Markus Post
Compliance Officer
bei Wien Energie GmbH
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Stadt
Wien
“Dass ich dazu beitragen kann, dass das Unternehmen sicher und gut dasteht”, ist das Coolste an Markus Posts Beruf als Compliance Officer bei Wien Energie. Dabei kümmert er sich unter anderem darum, “die Botschaft anzubringen, dass Regeleinhaltung sinnvoll und notwendig ist, damit meine Kollegen wirklich verstehen, warum wir das machen.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Hör auf die Menschen, auf die Meinungen der Menschen in deinem Umfeld, die über eine gewisse Lebenserfahrung in den unterschiedlichsten Bereichen verfügen. Das wird deinen Horizont sehr erweitern und bringt sehr viel. Dann bleib weiterhin sehr vielseitig interessiert. Du weißt nie, welches Wissen du später einmal brauchen kannst. Je mehr du an vielen Dingen interessiert bist, umso breiter ist dein Allgemeinwissen aufgestellt. Sicher sehr sinnvoll. Und der dritte Ratschlag, mach weiter so, du bist nicht schlecht unterwegs.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Auf meiner Visitenkarte steht Markus Post, Büro der Geschäftsführung, Compliance Officer, Wien Energie GmbH.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Das eine ist, dass ich dazu beitragen kann, dass das Unternehmen sicher und gut dasteht. Wenn Compliance eingehalten wird, verhält sich das Unternehmen und seine Mitarbeiter:innen korrekt. Es gibt keine Strafzahlungen. Es gibt keinen Reputationsverlust in der Öffentlichkeit, also ich sichere mit meinem Beitrag auch den guten Fortbestand des Unternehmens. Cool ist, wenn es mir gelingt, und das gelingt mir Gott sei Dank nicht schlecht, die Botschaft so anzubringen, dass Regeleinhaltung sinnvoll und notwendig ist, also dass wirklich meine Kolleg:innen verstehen, warum wir das machen und dass es wichtig ist, dass das auch ihren Arbeitsplatz sichert, wenn wir uns da regelkonform und korrekt verhalten. Und ein weiterer cooler Aspekt ist, dass ich in dieser Position und in dieser Verantwortung wirklich mit allen Bereichen des Unternehmens zu tun habe. Das heißt einen guten Einblick habe, was die Wiener Energie alles macht. Und wirklich, das Ganze ist sehr abwechslungsreich und vielseitig.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Die Einschränkung in diesem Job ist mit Sicherheit, kommt natürlich auch darauf an, wie man selbst damit umgeht, da kann man nicht einfach am Abend rausgehen und abschalten und sagen, das sei alles gewesen für heute und morgen geht es weiter. Das sind schon Dinge, die in Einem arbeiten, wo man sich überlegt, ob man das richtig gemacht hat. Daran hängt eine gewisse Verantwortung daran. Wie kann man das möglicherweise verbessern? Also das Abschalten ist nicht unbedingt eine Einschränkung, aber es spielt eine Rolle. Zum anderen, man kommt zu gewissen Dingen nur am späten Abend oder zum Teil am Wochenende. Es geht sich aus zeitlichen Gründen nicht anders aus, wenn man untertags viel auch in der Mannschaft unterwegs ist. Das heißt, es leidet hin und wieder etwas die Freizeit darunter.

Worum geht es in Deinem Job?

Wiener Energie ist der größte Energiedienstleister Österreichs und bei meinem Job, Compliance, in dieser Organisation, geht es um die Einhaltung von Regeln und Verordnungen. Compliance kommt vom Englischen to comply, befolgen. Sämtliche Regeln, die für ein Unternehmen maßgeblich sind, ich muss mich darum kümmern, in Zusammenarbeit natürlich mit sämtlichen anderen Organisationseinheiten, dass diese Regeln befolgt und angewendet werden. Das sind zum einen externe Regeln, also zum Beispiel Gesetze, Verordnungen und Bescheide und zum anderen interne Regeln, die sich das Unternehmen selbst auferlegt. Das sind bei uns Direktionsverfügungen, das sind Konzernrichtlinien, die von der Konzernmutter kommen. Da muss man sicher gehen, kommt die Botschaft an, wissen die Leute Bescheid, was sie tun dürfen, was sie nicht tun dürfen. Das liegt in meinem Verantwortungsbereich. In der Früh den Kalender überprüfen, was steht alles an, wenn ich das nicht ohnehin schon am Vorabend gemacht habe. Ich bin viel in den Abteilungen unterwegs, weil es bei Compliance eben darum geht, die Botschaft wirklich an die Frau und an den Mann zu bringen. Es geht darum, auch Unterlagen zu überarbeiten und zu erstellen. Klarerweise müssen viele von uns relativ viele E-Mails beantworten, Telefonate führen. Aber es gibt Gott sei Dank, und das ist sehr schön daran, eine relativ gute Interaktion mit der gesamten Mannschaft. Das heißt, ich bin viel auch mit den Leuten unterwegs. Es ist nicht so, dass ich den ganzen Tag im Büro sitze und nur Unterlagen durchschaue oder Mails beantworte.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich bin im südlichen Niederösterreich aufgewachsen, habe dort ein Bundesrealgymnasium besucht, im Anschluss den Bundesheerdienst absolviert, habe dann begonnen, an der Fachhochschule Wirtschaftsberater im Beruf zu studieren, bin dann im Rahmen des Berufspraktikums zur Fernwärme Wien gekommen, in den Großkundenvertrieb. Bin dann im Großkundenvertrieb geblieben, habe dort über zehn Jahre in unterschiedlichen Funktionen und Bereichen gearbeitet. Dann wurde ein Posten im Büro der Geschäftsführung ausgeschrieben, da habe ich mich beworben, bin nominiert und ausgewählt worden und habe dann dort die Bereiche Risikomanagement, Krisenmanagement und das Projekt Portfolio der Fernwärme Wien verantwortet. Und dann ist relativ bald zu diesem Zeitpunkt das Thema Compliance aufgekommen, habe die anderen Bereiche dann sukzessive abgegeben und nach der Verschmelzung der Fernwärme Wien mit der Wien Energie, bin ich seit Sommer letzten Jahres Compliance-Officer der Wien Energie.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Also grundsätzlich würde ich sagen, würde es ohne diesen Werdegang auch gehen. Voraussetzung ist, dass man sehr kommunikationsbereit und sehr kommunikationsoffen ist, also man darf sich nicht scheuen, auf die Leute zuzugehen. Ich muss den Leuten vermitteln, dass sie sich an gewisse Regeln halten. Da geht es natürlich auch um Fingerspitzengefühl, denn keiner hört in jeder Situation gern, dass er sich an Regeln halten muss. Man muss bereit sein, sich rasch neues Wissen anzueignen. Das heißt, ich musste auf diesem Gebiet klarerweise auch viel lernen. Compliance ist ein Bereich, der in Österreich sehr jung ist, wo es zwar gute Unterlagen gibt, aber wo man sich mehr oder weniger relativ rasch neues Wissen aneignen muss. Das muss, wie gesagt, sehr rasch gehen. Da muss man eine Bereitschaft haben, viel Zeit und Substanz zu investieren. Aber wie gesagt, grundsätzlich, wenn man diese Voraussetzungen mitbringt, denke ich, wäre es auch ohne den Werdegang gegangen.

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