Karl Bäck
Experte für Digitale Bildung
bei atempo Betriebsgesellschaft mbH
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Bildungs- & Berufsberater*in
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Zur Anmeldung
Stadt
Graz
Alter
55 - 64
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Universität / Fachhochschule
Jahre in der Organisation
< 1
Jahre in der aktuellen Tätigkeit
< 1
„Cool ist natürlich, und überhaupt das Beste, wenn man merkt, dass es Leuten etwas nützt. Sie haben auf einmal die Möglichkeit sich auszudrücken, selbstständiger zu werden und sich mittels eines Computers auszudrücken.“ Karl Bäck arbeitet seit mittlerweile 14 Jahren bei atempo und ist aktuell Experte für Digitale Bildung. „Ein bisschen schwierig ist es auch immer wieder genug Geld aufzutreiben für das, was ich mache, weil es nicht immer für alle so ganz verständlich ist.“

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

3 Ratschläge an dein 14-jähriges Ich ... Mach das, was dich interessiert. Folge einfach dem, wo du spürst wo es dich hinzieht. Das ist mal ganz, ganz wichtig. Ein anderer Ratschlag ist auch: Scheue keine Umwege. Das Leben ist nicht immer einfach. Zuerst habe ich gedacht, ich werde Techniker, dann wollte ich mehr Sozialarbeiter und Berater werden, dann habe ich überlegt, ob ich Therapeut werden sollte. Dann habe ich wieder etwas anderes gemacht. Bis ich halt das gefunden habe. Also scheue keine Umwege, das Leben wird Umwege bringen und lass das zu. Und das Dritte ist sicher: Mach das, was du machst, mit einer Leidenschaft. Mach das mit einer Passion. Nur das ist das, was wirklich zählt. Nur das, was du mit Begeisterung machst, wo du dabei bist, das ist das Leben.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Was steht auf deiner Visitenkarte? Ich heiße Karl Bäck, bin schon seit 14 Jahren bei atempo. Wir haben verschiedene Dienstleistungen, Angebote für Leute mit Behinderungen und ich bin zuständig für den Bereich der Digitalen Bildung.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Was ist das Coolste an deinem Job? Also cool ist einerseits wirklich zu reisen, dort Kollegen zu haben und Kolleginnen in diesen verschiedenen Ländern, die man trifft. Aber andererseits, was ich sehr cool finde, ist damit auch auf dem aktuellen Stand zu sein. Das, was ich jetzt mache, also die Anwendung von neuen Computertechnologien zur Unterstützung von Leuten mit Behinderung, ist etwas, was wirklich up-to-date ist. Und cool ist natürlich und überhaupt das Beste, wenn man merkt, das nützt Leuten, da haben Leute etwas davon. Sie haben auf einmal die Möglichkeit sich auszudrücken, haben eine Möglichkeit selbstständiger zu werden, haben eine Möglichkeit, dass Computer ihnen eine Sprache geben. Es ist möglich, sich mit einem Computer auszudrücken. Was vorher sündteuer war und vor 20 Jahren in dieser Form gar nicht gegangen ist.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Welche Einschränkungen bringt der Job mit sich? Ein bisschen schwierig ist es auch immer wieder genug Geld aufzutreiben für das, was ich mache. Es ist nicht immer für alle so ganz verständlich. Was ich auch immer wieder sehr schwierig finde, dass man Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, das sind natürlich oft Leute, die aus dem Sozialbereich kommen beziehungsweise auch sehr viele Lehrer und Lehrerinnen, die fast eine natürliche Abwehr gegen technische Entwicklung haben. Und die auch soweit mitzunehmen und Anreize zu bieten und zu sagen, seht es doch als Chance, um den Jugendlichen, den Kindern zu ermöglichen selbstständiger zu arbeiten, unabhängiger zu arbeiten, selbstständiger zu lernen. Das ist manchmal durchaus herausfordernd.

Worum geht es in Deinem Job?

Worum geht's in deinem Job? Was ich mache: Einerseits bin ich sehr viel auf der Entwicklungsseite und Forscherseite, dass ich wirklich schaue, welche neuen Entwicklungen gibt es. Also welche neuen Geräte kommen auf den Markt, welche neuen Möglichkeiten bieten diese Geräte, welche Apps gibt es, die für Leute mit Lernschwierigkeiten sinnvoll sind, die für Lernende allgemein sinnvoll sind. Und was ich dann ganz konkret mache ist, wenn wir Jugendliche oder junge Erwachsene haben, die bestimmte Einschränkungen haben, dass man schaut, was für sie am besten passt. Jetzt haben wir seit einiger Zeit eine junge Teilnehmerin, die über keine eigene Lautsprache verfügt und da ist es darum gegangen das geeignete Tablet zu finden, in diesem Fall iPad und eine geeignete Sprachausgabe-Software zu finden, im Bereich der unterstützten Kommunikation. Das ist ganz konkret diese individuelle Unterstützung und sonst mache ich sehr viele Fortbildungen. Ich war letzte Woche in Südtirol, habe für die Lebenshilfe Südtirol einen Workshop gemacht und da geht es darum, denen eine kleine Einführung zu geben und vor allem, was ich vorher angesprochen habe: Ein Klima zu schaffen, wo man stressfrei und angstfrei mit diesen neuen Geräten herumexperimentiert, selbst draufkommt, welche Möglichkeiten da enthalten sind und die in der konkreten Arbeit einzusetzen. Weil die Idee ist ja, dass jeder selbst das macht und nicht ich sage, wie sie mit ihren Leuten arbeiten sollen. Sondern, dass ich sage: Das sind jetzt neue Geräte und Ideen entwickle, wie ich das in meinem jeweiligen Alltag einsetzen kann.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Wie schaut dein Werdegang aus? Ich bin in der Nähe von Linz auf einem Bauernhof aufgewachsen. Habe eine sehr schöne Kindheit erlebt, noch recht digitalfrei damals. Und habe in Linz dann auch maturiert. Habe mich in der Schulzeit schon immer für Technik, insbesondere für Informatik, interessiert. Hab damals einen ersten programmierbaren Taschenrechner gehabt, habe dann Informatik studiert in Wien. Das war für mich das Naheliegendste, noch mit Großrechenanlagen ohne Laptop, ohne Personalcomputer. Habe mich dann entschlossen zu wechseln, habe dann in Graz Pädagogik studiert, Soziologie. Was mir ganz gut gefallen hat. Habe dann viele Jahre im Sozialbereich gearbeitet, vor allem Unterstützung von Jugendlichen, arbeitslosen Jugendlichen, später dann auch Jugendliche mit Lernschwierigkeiten. Bin dann im Alter von 40 Jahren immer unzufriedener geworden mit dem, was ich gemacht habe und habe mich dann wieder meinen technischen Wurzeln besonnen, habe mich fortgebildet, wieder im Bereich Computer. Und habe mir dann Bildungskarenz genommen, habe mir dann wirklich die Zeit genommen über ein Jahr, mich wieder auf den neuesten Stand zu bringen und habe dann einen Job gesucht. Und bei atempo wurde dann, über eine Freundin erfahren, jemand gesucht, der sowohl soziale Kompetenzen und Erfahrungen hat als auch technisches Interesse, insbesondere Kompetenzen im Computerbereich. Und solche Leute waren damals und sind heute noch relativ spärlich gesät, weil entweder bist du ein Sozialheini oder bist ein Technikheini, und ich war dann so ein Zwitter oder eine Mischung aus beidem. Seitdem habe ich eigentlich den idealen Job gefunden und das wird es hoffentlich auch bleiben.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Ginge es auch ohne deinen Werdegang? Der Job passt wirklich ideal zu meinem Werdegang. Soziales Interesse ist schon ganz, ganz wichtig. Das ist ganz klar. Das ist eine Arbeit mit Menschen mit Lernschwierigkeiten, Menschen mit Behinderungen. Da braucht man eine starke soziale Ader, damit einen das interessiert und man es gerne macht. Und auch technisches Interesse und ich würde sagen, eine gewisse Leidenschaft für Technik braucht man auch, weil sonst würde man verzweifeln. Alle Jahre ein neues Betriebssystem, alle Jahre wieder neue Computer, Tablets. Wenn einen das nicht irgendwie fasziniert und wirklich auch in seiner Freizeit gerne macht, dann würde das nicht passen.

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