Sport­ge­rä­te­fach­kraft

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Wie werde ich Sport­ge­rä­te­fach­kraft?

Ob Schi- oder Radfahren, Berg- oder Wassersport: Einzelhandelskaufleute im Bereich Sportartikel sind die Expertinnen und Experten, wenn es um die Ausrüstung für die Lieblingssportart ihrer Kundinnen und Kunden geht. In einem Beratungsgespräch erheben sie den Bedarf der Kundinnen/Kunden und stellen die verschiedenen Sportartikel vor. Sie beraten die Kundinnen/Kunden über die optimale Ausstattung für die jeweiligen Ansprüche, erklären Unterschiede zwischen verschiedenen Angeboten und weisen auf sinnvolle Ergänzungen wie z. B. passende Sportbekleidung hin.
Sportartikelhändler*innen kümmern sich aber auch um die administrativen Aufgaben im Büro. Sie bestellen Waren nach, übernehmen die Lieferung und kontrollieren die eingehenden Waren und Lieferpapiere. Beim Verkauf ihrer Waren wickeln sie den Zahlungsverkehr ab oder erledigen Bestellungen von Kund*innen für nicht lagernde Artikel.

Sportartikelhändler*innen sind in spezialisierten Fachgeschäften (z. B. Berg-, Wasser- oder Radsport) oder in Filialen von Sporteinzelhandelsketten mit breitem Sortiment beschäftigt. Sie arbeiten im Team mit ihren Berufskolleginnen/-kollegen und Vorgesetzten und stehen in direktem Kontakt zu ihren Kundinnen und Kunden aber auch zu Fachkräften aus anderen Abteilungen.

Arbeiten als Sportgerätefachkraft

Arbeitsumfeld

Einzelhandelskaufleute im Bereich Sportartikel präsentieren und verkaufen Sportartikel und Zubehör aller Art. Oft sind sie dabei auf bestimmte Sportarten spezialisiert, über die sie ihre Kundinnen und Kunden umfassend beraten können. Sie wissen genau über die Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten unterschiedlicher Sportgeräten und die dafür notwendigen körperlichen Voraussetzungen Bescheid und erklären die Qualitätsunterschiede zwischen den verschiedenen Angeboten.
Bei vielen Sportartikeln - wie z. B. Bindungen von Skiern und Snowboards, Bespannungen von Tennisrackets, Höheneinstellungen bei Fahrrädern - ist es erforderlich, diese auf die Kundenbedürfnisse und körperlichen Eigenschaften (Größe, Gewicht etc.) anzupassen. Sportartikelhändler*innen nehmen sowohl diese Ersteinstellungen vor, als auch das weitere Service. Sie informieren die Kundinnen/Kunden über die notwendige Pflege und führen, wenn nötig, kleinere Reparaturen selbst durch. Auf Kundenwunsch bestellen sie nicht lagernde Waren bei Produzenten oder Großhändlern oder fordern sie aus anderen Filialen an. Sie nehmen Änderungswünsche von Kundinnen und Kunden entgegen und leiten diese an die zuständigen Abteilungen weiter.

Im administrativen Bereich kümmern sich Einzelhandelskaufleute um die Warenbestellung, die Warenannahme und die Warenlagerung. Sie überprüfen, ob die gelieferte Ware mit der Bestellung und den Lieferpapieren übereinstimmt und reklamieren beschädigte oder falsch gelieferte Ware.
Sportartikelhändler*innen erledigen außerdem alle anfallenden Büroarbeiten, übernehmen den Zahlungs- und Schriftverkehr und arbeiten im Rechnungswesen mit. Außerdem helfen sie bei der Gestaltung der Verkaufsflächen und Schaufenster und planen verkaufsfördernde Aktionen (z. B. Werbung oder Preisausschreiben), wobei sie ihre Kreativität ausspielen können.

Das Warenangebot im Sportartikelhandel ist extrem vielfältig und wird laufend erweitert. Neben den eigentlichen Sportgeräten und -ausrüstungen gehören Sportbekleidung und Zubehör sowohl für den Breitensport als auch für Extrem- und Vereinssport zum Sortiment. Immer öfter werden außerdem Körperpflegeartikel, Ernährung und Getränke, abgestimmt auf die Erfordernisse und Ansprüche der unterschiedlichen Sportarten, zusätzlich angeboten. Sportartikelhändler*innen müssen daher ständig über die neuesten Trends, Entwicklungen und Zusatzprodukte gut Bescheid wissen.

Ist ein Kunde/eine Kundin mit der gekauften/bestellten Ware einmal nicht zufrieden, weil diese z. B. beschädigt ist oder eine falsche Größe, Form, Farbe etc. gewählt wurde, nehmen Einzelhandelskaufleute die Reklamation entgegen, tauschen die Waren um oder stellen Gutschriften aus.

Immer wichtiger wird im Einzelhandel die Verkaufsabwicklung über E-Commerce - also Verkaufsportale im Internet. Für viele Einzelhandelskaufleute wird daher auch der sichere Umgang mit E-Commerce-Anwendungen immer wichtiger. Dabei spielt sowohl die rasche, als auch die richtige Abwicklung der Kundenbestellungen eine besondere Rolle.

Aufgaben

  • Bedarf für die Warenbeschaffung ermitteln und die Warenbestellungen durchführen
  • Einkauf unter Berücksichtigung aktueller Sport- und Modetrends, Designerlinien, saisonaler und regionaler Erfordernisse planen
  • Warenlieferungen überwachen und administrativ bearbeiten
  • Waren übernehmen, kontrollieren, lagern und pflegen
  • betriebliches Warensortiment vorbereiten, bereitstellen und verkaufsgerecht präsentieren, Waren zu Ensembles (z. B. aus Sportgerät und Kleidung) zusammenstellen
  • die Kundinnen und Kunden bei der Produktauswahl vor allem hinsichtlich richtige Verwendung von Sportgeräten, zu beachtende Sicherheitsmaßnahmen, gesundheitliche, physische und orthopädische Voraussetzungen beraten
  • die Kundinnen und Kunden zu Farbe und Stil von Sportbekleidung unter Berücksichtigung modischer Einflüsse und Trends sowie über die Zusammensetzung, die Verträglichkeit und die Pflege der Textilien beraten
  • Serviceleistungen (z. B. Montage, Einstellungen) anbieten und durchführen
  • Verkaufs- und Beratungsgespräche führen
  • Bestellungen und Aufträge entgegennehmen und abwickeln inklusive Rechnungslegung und Zahlungsverkehr
  • Reklamationen behandeln

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Einzelhandelskaufleute verwenden für ihre Arbeit Kassen-, Bestell- und Lagersysteme, die durch spezielle Computersoftware gesteuert werden (Bestell- und Abrechnungssysteme). Auch der Internethandel gehört für viele Einzelhandelskaufleute mittlerweile zum Arbeitsalltag, d. h. viele Bestellungen werden bereits über das Internet durchgeführt. Wie in allen Handels- und Dienstleistungsbereichen müssen sie auch jederzeit für ihre Kundinnen und Kunden erreichbar sein, d. h. der Umgang mit kommunikationstechnischer Ausstattung wie z. B. E-Mail, Telefon, teilweise auch noch Fax ist eine Selbstverständlichkeit in ihrem Beruf.

Darüber hinaus hantieren sie vor allem mit den unterschiedlichsten Produkten ihres Warensortiments.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Einzelhandel - Allgemein
  • Einzelhandel - Sportartikel
  • Buchhaltung, Kostenrechnung
  • Material- und Warenwirtschaft
  • Waren- und Produktkunde
  • Lagerhaltung und Logistik
  • Werbung, Verkaufsförderung
  • Verkaufsflächengestaltung, Warenpräsentation
  • Kundenberatung, Kundenservice
  • Reklamationswesen
  • Datensicherheit, Datenschutz, Privacy

Weiterbildung und Spezialisierungen

Einzelhandelskaufleute im Bereich Sportartikel sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Weiterbildungseinrichtungen wie zum Beispiel das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten zahlreiche Kurse für den Bereich Handel an.

Viele Sportfachgeschäfte bieten regelmäßig interne Schulungen zu neuen Produkten, Materialien und Sortimenten durch oder bieten Herstellerbetrieben die Möglichkeit Informationsveranstaltungen und Produktschulungen vor Ort durchzuführen.

Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten weiters Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen (insb. Handelsakademien). Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.

Studium ohne Matura:

Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:

  • Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
  • Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
  • ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.