Daniela Doleschal
Lehrerin für Gesundheits- und Krankenpflege
bei OÖ Gesundheitsholding - OÖG
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Stadt
Tirol
Alter
35 - 44
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Universität / Fachhochschule
Jahre in der Organisation
1 - 5
Jahre in der aktuellen Tätigkeit
< 1
"Das Highlight ist, wenn die Schüler nach drei Jahren Ausbildung ihr Diplom in die Hand gedrückt bekommen." Auch wenn ihr Job als Lehrerin im Gesundheitsbereich manchmal herausfordernd sein kann, gibt es für Daniela Zacherl immer wieder Erfolgsmomente. "Als Lehrerin ist man irrsinnig stolz, die Schüler hinauszuschicken in die Praxis und sagen zu können: Wir haben qualifizierte Pflegekräfte ausgebildet."

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Was ich meinem 14-Jährigen Ich mitgeben möchte, ist folgender Spruch: Alle sagten: Das geht nicht, da kam eine, die hat das nicht gewusst und einfach gemacht. Deswegen möchte ich meinem 14-Jährigen Ich sagen: Sei mutig, bleibt bei dir, hör auf deinen Bauch, aber setze auch deinen Verstand ein und reflektiere dich.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Mein Name ist Daniela Doleschal. Ich bin Lehrerin für Gesundheits- und Krankenpflege. Ich arbeite am Standort in Kirchdorf. Das ist eine Einrichtung der Oberösterreichischen Gesundheits- und Spitals-AG.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Das Highlight an diesem Job ist, wenn nach drei Jahren oder zwei Jahren, je nachdem welche Ausbildung die Schülerinnen und Schüler absolvieren, sie bei der Diplomverleihung vorne stehen und ihr Diplom erhalten. Man ist als Lehrerin oder als Lehrer sehr stolz, sie hinaus in die Praxis schicken zu können und sagen zu können: Wir haben qualifizierte Pflegekräfte in diesen drei Jahren ausgebildet.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Grundsätzlich ist die Einschränkung, dass die Ausbildung nur eine gewisse Zeit dauert. Das sind drei Jahre und in diesen Jahren ist es notwendig, die Inhalte aus dem Curriculum zu vermitteln. Das ist oft schwierig, denn gewisse Inhalte würden mehr Zeit benötigen. Manche Auszubildende würden auch mehr Zeit benötigen. Das ist schon eine Einschränkung, die häufig schwierig zu überwinden ist, dass man auch alle Auszubildenden mitnimmt.

Worum geht es in Deinem Job?

Die Gespag ist der größte oberösterreichische Spitalsträger. Ich arbeite am Standort in Kirchdorf und bin Lehrerin für Gesundheits- und Krankenpflege. Meine Aufgaben sind sehr vielfältig und untergliedern sich in einen internen und externen Bereich. Im internen Bereich bin ich zuständig für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von dem theoretischen Unterricht. Also von verschiedenen Unterrichtsgegenständen. Ich bin zuständig für die praktische Ausbildung unserer Schülerinnen und Schüler auf den Stationen. Ich begleite sie dort, arbeite mit ihnen meistens einen halben Tag und reflektiere dann mit ihnen den ganzen Vormittag nach. Ich bespreche mit ihnen die einzelnen Patienten, Situationen und Handlungen. Ich bin auch zuständig für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung unserer neuen Ausbildungssäule, dem dritten Lernbereich. Im dritten Lernbereich werden Fähigkeiten und Fertigkeiten mit den Auszubildenden trainiert und mehrmals geübt, sodass sie die Scheu vor diesen Tätigkeiten verlieren. Dadurch sollen sie auch mit einer besseren Erfahrung und besseren Fähigkeiten wieder zurück auf die Stationen kommen und diese bei den Patienten anwenden können. Der externe Bereich umfasst vor allem die Organisation von Besprechungen, die auch im Haus stattfinden, also mit den Stationsleitungen und mit den Praxisanleitern. Auswärts mit dem Langzeitpflegebereich, also z. B. den Altenheimen. Auch hier bereite ich diese Besprechungen vor, führe sie durch und bereite sie nach. Es geht um Informationsaustausch zwischen den Praxisstellen und der Schule, sodass unsere Auszubildenden bestmöglich begleitet werden. Was auch wichtig ist: Wir arbeiten regional und überregional. Das heißt, mit anderen Schulen der Gespag arbeiten wir zusammen, sodass ein reger Informationsaustausch stattfindet. Dadurch sollen möglichst alle Ausbildungsstätten gleich agieren und die Auszubildenden die gleiche Ausbildung bekommen.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich wuchs in Kaprun auf und übersiedelte dann nach Oberösterreich. Ich absolvierte dort die Volksschule und Hauptschule. Ich besuchte die Fachschule für Sozialberufe in Bad Ischl. Ich absolvierte in Kirchdorf die dreijährige Ausbildung zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin. Ich arbeitete auf verschiedene Stationen und sammelte Erfahrung. Danach machte ich eine Weiterbildung zur Diabetesberaterin und arbeitete in diesem Bereich auch mehrere Jahre. 2014 wechselte ich an die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege in Kirchdorf. Zusätzlich schloss ich den berufsbegleitenden Masterlehrgang für Hochschuldidaktik 2017 ab.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Grundsätzlich würde mein Job ohne den Masterlehrgang nicht gehen. Der ist verpflichtend, um als Lehrerin oder Lehrer für Gesundheits- und Krankenpflege zu arbeiten. Zusätzlich braucht man auch das Diplom für Gesundheits- und Krankenpflege, um in diesem Bereich arbeiten zu können. Besondere Talente oder Eigenschaften, die man für diesen Beruf braucht, ist vor allem eigenständiges Arbeiten, Kreativität und manchmal Mut. Man muss auch praktische Erfahrung mitbringen, denn jemand, der noch nie in der Praxis gestanden hat, der kann auch nicht wirklich so unterrichten, dass es für die Schüler einen Output hat. Denn der Unterricht lebt von Fallgeschichten. Nur so merken sich Auszubildende wirklich etwas vom Inhalt.

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