Job StoryEin Tag mit Peter Dovjakbei OÖ Gesundheitsholding - OÖG
„Meine Aufgabe ist es, ältere Patienten*innen, die geriatrisch krank sind, stationär und teilweise ambulant zu versorgen“, erzählt Peter Dovjak, Primar der Akutgeriatrie und stellvertretender Ärztlicher Direktor im Salzkammergut Klinikum der OÖG, der größten Krankenhausträgerin Oberösterreichs. „Als Internist mache ich Herz-Kreislauf-Untersuchungen, Endoskopie und Ultraschalluntersuchungen. Wir kümmern und hier aber zusätzlich auch um die Funktionalität.“

Transkript

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Ich heiße Peter Dovjak. Ich bin der Primar von der Akutgeriatrie. Ich bin der stellvertretende ärztliche Direktor vom Salzkammergut Klinikum. Ich arbeite in der Oberösterreichischen Gesundheitsholding. Das ist die größte Krankenhausträgerin von Oberösterreich.

Worum geht es in Deinem Job?

Meine Aufgabe ist ältere Patienten, die geriatrisch krank sind, zu versorgen. Das sind Patienten, die bei akuten Erkrankungen in ihrer Funktion beeinträchtigt sind, die Multimorbid sind, die viele Krankheiten haben, die meistens Schwierigkeiten mit den Medikamenten haben. Wir versorgen sie in unseren Abteilungen. Das heißt, wir machen es stationär und teilweise auch ambulant. Ich bin Internist. Das Übliche was Internisten machen: Wir machen Herz-Kreislauf-Untersuchungen, Untersuchung vom Magen-Darm-Trakt, also die Endoskopie, die Gastroskopie, die ganzen Ultraschalluntersuchungen, die Echokardiographie oder die Biographie. Wir schauen uns die Situation der Lungen und des Herzens an. Das ist das normale Internistische. Zusätzlich ist die Spezialität von unserer Abteilung: Wir kümmern uns um die Funktionalität. Daher haben wir das sogenannte geriatrische Assessment. Das ist eine Serie von Tests, die wir machen, damit wir schauen, wie das Denken und die Alltagsfunktionen laufen. Wie ist das Gehen? Besteht ein Sturzrisiko? Wie schaut die Ernährungssituation aus? Eine Besonderheit in unserer Abteilung ist die Sturz- und die Ganganalyse. Es gibt viele Patienten, die banale Stürze haben, sich nicht verletzen, aber dann zu uns kommen. Leider mit einem schweren Sturz oder einer schweren Verletzung. Damit das nicht passiert, müssen wir herausfinden, was das ist. Was ist die Gangstörung? Die Ergebnisse dieser Ganganalyse sagt uns, wie wir den Patienten verbessern können. Liegt es mehr im Gehirn? Liegt es im Innenohr? Liegt es mehr in der Peripherie des Nervensystems? Was können wir tun, um das Schicksal der Patienten zu verbessern?

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Promoviert habe ich noch im vorigen Jahrtausend. Ich bin schon so alt. Die letzte Zeit beschäftigte ich mich mit der Ausbildung Innere Medizin. Die machte ich in Buchberg. Ich brachte die Kenntnisse und Fähigkeiten von den Universitäten mit. Also die gastroenterologischen Fähigkeiten von den Universitäten. Ich brachte Wissen für die Kardiologie von anderen Universitäten mit. Das habe ich in unserer Klinik umgesetzt. Die Position in Gmunden ist das Ende von diesem Lebenslauf oder vielleicht ist es der Anfang? Jedenfalls machte ich in Buchberg die Ausbildung und ich führte als letzter ärztlicher Direktor Buchberg und bin dann 2009 mit meiner Mannschaft nach Gmunden. Wir haben die Akutgeriatrie in einem sehr schönen modernen eingerichteten Haus etabliert und entwickelt. Ich bin ganz stolz darauf.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Meine Nachfolgerin oder mein Nachfolger sollte Arzt für Allgemeinmedizin sein. Er sollte Internist oder ein Neurologischer Psychiater sein. Er sollte eine Ausbildung für Geriatrie haben. Er sollte einen Managementkurs haben, damit er eine Abteilung sicher und ökonomisch gut führen kann. Die sogenannten Softskills für die Altersmedizin ist ein Thema. Es geht nicht nur um die fachliche Umsetzung und das Wissen und Wissenschaftliche, sondern es geht um die Behutsamkeit mit älteren Menschen. Sie sind manchmal schwerhörig, sehen nicht gut, manchmal verstehen sie Sachen nicht sofort. Darum muss man sich Zeit nehmen, um diese Sachen Schritt für Schritt und Punkt für Punkt zu erklären. Man muss sich Zeit nehmen, weil die Beweglichkeit nicht mehr wie bei Jungen ist. Das heißt, die Untersuchungen dauern auch nur fünf Minuten aber das Herein- und Herausgehen vielleicht eine halbe Stunde.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Was mir bei der Patientenversorgung am meisten Spaß macht, ist, wenn man ältere Patienten, die schon viele Krankheiten mit sich tragen, dennoch in ihrer Funktion und Schicksal verbessern kann. Was mir auch Spaß macht, ist, das Wissen weiterzugeben. Ich habe die größte Freude mit jungen Ärzten und mit Studenten. Ich habe das Vergnügen in Linz einen altersmedizinischen Lehrgang zu leiten. Ich habe Kontakt mit den Universitäten und mir macht das viel Spaß das Wissen, das Können und dass, worauf es ankommt, weiterzugeben.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Einschränkend für mich ist, dass man das vorhandene Wissen in der Altersmedizin nicht immer an den Mann oder an die Frau bringt. Das Bedarf an Energie, an einem großen Team und an Menschen, die das auch engagiert machen. Wir haben die Situation, dass wir einige engagierte Geriater haben, aber uns mangelt es an mehreren engagierten Geriatern. Wir würden gerne mehr Menschen, Ärztinnen und Ärzte suchen, die diese Arbeit gerne für unsere alters-medizinisch beeinträchtigte Bevölkerung machen.

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Einem jungen Menschen rate ich, dass er sich allgemein breit ausbildet und versucht neugierig zu bleiben. Seinen Weg nach Bauchgefühl geht, dass er mit den Fachgesellschaften vernetzt bleibt, dass er mit den Universitäten vernetzt bleibt, weil das immer die Quelle des Wissens und der Weiterentwicklung ist.

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