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Transkript
Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?
Mein Ratschlag wäre, nur das zu machen, was dich wirklich interessiert, denn dann bist du gut in deinem Job. Dann kannst du die anderen von deiner Arbeit überzeugen. Verfolge konsequent deine Ziele und sei offen für Neues.
Was steht auf Deiner Visitenkarte?
Mein Name ist Magister Christine Leimer. Ich bin Teamleiterin in der Aufsicht über signifikante Banken in der Finanzmarktaufsicht.
Was ist das Coolste an Deinem Job?
Das Coolste an meinem Job ist die abwechslungsreiche Tätigkeit. Da sich der Bankensektor laufend verändert und auch die Regularien sehr stark angepasst werden, ist das immer sehr abwechslungsreich. Das ist das Coolste an meinem Job. Was mir sehr großen Spaß macht, ist, wenn ein großes Projekt wie eine große Umstrukturierung bei einer Bank abgeschlossen ist und wir alle Maßnahmen und Genehmigungen herausgegeben haben.
Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?
Für mich selbst ist es keine Einschränkung. Mir macht das sehr viel Spaß. Aber es ist natürlich mit einer sehr großen Reisetätigkeit verbunden. Man muss öfters auch kurzfristig nach Frankfurt zur Europäischen Zentralbank. Das kann als Einschränkung gesehen werden. Für mich, wie gesagt, ist es keine.
Worum geht es in Deinem Job?
Ich arbeite in der FMA. FMA steht für Finanzmarktaufsicht. Die Finanzmarktaufsicht beaufsichtigt die österreichischen Banken, Versicherungen, Pensionskassen und Kapitalanlagegesellschaften. In meinem Job geht es darum, dass ich große österreichischen Banken, also signifikante Banken, im gemeinsamen Aufsichtsdienst zusammen mit der Europäischen Zentralbank und der österreichischen Nationalbank beaufsichtige. Die Banken müssen monatlich gewisse Daten an die Aufsicht melden. Unter anderem sind das Kennzahlen und die Eigenkapitalquoten. Wenn eine Bank eine Verschmelzung machen will oder umstrukturieren will, dann ist das anzuzeigen. Es wird mit den Banken kommuniziert, ob die Anzeige ausreichend ist oder noch Dokumente nachgefordert werden. Dann werden die Dokumente analysiert. Der wirtschaftliche Teil wird von der österreichischen Nationalbank analysiert. Die juristischen Komponenten werden von der FMA analysiert. Die Entscheidung wird dann gemeinsam in den Aufsichtsteams mit der EZB getroffen. Die Kollegen sind bestimmten Banken zugeordnet. Das heißt, alle Anzeigen und Anfragen der Banken kommen zu diesen Kollegen. Meine Aufgabe als Teamleiterin ist, dass ich für meine Kollegen immer für Anfragen zur Verfügung stehe und auch Entscheidungen, die meine Kollegen verfassen, absegne. Es gibt keine typische Arbeitswoche. Mein Job ist sehr abwechslungsreich. In meinem Job geht es sehr viel um Kommunikation, Informationsentgegennahme und Informationsweitergabe. Das wird ungefähr 70 Prozent meines Jobs ausmachen. In der Früh schaue ich mir natürlich zuallererst meine E-Mails an und schaue, welche Themen anstehen. Ich bespreche das dann zum Teil intern mit meinen Kollegen, aber auch international in den gemeinsamen Aufsichtsteams mit der EZB und der Österreichischen Nationalbank.
Wie sieht Dein Werdegang aus?
Ich bin in Wien aufgewachsen, zur Schule gegangen und habe in Wien auch Rechtswissenschaften studiert. Ich bin nach meinem Studium gleich in den Bankensektor eingestiegen und habe im Kreditbereich einer Bank angefangen. Dann bin ich in den Wertpapierderivate-Bereich gewechselt, habe eine Compliance- und Geldwäscheabteilung aufgebaut. Danach bin ich für zwei Jahre nach Irland gegangen. Dort habe ich bei einer irischen Bank im Rechtsbereich der Treasury gearbeitet. Nachdem ich wieder nach Österreich zurückgekommen bin, habe ich eine Gruppe im Treasury-Bereich bei einer Bank und danach eine Rechtsabteilung in einer Privatbank geleitet. Da ich auch einmal die Aufsichtsseite kennenlernen wollte, habe ich mich dazu entschlossen, mich bei der Aufsicht zu bewerben.
Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?
Wichtig ist eine juristische oder eine wirtschaftliche Ausbildung. Ohne eine solche geht es nicht. Weitere Voraussetzungen sind eine starke Kommunikationsfähigkeit und auch Überzeugungskraft.
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Andreas Hell
„Weniger auf die Karrierechancen achten. Wenn es Spaß macht, kommt es von selbst und ohne Spaß funktioniert es nicht“, rät Andreas Hell, Abteilungsleiter für Vor-Ort-Prüfung interner Modelle von Versicherungsunternehmen und Pensionskassen bei der FMA. „Meine Aufgabe ist es, die Prüfabteilung zu leiten. Wir sind die operative Einheit, die bei den Unternehmen sehr stark vor Ort ist, um dort Schwierigkeiten und Risiken aufzudecken, damit es nicht zu instabilen Situationen und Problemen kommt.“

Christine Leimer
„Das Coolste sind die abwechslungsreichen Tätigkeiten, da sich der Bankensektor laufend verändert“, erzählt Christine Leimer, Teamleiterin Aufsicht über signifikante Banken bei der Finanzmarktaufsicht. „In meinem Job geht es darum, dass ich große österreichische Banken in gemeinsamen Aufsichtsteams zusammen mit der Europäischen Zentralbank und der Österreichischen Nationalbank beaufsichtige.“

Fiona Springer
„Ich habe ein wunderbares Team, mit dem ich arbeite, und hervorragende Kollegen*innen, die sehr kompetent, klug und inspirierend sind“, erzählt Fiona Springer, Teamleiterin Marketmonitoring und Verbraucherinformation bei der FMA. „Es geht darum, den Markt zu analysieren und zu schauen, welche neuen Trends und Produkte es gibt.“

Georg Lehecka
„Man hat viel Abwechslung und nicht nur die Auseinandersetzung mit Analysen und Zahlen, sondern auch die Arbeit mit Menschen“, meint Georg Lehecka, Senior Fonds- und Bank-Analyst bei der Finanzmarktaufsicht. „Ich beaufsichtige Investmentfonds und die Verwaltungsgesellschaften, die die Vermögensverwaltung durchführen.“

Angela Naschenweng
„Der Bereich ist sehr dynamisch, es ergeben sich jeden Tag neue Herausforderungen. Ich habe einen sehr guten Einblick in sämtliche Bereiche, für die die FMA zuständig ist“, erzählt Angela Naschenweng, Teamleiterin in der Abteilung Verfahren und Recht bei der FMA. „Wir sind zuständig für die Führung von Verwaltungsstrafverfahren, wir vertreten auch die FMA vor Gerichten und den Höchstgerichten des öffentlichen Rechts.“

Cornelia Nimführ
„Ich arbeite sehr gerne in diesem internationalen Umfeld und kann meine Sprachkenntnisse wunderbar einsetzen“, erzählt Cornelia Nimführ. Sie arbeitet in der Aufsicht über signifikante Banken bei der Finanzmarktaufsicht. „Wir beschäftigen uns aktuell mit den internen Organisations- und Führungsstrukturen in dem Sample an ausgewählten Kreditinstituten.“

Helmut Kyncl
Das Coolste an meinem Job ist die Abwechslung. Ich habe nicht nur elektronische Systeme zu betreuen, sondern ich darf mich auch um Lizenzthemen kümmern und auch über den Tellerrand hinaus Projektmanagement betreiben, sagt Helmut Kyncl, Senior Referent Systemengineering und IT-Security bei der Finanzmarktaufsicht (FMA). „Die größten Herausforderungen in meinem Job sind, dass es manchmal Tage gibt, an denen Systeme ausfallen – hier muss eine gewisse Stressresistenz vorhanden sein, um diese Probleme zu bewältigen.“

Oliver Schütz
„Einen added value für die Gesellschaft zu leisten ist etwas Tolles“, meint Oliver Schütz, Bereichsleiter Bankenabwicklung bei der Finanzmarktaufsicht. „Die Bankenabwicklung ist der neueste Bereich, der hier dazugekommen ist. Wir sind dazu da, wenn eine Bank in die Krise gerät, diese schlussendlich auch geordnet vom Finanzplatz zu entfernen.“

Stanislava Saria
Das Coolste an meinem Job ist, den Finanzmarkt in einem internationalen Umfeld mitgestalten zu können und das gemeinsam mit einem engagierten und professionellen Team, so Dr. Stanislava Saria, Abteilungsleiterin der Abteilung II/1 Querschnittsthemen und Informationsmanagement der Versicherungsaufsicht und Pensionskassenaufsicht bei Finanzmarktaufsicht (FMA). „Für die Leitung der Abteilung ist ein abgeschlossenes Studium in Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft oder technischer Mathematik Grundvoraussetzung. Abgesehen von der Fachkompetenz braucht es für meine Position entsprechende Management-Skills, um die Arbeitsabläufe möglichst strukturiert und effizient zu organisieren.“

Julia Raptis
Das Coolste an meinem Job ist, dass es sehr international ist, dadurch das Finanzmarktaufsichtsrecht sehr durch das Europarecht bestimmt wird und ich einfach mit tollen Menschen arbeiten darf - hochprofessionell aber auch humorvoll, sagt Julia Raptis, Legistik und Aufsichtsentwicklerin bei der Finanzmarktaufsicht (FMA). „Es gibt natürlich auch Einschränkungen in meinem Beruf, z. B. sind wir auch fremdbestimmt, das heißt Ministerien und europäische Institutionen setzen uns oft kurze Fristen, dann müssen wir manchmal auch Überstunden machen, um Fristgerecht antworten zu können. Da ist es auch wichtig, dass wir auch ruhigere Zeiten gut nutzen, um uns vorzubereiten. Reisebereitschaft ist sehr wichtig - teilweise auch kurzfristige Dienstreisen, sind dann jedoch sehr sehr spannende Erfahrungen die man macht.“

Bernhard Böhm
Das Coolste an meinem Job ist, dass man einen Überblick bekommt über den österreichischen Finanzmarkt in seiner ganzen Fülle, der doch sehr sehr heterogen unterschiedlich ist, sagt Bernhard Böhm, Prävention von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung bei der Finanzmarktaufsicht (FMA). „Für den Beruf des Vorprüfers braucht es ein wirtschaftliches oder juristisches Grundstudium. Die Softskills sind Teamfähigkeit und auch die Fähigkeit und die Leidenschaft sich in neue Bereiche einzuarbeiten.“