Agrar­tech­ni­ker*in

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Landwirtschaft, Tiere & Pflanzen

Wie werde ich Agrar­tech­ni­ker*in?

auch bekannt als Agraringenieur*in

Agrartechniker*innen (Agraringenieur*innen) sind in verschiedenen Bereichen der Landwirtschaft und des Agrarwesens tätig. Ein Teil der Agrartechniker*innen arbeiten im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb oder sind in leitender Funktion in landwirtschaftlichen Groß- und Gutsbetrieben beschäftigt. Andere arbeiten in landwirtschaftlichen Handelsunternehmen (z. B. Lagerhäusern), in landwirtschaftlichen Interessenvertretungen oder bei internationalen Organisationen. Agrartechniker*innen sind mit agrarwissenschaftlicher Grundlagenforschung befasst, die sich aus den Bereichen Biologie, Chemie oder Ökologie zusammensetzt. Sie arbeiten mit Fachkräften aus diesen Gebieten sowie mit Landwirt*innen und Forstwirt*innen zusammen.

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Arbeiten als Agrartechniker*in

Arbeitsumfeld

Die beruflichen Betätigungsfelder von Agrartechniker*innen sind vielseitig. Im Bereich des land- und forstwirtschaftlichen Handels sind sie mit dem Kauf und Verkauf von Landwirtschaftsmaschinen, landwirtschaftlichen Geräten und Werkzeugen und landwirtschaftlichen Produkten und Hilfsmittel (z. B. Saatgut, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel) befasst. Sie kontrollieren und analysieren die Qualität und Menge von landwirtschaftlichen Ernteprodukten (z. B. Getreide, Mais, Kartoffeln) und sind an der Festsetzung der Preise beteiligt. Sie überwachen die sachgemäße Einlagerung der Ernte und führen allgemeine Verwaltungsaufgaben (Schriftverkehr, Abrechnung, Lagerinventur u. ä.) durch.

Agrartechniker*innen im Bereich der ökologischen Forschung messen und beurteilen die Auswirkungen von Schadstoffen (z. B. Luftverschmutzung, saurem Regen) auf die landwirtschaftliche Produktion (z. B. auf das Pflanzenwachstum, Qualität der Ernte). Sie analysieren die Ernteprodukte auf Schadstoffspuren und -rückstände und beobachten die Emissionen landwirtschaftlicher Betriebe (Geruch, Lärm, Abwässer, Abfälle). Weitere Aufgabengebiete sind die Ausarbeitung von Natur- und Landschaftsschutzauflagen sowie die Organisation von Aufforstungs- und Wiederbepflanzungsmaßnahmen von beschädigten Landschaftsstrichen (z. B. Schipisten, Lawinenhängen, Überschwemmungs- und Vermurungsgebieten, Kahlschlägen, Windwürfen).

Aufgaben

Landwirtschaftliches Versuchswesen:

  • bei der Planung, Durchführung und Auswertung von landwirtschaftlichen Experimenten und Feldversuchen mitwirken
  • Kunstdüngermischungen, Pflanzenschutzmittel entwickeln und testen
  • landwirtschaftlichen Anbaumethoden entwickeln und testen (in Versuchs- und Prüfanstalten)
  • Ergebnisse analysieren und dokumentieren

Landwirtschaftliches Anbau- und Erntewesen:

  • landwirtschaftliche Nutzpflanzen von der Aussaat bis zur Ernte beobachten und kontrollieren
  • Maßnahmen zum Schutz der Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen durchführen
  • Erntearbeiten und Einlagerungsarbeiten organisieren und koordinieren (z. B. Erntemaschinen anmieten, Erntepersonal einteilen)

Landwirtschaftliche Nutztierzucht:

  • Zuchttiere halten und beobachten
  • bestimmte Zuchteigenschaften der Tiere bestimmen und dokumentieren
  • Zuchtziele bestimmen
  • Zuchttiere zur Paarung und Vermehrung entsprechend den gewünschten Zuchtzielen auswählen
  • die Entwicklung der Jungtiere beobachten und dokumentieren

Betriebsführung:

  • Dokumente und Protokolle führen
  • Kostenrechnungen und Kalkulationen durchführen
  • Telefon- und Schriftverkehr mit Behörden und Landwirtschaftskammern führen

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Agrartechniker*innen im Bereich des Handels sind häufig in Kontakt mit Kund*innen und sollten daher ein seriöses und sicheres Auftreten an den Tag legen und in Beratungsgesprächen kompetent sein, d. h. sie müssen über die Produkte, mit denen sie handeln, genau Bescheid wissen. Außerdem müssen sie stets über die aktuelle Marktlage informiert sein.

Im Bereich der Forschung haben Agrartechniker*innen mit Mess- und Analysegräten zu tun, deren Ergebnisse sie auswerten und weiterverarbeiten. In der Nutztierzucht stehen sie auch in direktem Kontakt mit den Tieren.

Agrartechniker*innen, die in der Betriebsführung tätig sind, verwenden als Arbeitsmittel sämtliche Büroeinrichtungen (vom Bleistift über das Telefon bis zu Unternehmensplanungsprogrammen (ERP) am Computer), führen Saat- und Ernteaufzeichnungen und Grundstückspläne und bedienen aber auch selbst landwirtschaftliche Geräte und Fahrzeuge (z. B. Traktoren, Anbaugeräte, Mähdrescher).

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Für den Beruf Agrartechniker*in ist in der Regel der Abschluss einer landwirtschaftlichen Fachschule oder einer berufsbildenden höheren Schule (BHS), wie z. B. HAK oder HTL, oder ein Studium in Agrartechnik erforderlich.

Sowohl im schulischen Bereich wie auch im akademischen Bereich werden zahlreiche Ausbildungsschwerpunkte angeboten.

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Biologie, Chemie
  • Agrartechnik
  • Landwirtschaftliches Versuchswesen
  • Anbau- und Erntewesen
  • Lagerwirtschaft und Logistik
  • Nutztierzucht
  • Bio- und Öko-Landwirtschaft
  • Betriebswirtschaftslehre
  • Kostenrechnung, Kalkulation und Controlling
  • Buchhaltung, Rechnungswesen
  • Verkauf und Vertrieb
  • Qualitätsmanagement

Weiterbildung und Spezialisierungen

Agrartechniker*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt.
Neue Entwicklungen und Weiterbildungsbereiche für Agrartechniker*innen:

  • Bio- und Öko-Landwirtschaft
  • Umwelttechnik
  • Biologie, Gentechnik
  • Betriebswirtschaftslehre und Verwaltung