Katharina Wiest
Auszubildende Kfz-Techniker •Systemelektronik
bei industrie niederösterreich
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Stadt
Wien
Karriere Level
Auszubildender*e / Lehrling / Lernender*e
Studiengang
Lehre/Ausbildung
“Man braucht auf jeden Fall sehr viel Geduld, Fingerspitzengefühl und Teamfähigkeit,“ würde Katharina Wiest als wichtige Eigenschaften für eine Lehre KFZ-Technik mit Systemelektronik bei MAN Truck & Bus beschreiben. Im ersten Lehrjahr war sie in der Lehrwerkstatt. Im zweiten Lehrjahr folgen unter Anderem das Arbeiten in Verbindung mit dem Computer. Was hat ihr bislang besonders Spaß gemacht? “Das Coolste an meiner Lehre ist, dass ich jeden Tag eine andere Arbeit hab und am besten gefällt mir eigentlich Service machen und Motoren zerlegen.“

Transkript

Wer bist du und was machst du?

Ich bin die Katharina Wiest. Ich bin KFZ-Technikerin mit Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik mit Systemelektronik im zweiten Lehrjahr bei MAN Truck & Bus.

Worum geht’s in deiner Lehre?

MAN, das bedeutet “Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg”, repariert und produziert LKWs und Busse. In Deutschland produzieren wir auch Schiffsmotoren. Ich bin KFZ-Technikerin mit Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik mit Systemelektronik. Meine Lehre dauert vier Jahre. Im ersten Lehrjahr ist man in der Lehrwerkstatt und lernt fräsen, drehen, bohren - also alles mögliche, was man so können muss. Dann geht es weiter mit dem Zerlegen von Sachen. Vor ein paar Tagen hab ich schon alleine ein AGR zerlegt. Man muss lernen wie Service oder elektrische Sachen funktionieren, wie man mit dem Computer umgeht und z.B. den Diagnosespeicher ausliest. Ich pendle jeden Donnerstag in die Schule in Strebersdorf (Wien). In der Schule lerne ich fast nur über Autos. Es passiert in den ersten beiden Lehrjahren ganz selten, dass wir zum Beispiel Bremsen auf einem LKW besprechen. Danach kommt die Systemelektronik dazu und diese lernt man dann auch für LKWs. Ich komm um 7 Uhr früh. Dann stemple ich mich an und geh mich umziehen. Meistens trinke ich dann noch einen Kaffee, weil um halb acht ist Dienstbeginn. Von halb acht bis acht räume ich auf - das macht jeder Lehrling. Dann geh ich zum Meister ins Büro, der mir sagt, was ich zu tun habe. Entweder ich helfe einem Gesellen oder ich arbeite schon selbstständig, weil ich mein Kistl schon im zweiten Lehrjahr bekommen hab. Wenn ich eine Arbeit machen muss, die ich noch nie gemacht habe, kommt der Meister und erklärt mir das. Eigentlich sind alle vier Jahre eine Vorbereitung für die Lehrabschlussprüfung. Dann hat man ein paar Monate davor einen Vorbereitungskurs in der Schule. Die Lehrabschlussprüfung selbst ist soweit ich weiß folgendermaßen: Man geht dort hin. Dort steht ein LKW, ein Bus oder ein Auto. Dort sind Fehler eingebaut, die wir reparieren versuchen müssen. Dann gibt es ein paar Bauteile, die wir benennen und erklären müssen. Dann gibt es noch elektrische Sachen und ein Fachgespräch.

Wie bist du zu dieser Lehre gekommen?

Ich bin in Österreich geboren. Ich hab die Volksschule und eine Musik-Informatik Mittelschule besucht. Danach bin ich weiter in ein Polytechnikum, also eine Fachmittelschule, gegangen. Dann hab ich eine Lehre als Malerin begonnen, was mir allerdings nicht so getaugt hat. So bin ich wieder auf die Suche gegangen: Was könnte ich werden? Weil mich als Kind schon Autos und Autobusse sehr begeisterten, hab ich mich bei MAN über die Internetseite beworben. Daraufhin hat mich mein Lehrausbildner eingeladen vorbeizukommen, um einander kennenzulernen. Dann hatte ich drei Wochen Praktikum und wurde im August 2014 fix aufgenommen.

Welche Eigenschaften sollte man mitbringen?

Man braucht auf jeden Fall viel Geduld, Fingerspitzengefühl und Teamfähigkeit, weil man viel im Team arbeiten muss. Man sollte in der Werkstatt auch “einen Schmäh draufhaben”.

Was ist das Coolste an deiner Lehre?

Das Coolste an meiner Lehre ist, dass ich jeden Tag eine andere Arbeit hab. Es ist immer abwechslungsreich. Am besten gefällt mir: Service machen, Motor zerlegen und lernen wie alles funktioniert. Man muss immer bedenken, was passiert, wenn man das jetzt rausnimmt. Fliegt mir dann was entgegen oder mach ich da was kaputt? Man muss viel nachdenken und das ist das Coolste.

Was ist die größte Herausforderung?

Am Anfang war die größte Herausforderung, dass mein persönliches Umfeld gemeint hat, ich soll das nicht machen: “Das wird anstrengend werden.”, “Warum gerade auf so großen LKWs und Bussen?” Aber ich hab’ mich da nicht unterkriegen lassen! Das ist aber eigentlich die einzige Herausforderung. Am Anfang war natürlich vieles schwer, z.B. Sachen hochheben oder Schrauben aufmachen. Aber mit der Zeit lernt man dazu. Man muss nur wissen wie man sich helfen kann und man baut ja auch irgendwann Kraft auf.

Der wichtigste Ratschlag in deinem Leben… ?

Der wichtigste Ratschlag in meinem Leben war von meinem Papa. Der hat gesagt: “Such’ dir eine Arbeit, die dir Spaß macht. Lass’ dich von niemanden überreden, was anderes zu machen!” Das hab ich auch gemacht und jetzt bin ich glücklich.

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