Ma­ler*in & ­Be­schich­tungs­tech­ni­ker*in ­für ­Kor­ro­si­ons­schutz

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Bau, Architektur & Gebäudetechnik

Wie werde ich Ma­ler*in & ­Be­schich­tungs­tech­ni­ker*in ­für ­Kor­ro­si­ons­schutz?

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen im Schwerpunkt Korrosionsschutz sind die Spezialist*innen für den Schutz von Freiflächen aus Metall, Beton und anderen Materialien gegen Veränderung durch äußere Einflüsse (Verwitterung, Rost usw.). Sie stellen Korrosionsschäden an Bauwerken und Metallkonstruktionen fest und wählen die geeigneten Schutzverfahren aus. Nachdem sie die Baustelle eingerichtet und eventuell nötige Gerüste und Arbeitsbühnen aufgebaut haben, führen sie die erforderlichen Korrosionsschutzverfahren und Instandsetzungen durch.

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen verwenden Farben, Polituren und Lasuren, Malereiwerkzeuge und verschiedene Gerüste, Dichtungsbahnen, Imprägnierungen und Versiegelungen, Brandschutzbeschichtungen usw. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen in Werkstätten, vor allem aber bei Kundinnen und Kunden vor Ort an Außenflächen und in Innenräumen. Meist sind sie in gewerblichen Klein- und Mittelbetrieben beschäftigt.

Arbeiten als Maler*in & Beschichtungstechniker*in für Korrosionsschutz

Arbeitsumfeld

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen im Schwerpunkt Korrosionsschutz führen Arbeiten durch, die vor allem Metallkonstruktionen und Betonbauten, aber auch andere Oberflächen vor äußeren Einflüssen (z. B. Feuchtigkeit, Sonneneinstrahlung), chemischen und mechanischen Beanspruchungen oder aggressiven Substanzen schützen und bereits entstandene Schäden beheben. Sie stellen das Ausmaß der Schäden an den Oberflächen fest und wählen ein geeignetes Korrosionsschutzverfahren aus. Für Anstriche auf Metall oder Holz verwenden sie z. B. Kunstharz-, Nitro-, Acryl- oder Polyesterlacke, Rostschutzfarben, Imprägnieranstriche für Naturholz, Beschichtungen von Containern oder Schwimmbassins oder geeignete Außenfarben für Fassaden und andere Betonflächen.

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen beraten ihre Kundinnen und Kunden und besprechen den Auftrag. Sie wählen die benötigten Materialien aus und bereiten Werkzeuge und Maschinen vor. Vor Beginn ihrer Arbeit überprüfen sie die zu bearbeitenden Flächen auf bereits bestehende Mängel wie z. B. Feuchtigkeit, Risse oder Unebenheiten des Untergrunds oder Rostbildung bei Metallflächen. Sie richten die Baustelle mit Gerüsten und Abdeckungen ein, stellen mobile Geräte zur Belüftung und Klimatisierung auf, um feuchte Flächen zu trocknen, behandeln Unebenheiten, Risse und andere Schäden an den Oberflächen und Untergründe durch Strahlverfahren, Ausspachteln, Verpressen und Ausgießen und entfernen alte Farbschichten und Anstriche durch Abbeizmittel, Abbrennen oder Abschaben und glätten den Untergrund.

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen tragen Farben, Lacke und andere Beschichtungen mit Spritzaggregaten oder händisch mit Bürsten, Pinseln oder Rollern auf, streichen und lackieren Holz- und Metalloberflächen und bringen Spezialbeschichtungen gegen Feuchtigkeit, zum Brandschutz oder gegen chemische und mechanische Beanspruchung auf. Sie umhüllen Behälter, Rohre und Rohrleitungen und kleiden sie aus, imprägnieren, beschichten und versiegeln Betonoberflächen und stellen Kunstharzbeläge und -estriche her. Abschließend räumen sie die Baustelle, reinigen sorgfältig alle Werkzeuge und entsorgen und verwerten etwaige Rest- und Abfallstoffe fachgerecht und umweltschonend.

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen führen aber auch organisatorische und verwaltende Tätigkeiten durch. Sie erstellen Kostenvoranschläge und besprechen diese mit den Kundinnen und Kunden, führen Arbeitsaufzeichnungen (Arbeitsbücher), kontrollieren die Lagerbestände und bestellen die erforderlichen Materialien nach. Sie stellen Rechnungen und Arbeitsbestätigungen aus und besprechen etwaige Reklamationen mit den Kundinnen und Kunden.

Der Lehrberuf Maler*in und Beschichtungstechniker*in ist mit folgenden weiteren Schwerpunkten eingerichtet:

  • Maler*in und Beschichtungstechniker*in - Funktionsbeschichtungen (Lehrberuf)
  • Maler*in und Beschichtungstechniker*in - Historische Maltechnik (Lehrberuf)
  • Maler*in und Beschichtungstechniker*in - Dekormaltechnik (Lehrberuf)

Aufgaben

  • Kundinnen/Kunden beraten, Aufträge besprechen
  • Baustelle besichtigen, Schäden durch Korrosion feststellen und erforderliche Schutzmaßnahmen festlegen
  • Material- und Zeitaufwand kalkulieren, Kostenvoranschläge erstellen und vorlegen
  • Materialien und Geräte zusammenstellen und zur Baustelle transportieren
  • Baustelle einrichten, Gerüste und Arbeitsbühnen aufbauen
  • Fahr-, Trag-, Hänge- und Auslegergerüste bedienen und Instand halten
  • Beschichtungen auf Untergründen entfernen, z. B. Abbeizen, Abbrennen, Abscheren; Altanstriche entfernen, Unebenheiten und Risse beseitigen
  • Untergründe bzw. Oberflächen vorbereiten, ausbessern/ausgleichen (z. B. durch Strahlverfahren, Ausspachteln, Verpressen, Ausgießen, Schleifen, Entrosten, Imprägnieren, Tiefengrundieren)
  • Farben mischen und Beschichtungen vorbereiten
  • Farben und Beschichtungen auf unterschiedliche Materialien auftragen, z. B. je nach Untergrund durch Streichen, Spritzen, Verputzen, Verkleben, Lackieren, Überziehen, Auskleiden, Umhüllen
  • Kunstharzbelege und -estriche auf Betonoberflächen herstellen
  • Beschichtungen zum Zweck des Brandschutzes anbringen
  • Anschluss- und Dehnverfugungen herstellen, warten und Instand setzen
  • Spezialbeschichtungen gegen Feuchtigkeit oder chemische und mechanische Beanspruchung aufbringen

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen im Schwerpunkt Korrosionsschutz verwenden bei ihrer Arbeit sowohl Spezialgeräte wie Strahlanlagen, Apparate zur Belüftung und Klimatisierung als auch Malerwerkzeuge wie Spritzaggregate, Bürsten, Rollen, Pinsel und Spachteln, verschiedene Farben und Lacke, chemische Lösungsmittel und spezielle Grundierungen, Entrostungs- und Korrosionsschutzmittel, Dichtungsbahnen, Dichtstoffe, Kunstharz usw. Sie stellen Gerüste, Leitern, Arbeitsbühnen und Aufstiegshilfen auf, setzen Spezialgerüste wie Fahr-, Trag-, Hänge- und Auslegergerüste ein, tragen Arbeitskleidung und bei bestimmten Arbeiten Mund- und Augenschutz.

Für organisatorische Tätigkeiten arbeiten sie mit der üblichen Kommunikationsgeräte wie Computer, Telefone, Mobiltelefone, E-Mail, Internet) und führen Aufzeichnungen und Datenbanken über Kundinnen/Kunden und Lieferanten, Arbeitsbücher, Stundenaufzeichnungen, Ausmaßlisten, Materiallisten, Lagerkarteien und dergleichen mehr.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Mal- und Beschichtungstechnik - Korrosionsschutz
  • Werkstoff- und Materialienkunde
  • Maschinen- und Gerätekunde
  • Farben und Lacke: Produkt- und Warenkunde
  • Arbeitsvorbereitung
  • Fassadenverputz, Fassadenanstrich
  • Innenraumverputz- und -anstrich
  • Betriebsmittel-Einsatz und Kostenkalkulation
  • Korrosionsschutz
  • Wärmedämmung
  • Sanierung und Restauration
  • Wartung, Reinigung, Reparatur
  • Kundenberatung und -betreuung

Weiterbildung und Spezialisierungen

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen - Korrosionsschutz sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, Methodenkompetenzen und soziale Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und das Berufsförderungsinstitut (BFI) sowie andere Weiterbildungseinrichtungen bieten Weiterbildungsveranstaltungen für Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen und zu vielen relevanten Themen an. Die jeweiligen Landesinnungen der Wirtschaftskammer sowie der Farbenfachhandel bieten Seminare und Kurse über neue Techniken, Materialien und Produkte an. Im Weiterbildungszentrum Baudenkmalpflege - Kartause Mauerbach (NÖ) finden Kurse und Seminare im Bereich Althaussanierung und Denkmalschutz statt.

Viele Betriebe führen außerdem für ihre Mitarbeiter*innen interne Schulungen zu Produkten, Materialien und Verarbeitungsmethoden durch oder bieten Herstellerbetrieben die Möglichkeit Produktschulungen durchzuführen.

Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem facheinschlägige Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen. Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.

Studium ohne Matura:

Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:

  • Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
  • Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
  • ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.