Gas- & ­Sa­ni­tär­tech­ni­ker*in

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Bau, Architektur & Gebäudetechnik

Wie werde ich Gas- & ­Sa­ni­tär­tech­ni­ker*in?

auch bekannt als Installateur*in, Gas- und Wasserleitungsinstallateur*in, Gastechniker*in, Sanitärtechniker*in

Der Beruf Gas- und Sanitärtechniker*in wird als Hauptmodul im Modullehrberuf Installations- und Gebäudetechnik ausgebildet.

Gas- und Sanitärtechniker*innen sorgen dafür, dass in Wohnungen und Betrieben immer frisches Wasser und genügend Gas vorhanden ist. Sie planen und montieren die entsprechenden Anlagen und sorgen für die Ableitung und Entsorgung von Abgasen und Abwässern. Sie montieren beispielsweise Gasdurchlauferhitzer, Warmwasserspeicher, Gasherde, Gasheizgeräte und beraten ihre Kundinnen und Kunden über Energie sparende Techniken. Gas- und Sanitärtechniker*innen sind vor allem in Handwerksbetrieben der Gas- und Wasserinstallation, aber auch in Unternehmen der Gas- und Wasserversorgung sowie der Haus- und Versorgungstechnik beschäftigt.

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Arbeiten als Gas- & Sanitärtechniker*in

Arbeitsumfeld

Gas- und Sanitärtechniker*innen installieren Gas- und Wasserversorgungsanlagen in Neubauten, bei Althaussanierungen und im öffentlichen Gas- und Wasserversorgungsnetz. Sie schneiden Rohre aus Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu, stellen Verbindungen durch Schweißen, Löten, Verschrauben, Kunststoffschweißen, Kleben oder Stecken her. Sie verlegen die Rohre in der Erde, unter Putz oder auch frei verlaufend, montieren Geräte und Anlagen wie z. B. Gasdurchlauferhitzer, Warmwasserspeicher, Gasherde, Gasheizgeräte, Wärmepumpen zur Warmwasseraufbereitung sowie sanitäre Einrichtungsgegenstände (z. B. Badewannen, Duschen, WC-Becken, Spülbecken) und Anlagen zur Ableitung und Entsorgung von Abgasen und Abwässern. Eine wichtige Aufgabe ist auch die Überprüfung der Dichtheit mit einem Manometer (Druckmessgerät) und Isolierung der Leitungen gegen Kondenswasserbildung, Wärmeverlust und Schallübertragung.

Weitere Aufgaben sind die Einstellung, Wartung und Prüfung sowie die Reparatur von Verbrauchsgeräten und Gas- und Wasseranlagen, z. B. das Beheben von Rohrbrüchen und Abflussverstopfungen und das Austauschen schadhafter Armaturen und Dichtungen.

Im Bereich der Wasserinstallation bauen Gas- und Sanitärtechniker*innen Druckerhöhungsanlagen in Hochbauten, Bewässerungs- und Berieselungsanlagen für Landwirtschaft und Gärtnereien oder Wasseraufbereitungsanlagen (z. B. Entkalkungs-, Filter- und Reinigungsanlagen). Sie montieren auch Pumpenanlagen für die Wasserversorgung aus Hausbrunnen.

Neue energiesparende und umweltfreundliche Technologien eröffnen in diesem Beruf sehr gute Chancen am Arbeitsmarkt, erfordern aber auch laufende Weiterbildung. Auch der zunehmenden Trend zu Smart Buildung/Smart Living/Smart home, bei dem die unterschiedlichen Gebäudetechnikeinrichtungen und Geräte immer stärker miteinander vernetzt werden, die Steuerungen automatisiert werden und der Fernzugriff auf die Einrichtungen ermöglicht wird (z. B. Steuerung über das Smartphone), macht Weiterbildung im Bereich der Mess-, Steuer- und Regeltechnik und Sensorik immer wichtiger.

Aufgaben

  • Kunden/Kundinnen beraten
  • Räume ausmessen, Verlegepläne skizzieren, erforderliche Berechnungen durchführen
  • Rohre mit Schneidbrenner, Säge oder Rohrschneider zuschneiden
  • Rohrstücke biegen, aushalsen, Gewinde schneiden
  • Rohrleitungsteile verschrauben, verschweißen, löten, kleben
  • Mauer-, Boden-, Deckendurchbrüche fräsen
  • Rohre verlegen und abdichten
  • Bleche zuschneiden, abkanten, biegen und montieren
  • Mess- und Regelgeräte, Pumpen, Entlüfter, Armaturen einbauen
  • Dichtheitsprüfungen durchführen
  • Wand- und Deckenbefestigungen für Geräte anbringen
  • Warmwasser- und Wasseraufbereitungsanlagen montieren und anschließen, Heizungen anschließen
  • Sanitäre Einrichtungen wie Waschbecken, Duschen, Toiletten montieren
  • Abwasserleitungen, Abgasleitungen installieren
  • Wartungs- und Reparaturarbeiten ausführen

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Gas- und Sanitärtechniker*innen setzen Metall- und Kunststoffteile (z. B. Rohre, Dichtungen, Leitungen) aus unterschiedlichen Materialien ein und verbinden sie mit den Endgeräten (z. B. Gasdurchlauferhitzer, Warmwassersprecher, Wärmepumpen, Gasherde). Dazu verwenden sie verschiedene Werkzeuge und Geräte (z. B. Lötkolben, Schweißapparate, Druckmessgeräte, Blechschneidegeräte) und einfache Handwerkzeuge (Hammer, Rohrzangen, Schraubenzieher, Messer). Sie orientieren sich bei ihrer Arbeit an technischen Zeichnungen und Plänen, z. B. Bauzeichnungen und Einbauanweisungen von Geräteherstellern, erstellen solche Pläne und Zeichnungen mit computergestützten Zeichenprogrammen auch selbst und führen die erforderlichen Berechnungen für die Installationsarbeiten durch, z. B. für den Materialbedarf, die Abmessungen aber auch die Preiskalkulationen.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Die Ausbildung zum/zur Gas- und Sanitärtechniker*in (vormals Sanitär- und Klimatechniker*in - Gas- und Wasserinstallation) erfolgt im Modullehrberuf Installations- und Gebäudetechnik (siehe Installations- und Gebäudetechnik (Modullehrberuf)).
Die Ausbildung umfasst verpflichtend eine 2jährigen Ausbildung in der Installations- und Gebäudetechnik (=Grundmodul) und eine einjährige Ausbildung im gewählten Hauptmodul.

Zusätzlich kann in einem weiteren halben Ausbildungsjahr ein zweites Hauptmodul oder eines der folgenden Spezialmodule gewählt werden:

  • Badgestaltung
  • Ökoenergietechnik
  • Steuer- und Regeltechnik
  • Haustechnikplanung

Dauer der Lehrzeit:

  • 3 Jahre: Grundmodul + Hauptmodul
  • 4 Jahre: Grundmodul + Hauptmodul + ein Spezialmodul
  • 4 Jahre: Grundmodul + Hauptmodule + zweites Hauptmodul

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Metall- und Kunststoffbearbeitungstechniken wie Schweißen, Biegen, Sägen, Bohren, Schleifen, Kleben
  • Handhabung der erforderlichen Werkzeuge und Maschinen
  • Rohrverbindungen und Rohrsysteme herstellen
  • Gasgeräte (z. B. Durchlauferhitzer, Gasherde) und Wasserversorgungseinrichtungen (z. B. Warmwasserspeicher) aufstellen, anschließen und in Betrieb setzen
  • Gasgeräte und Wasserversorgungseinrichtungen warten und instandhalten, Fehler (Rohrbrüche, Verstopfungen, technische Defekte) feststellen und reparieren
  • Leitungs- und Montagepläne zeichnen und lesen, Montageanleitungen, Sicherheitsvorschriften etc. lesen
  • Sicherheitsbestimmungen im Umgang mit elektrischer Energie, Gas etc. erlernen

Weiterbildung und Spezialisierungen

Gas- und Sanitärtechniker*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Das Berufsförderungsinstitut (BFI), das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und die Landesinnungen der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker*innen sowie andere Weiterbildungsanbieter bieten in den meisten Bundesländern zahlreiche Weiterbildungsveranstaltungen für Installations- und Gebäudetechnik an (z. B. Spezialschweißkurse, Gerätekurse). Die Schweißtechnische Zentralanstalt (SZA) in Wien bietet beispielsweise Kurse zu verschiedenen Schweißtechniken an.

klimaaktiv: Angebote rund um die Themenbereiche Energieeffizienz, Bauen und Energie, ökologisches/nachhaltiges Bauen und Installieren, Bausanierung usw. können über die Webseite der klimaaktiv Bildungskoordination gefunden werden, einschließlich dem klimaaktiv e-Learning Tool: www.klimaaktiv.at/bildung.html

Viele Unternehmen führen außerdem für ihre Mitarbeiter*innen regelmäßig interne Schulungen zu Produkten, Materialien und Verarbeitungsmethoden durch oder bieten Herstellerbetrieben die Möglichkeit Produktschulungen durchzuführen.

Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen (Höhere Technische Lehranstalten, HTLs) sowieWerkmeisterschulen für Berufstätige.
Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.

Studium ohne Matura:

Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:

  • Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
  • Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
  • ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.