testgeräten wie Motorprüfstand, Abgastester oder Batterietestgerät.

Elektronische Störungen suchen sie mit entsprechenden Messgeräten. Sie stellen Fehler und Mängel fest, reparieren fehlerhafte Bauelemente oder ersetzen schadhafte Bestandteile durch neue. Sie zerlegen die Bauelemente, reinigen sie und führen an ihnen Fehlermessungen durch. Bei der Reparatur fehlerhafter Bauelemente oder bei Karosseriearbeiten kommen verschiedene Metallbearbeitungstechniken (z. B. Bohren, Feilen, Schleifen, Schweißen, Sägen, Fräsen) zum Einsatz. Nach der Reparatur führen sie abschließend Funktionskontrollen durch. Sie nehmen elektrische, pneumatische, hydraulische und kälteanlagentechnische Nachjustierungen und Umstellungen z. B. an Elektromotoren, Spannungserzeugern, Hydraulikpumpen, Ventilen und Zylindern vor und erfassen technische Daten und dokumentieren diese in Betriebsbüchern und Wartungsprotokollen. Eine immer größere Bedeutung bekommen Wartungs-, Prüf-, Montage- und Umbauarbeiten an elektronischen Bauteilen und Komponenten wie z. B. Onboard-Systemen, Motormanagementsystemen, Bus- und ISO-Bussystemen, Sicherheits-, Komfort- und Kommunikationselektronik sowie Navigationsgeräten.

Ein wichtiger Aufgabenbereich ist die Betreuung von automatischen Anlagen in landwirtschaftlichen Wirtschaftsgebäuden, z. B. Fütterungs- und Entmistungsanlagen, Förderbänder, Hebevorrichtungen oder Abfüllanlagen, an denen die Landmaschinentechniker*innen in regelmäßigen Abständen Service-, Ein- und Umstellarbeiten durchführen. Auch dabei kommen elektronische Messgeräte zur Fehlerdiagnose zum Einsatz.

Außerdem schulen Land- und Baumaschinentechniker*innen ihre Kunden und Kundinnen auf die richtige Handhabung der Maschinen, Geräte und Fahrzeuge, erklären Besonderheiten und informieren über die erforderlichen Wartungsintervalle.

Aufgaben

  • Wartungs- und Reparaturarbeiten an land- und forstwirtschaftlichen Fahrzeugen und Maschinen (z. B. Traktoren, Mähdrescher, Pflug- und Sämaschinen) durchführen
  • Störungen, Mängel und Fehler an Motoren, Brems- und Lichtanlagen, an elektronischen und pneumatischen Bauteilen suchen und erkennen
  • Funktionskontrollen an Motoren, Licht- oder Bremsanlagen mit verschiedenen Testgeräten (z. B. Achsmessgerät, Voltmeter, Profiltiefenmesswerkzeug, Abgastester, Scheinwerfereinstellgerät, Batterietestgerät) durchführen
  • Servicearbeiten an automatischen Anlagen wie Fütterungs-, Förder- oder Melkanlagen durchführen
  • Sonderbauteile durch Drehen, Fräsen, Schweißen, Gewindeschneiden bearbeiten
  • Zubehörteile einbauen
  • Ein- und Nachstellarbeiten an mechanischen, pneumatischen, hydraulischen und elektronischen Fahrzeug- und Maschinenteilen durchführen
  • mit kraftfahrzeugtechnischen Werkzeugen (z. B. Schraubenzieher, Schraubenschlüssel, Zangen, Bohrer, Feilen, Gewindeschneider) hantieren
  • hydraulische Pressen, Metallschneidegeräte, Schweißgeräte verwenden
  • mit Schraubstock, Wagenheber, Hebekran hantieren
  • technische Unterlagen, Dokumentationen und Betriebsbücher (Arbeitsprotokolle, Wartungsjournale etc.) führen

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Land- und Baumaschinentechniker*innen im Schwerpunkt Landmaschinen verwenden für ihre Arbeit Handwerkzeuge und Geräte wie z. B. Schraubenschlüssel, Schraubenzieher, Zangen, Feilen, Schweiß- und Lötgeräte, Gewindeschneider, Bohrer ebenso wie diverse elektronische Mess- und Prüfgeräte. Die moderne Modulbauweise ermöglicht den Ersatz ganzer Bauteile, sodass Reparaturen an einzelnen Bauelementen immer seltener werden. Zudem ersetzt der Einsatz von computergesteuerten Werkzeugmaschinen die händische Herstellung von Bauelementen. Weiters lesen und verwenden sie technische Unterlagen, Bau- und Montagepläne, Betriebsanleitungen, Werkskizzen und dergleichen und führen technische Dokumentationen, Arbeitsprotokolle, Stück- und Inventarlisten und Wartungsjournale.

Bei ihrer Arbeit tragen sie entsprechende Schutzkleidung.

Arbeitgeber zu diesem Beruf

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Fahrzeugtechnik
  • Land- und Baumaschinentechnik
  • Spezialisierung: Landmaschinentechnik
  • Antriebstechnik
  • KFZ-Technik, Elektronik
  • Technische Physik
  • Hydraulik, Pneumatik
  • Sensortechnik
  • Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik
  • Wartung und Reparatur
  • Qualitätssicherung
  • Fachenglisch
  • technische Dokumentation

Weiterbildung und Spezialisierungen

Landmaschinentechniker*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Weiterbildungseinrichtungen wie z. B. das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten zahlreiche Kurse und Lehrgänge zu relevanten technischen und kaufmännischen Themenbereichen an, z. B. in den Bereichen Fahrzeugtechnik (Motorenkunde, Bremsanlagen, Kraftfahrzeugelektronik, Klimatechnik) sowie in Betriebswirtschaft und Unternehmensführung.
Von spezialisierten Anbietern wie von der Schweißtechnischen Zentralanstalt (SZA) in Wien werden beispielsweise Schweißkurse und andere fachlich relevante Kurse durchgeführt.

In vielen Betrieben der Land- und Baumaschinentechnik werden auch innerbetriebliche Kurse zur Schulung an neuen Maschinen und technischen Zusatzeinrichtungen oder neuer Verfahren und Methoden durchgeführt. Viele Betriebe bieten außerdem Zuliefer- und Servicebetrieben, Maschinen-, Hardware- und Software-Ausstattern die Möglichkeit Produktschulungen durchzuführen. Auch der Besuch einer Werkmeisterschule oder die Vorbereitung auf die Meister*innenprüfung sowie Weiterbildungsangebote in verwandten Berufen kommen als Weiterbildung und Höherqualifizierung in Frage.

Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge für Berufstätige an berufsbildenden höheren Schulen, insbesondere an Höheren Technischen Lehranstalten.
Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges (3 Jahre) ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten (z. B. in Fahrzeugtechnik, Mechatronik, Elektronik) ermöglicht.

Studium ohne Matura:

Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:

  • Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
  • Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
  • ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.