Sophie Martinetz
Geschäftsführerin, Professionals Infrastruktur
bei Northcote
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Führungskraft
“Fang einfach mal an etwas zu tun. Bevor man immer nachdenkt, was einem alles nicht passen oder was im Lebenslauf falsch sein könnte”, wäre ein Ratschlag für Sophie Martinetz’ 14-jähriges Ich. Als Geschäftsführerin, Professionals Infrastruktur, bei Northcote macht sie das Kanzleimanagement. Besonders cool findet sie die Zusammenarbeit mit ihren Mitarbeitern: “Die Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte sind einfach der Hammer. Die Mitarbeiter sind der Hammer. Und auch die Leute, die ich treffe.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich!

Fange mal einfach an, etwas zu tun, bevor man immer nachdenkt, was einem alles nicht passen könnte, oder was im Lebenslauf falsch sein könnte. Weil das eine ergibt meistens das andere. Mein zweiter Rat wäre, sorge dich nicht, sondern mache es einfach mit viel Leidenschaft, weil mein Werdegang, ich bin ein wirklich bunter Hund, und da muss ich jetzt echt sagen, im Nachhinein, wer hätte gedacht, dass ich jetzt heute hier stehe, und sowas mache, ja. Aber es hat sich ergeben. Und das Dritte ist, ich glaube, man darf keine Angst haben. Also, ich merke schon selber, mit 14 hatte ich die Angst natürlich noch nicht, aber dann war ich irgendwie 25, und dann war ich in dem Alter, zum Beispiel, in dem man Kinder, und so weiter, und alle machen einen immer eine wahnsinnige Angst, dass alles nicht funktionieren kann, und man darf sich einfach diese Angst nicht machen lassen, ja. Ja, ich, also, ganz persönlich, habe jetzt zwei Kinder zum Beispiel, und ich habe einen, finde ich, coolen Job, und es funktioniert. Es ist nicht immer einfach, aber es funktioniert. Und ich glaube, man darf sich einfach keine Angst machen lassen, weil alle Leute immer das nur sehen, was sie kennen, und immer nur sagen, du wirst schon sehen, es kommt noch viel schlimmer. Und bei mir ist es eigentlich immer besser gekommen. Und ich glaube, davon muss man sich erstmal befreien, und davon muss man sich einfach, ja, abgrenzen.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Auf meiner Visitenkarte steht Sophie Martinetz, ich bin Geschäftsführerin von Seinfeld Professionals. Wir machen das Kanzleimanagement für Northcote Recht.

Was ist das coolste an Deinem Job?

Die Leute, mit denen ich zusammen arbeite. Also, die Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte sind einfach Hammer, also die Mitarbeiter sind ein Hammer, und auch die Leute, die ich treffe. Weil das Thema, Zukunft der Arbeit interessiert halt Leute, die innovativ, offen, und cool sind. Und das freut mich sehr.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Natürlich ist es manchmal stressig, aber ich glaube, man muss einfach lernen mit dem Stress umzugehen. Und ich glaube, die große Herausforderung ist, aber das haben wir alle im Leben, bei sich zu bleiben, und sich nicht von außen dauernd fremdbestimmt treiben zu lassen, sondern, dass man einfach sagt, was ist mir wichtig, was sind die Prioritäten, aber ich glaube, dieses Thema hat man immer. Nicht nur in dem Job, dass man einfach sich wieder zurück bis hinten sagt, wofür bin ich eigentlich da, und was möchte ich eigentlich machen, was möchte ich erreichen.

Worum geht es in Deinem Job?

Seinfeld Professionals macht das Kanzleimanagement für Northcote Recht, Northcote Recht ist eine Kooperation von selbstständigen Rechtsanwälten. Und was wir machen, ist folgendes, bei Seinfeld: wir übernehmen alle nicht rechtsanwältlichen Tätigkeiten für die Anwälte, das heißt, wir kümmern uns darum, dass das Büro in Ordnung ist, wir stellen die Büroflächen zur Verfügung, wir machen das Marketing, wir machen PR, wir kümmern uns um die Infrastruktur, wie IT. Das ermöglicht unseren Rechtsanwälten, dass sie sich hundertprozentig konzentrieren können auf ihre Mandanten, und auf ihre rechtsanwaltliche Tätigkeit. Mein Job schaut so aus, ich habe drei wichtige Dinge, die ich tue. Einerseits bin ich viel unterwegs, treffe Leute, bin ich halt, treffe Leute, mit denen ich mich austausche, die Interesse an uns haben, die unser Konzept gut finden, und die vor allem den Bereich Zukunft der Arbeit, so wie wir, auch für wichtig halten. Das zweite, was ich mache, ist intern im Büro, weil wir die Infrastruktur zur Verfügung stellen, also, da ist relativ viel Arbeit auch in Bezug auf Führung von Mitarbeitern, Sekretariat, was wollen wir, was sind unsere Ziele, wie wollen wir das erreichen, und wir können wir, vor allem, immer auch ein bisschen besser werden. Und wie können wir den Wow-Effekt irgendwie schaffen, das ist uns besonders wichtig. Und das dritte ist auch nochmal halt, strategisch in dem Sinn überlegen, was wollen wir als nächstes machen. Was brauchen unsere Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, wie können wir das gestalten.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Nach der Matura habe ich dann Jus studiert, und das auch relativ schnell dann auch gemacht. Während meines Jus Studiums habe ich aber auch immer nebenbei gearbeitet, und meine Leidenschaft war eigentlich damals das Theater, und die Oper. Also, ich war Regieassistentin bei Loulou, mit einem großen Regisseur in der Oper, und die Sänger, und so weiter. Und beim Theater war ich viel, ich war bei den Festwochen, und habe zum Beispiel mit, damals Peter Zadek zusammen gearbeitet, und Hamlet 150 mal gesehen, und war mit Hamlet in ganz Europa. Nach meinem Studium bin ich dann, aufgrund dieser Erfahrung, auch zum Film gegangen. Beim Film habe ich zuerst Casting gemacht, vor allem Kindercasting, und bin dann vom Film in die Produktionsleitung, Produktionsleitungsassistenz gegangen. Meine Produktionsleiterin und ich hätten dann als nächstes, also, dann haben wir noch einen Film gemacht, und dann beim nächsten Film wäre unser Film die Fälscher gewesen, aber da wollte ich eigentlich schon nicht mehr mitmachen, und da habe ich dann gesagt, naja, das ist mir zu operativ, und ich wollte gerne doch etwas juristisches machen, und bin nach Berlin zu Bertelsmann gegangen. Das ist die UFA, das ist die größte Film- und Fernsehproduktionsfirma Europas. Ich habe dann eine Businessschool für Film und Fernsehen gemacht in Spanien, bin dann zu Bertelsmann nach London gegangen, habe in London auch als Juristin gearbeitet, allerdings halt als Inhouse Lawyer auch dort. Ich bin dann zu Bartels Corporate, das ist eine der größten Banken der Welt, in den Geschäftskundenbereich. Und, dort habe ich dann am Schluss ein globales Business Development Team aufgebaut und geleitet, mit 25 Ländern in der Welt, und großen Kunden wie Nestlé und Red Bull. Und dann habe ich mein Konzept geschrieben, und meinen Businessplan für mein Unternehmen, habe dann meinen letzten Investor, kurz bevor mein zweites Kind auf die Welt gekommen ist, noch an Land gezogen, und dann als mein kleines, also mein zweites Kind, vier Monate alt war, habe ich dann begonnen, mein Unternehmen umzusetzen, und wieder zu arbeiten.

Ginge es auch ohne Deinem Werdegang?

Mein Werdegang hat mir sehr viel geholfen, weil ich einfach viele Erfahrungen gemacht habe. Ja, und weil ich einfach eine gewisse Routine bei gewissen Dingen habe, und das sehe ich einfach jetzt, ja. Weil, ich habe dann doch relativ lange, und viel, doch schon für mein Alter gearbeitet, und da weiß man halt, was man tut. Das ist der Vorteil. Ich glaube aber nicht, dass man an sich meinen Werdegang braucht, um ein Unternehmen selbst aufbauen zu können. Es hilft glaube ich, wenn man weiß, wie ein Excel Sheet ausschaut, und es hilft, wenn man weiß, wie man eine Bilanz liest.

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