
Transkript
Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?
Ich würde auf jeden Fall raten: Sei selbstbewusst, guck auf dich und mach dein Ding. Guck nicht immer nach den anderen. Guck auch ein bisschen über den eigenen Horizont hinaus und arbeite aktiv an deiner Zukunft mit. Nutze die Schulzeit, um das Beste für dich rauszukriegen, qua Noten. Wenn es um die Schulausbildung an und für sich geht, welche Schule du besuchst, welchen Abschluss du machst. Guck, dass du die Zeit, die du nur für die Schule verwendest, optimal nutzt. Wenn du später mal was nachmachen musst an Schulausbildung ist es immer schwierig und mit zusätzlichem Aufwand verbunden. Es wird viel komplizierter, als wenn man in der Schule gleich seine Zeit gut nutzt.
Was steht auf Deiner Visitenkarte?
Auf meiner Visitenkarte steht Susanne van de Boom, Berufsberaterin, Bundesagentur für Arbeit.
Was ist das Coolste an Deinem Job?
Ich finde die Tätigkeit mit den Menschen schön, auch die Tätigkeit mit unterschiedlichsten Menschen, die unterschiedliche Wünsche haben. Zum Beispiel sind es Jugendliche, mit denen ich spreche oder deren Eltern, Lehrer, meine Kollegen auch im Team. Das ist eine schöne, kommunikative Tätigkeit. Zum anderen ist es auch sehr abwechslungsreich. Wir arbeiten nicht nur am Schreibtisch, wir sind auch in Schulen unterwegs, machen da Unterricht zur Berufsorientierung, teilweise auch ganz aufgelockert als Quiz und als Spiele, um spielerisch Dinge zu erarbeiten. Man kann sehr kreativ sein bei der Arbeit. Man hat natürlich auch Börsen und Elternveranstaltungen und Veranstaltungen über Berufe. Es wird nie langweilig. Was ich für mich persönlich einen absoluten Pluspunkt finde, ist die Arbeitszeit, die mir ermöglicht wird. Ich kann in Teilzeit arbeiten. Das ist für mich sehr wichtig. Ich habe selber eine Familie und zwei kleine Kinder noch. Ich lebe in den Niederlanden, kann aber in Deutschland bei der Agentur für Arbeit arbeiten, pendele hin und her für die Tage. Ich kann auch in Telearbeit arbeiten. Und das ist was, was einem wahrscheinlich nicht viele Arbeitgeber ermöglichen können. Das, muss ich sagen, ist ein enormer Pluspunkt. Da bin ich sehr froh drüber.
Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?
Wir haben natürlich eine bestimmte Öffnungszeit, in der haben wir unsere Arbeitszeit abzuleisten und haben unsere Termine zu machen. So geht es uns auch an den Schulen natürlich. Da sind wir sehr eingeschränkt in den Arbeitszeiten, die wir da ableisten können. Das finde ich manchmal ein bisschen schade. Zum anderen muss man immer bedenken, bei aller Flexibilität, wir sind eine Behörde und haben natürlich uns an Gesetze zu halten. Also wir arbeiten auf Basis von Gesetzen und können jetzt nicht so Pi mal Daumen entscheiden, wer hier eine Leistung kriegt oder eine Förderung und wer nicht. Da sind wir schon dran gebunden. Was ich dann manchmal schade finde, was auch so das ganze Drumherum mit sich bringt. Wir vermitteln ja Schüler und wir haben dann im Matching-Prozess manchmal ein bisschen Probleme. Das bedeutet, die Schüler mit den Stellen zusammenzubringen. Die Arbeitgeber melden ihre Stellen bei uns und haben manchmal bestimmte Vorstellungen. Mindestens Mittlere Reife, nur Dreier in Deutsch, Mathe, Englisch. Da ist dann eine nette Schülerin, die vielleicht eine Vier in Mathe hat und ich kann sie leider nicht vermitteln, weil das nicht passt. Da blutet mir dann manchmal das Herz.
Worum geht es in Deinem Job?
Ich bin beschäftigt bei der Bundesagentur für Arbeit, in einer Agentur für Arbeit. Das sind untergeordnete Betriebe sozusagen. Da bin ich in der Abteilung Berufsberatung. Wir sind zuständig für die Beratung und Berufsorientierung von Jugendlichen und jungen Leuten bis 24 Jahren. Junge Leute sollen begeistert werden für Berufe und für eine Berufsausbildung. Es geht bei uns darum, dass man den Jugendlichen aufzeigt, welche Berufe es gibt. Es ist häufig so, dass allgemeine Berufe bekannt sind, aber so ein bisschen andere Berufe in derselben Art, in derselben Branche, sind meistens nicht bekannt. Da haben wir auch Ausbildungsstellen, deswegen versuchen wir dann breit zu orientieren. Wie machen wir das? Wir fangen an, in den achten und neunten Klassen uns vorzustellen und machen da Berufsorientierungsveranstaltungen, Unterrichte zu dem Thema, bringen die jungen Leute dahin, sich mit Berufen und mit der Zukunft auseinanderzusetzen. Wenn die sich entschieden haben für bestimmte Bereiche, kommen sie zu uns in die Beratung und werden aufgenommen als Bewerber. Dann vermitteln wir sie in Ausbildungsplätze. Wir betreuen die Einzelnen so lange, bis sie eine Ausbildung finden oder eine schulische Ausbildung oder auch eine andere Möglichkeit für sich finden. Was wir auch machen, ist manche, die können sich einfach nicht entscheiden oder sind auch noch nicht ausbildungsreif. Da gibt es dann Bildungsmaßnahmen, die auf das Berufsleben vorbereiten. Da weisen wir dann auch einzelne zu. Es gibt außerbetriebliche Ausbildungen, wo wir vermitteln können an diejenigen, die sich einfach schwertun aus bestimmten Gründen, überhaupt was am Arbeitsmarkt zu finden. Wenn jemand während der Ausbildung Probleme hat mit Theorie oder Praxis in der Ausbildung, haben wir auch noch so eine Art ausbildungsbegleitende Hilfen, dass eben die Leute dann Nachhilfe in Anspruch nehmen können. Da arbeiten wir aber in den ganzen Bereichen mit Bildungsträgern zusammen, die das ausführen für uns und wo wir hin vermitteln. Wir beginnen in der Regel morgens um 8:00 Uhr. Da ist es dann häufig so, dass wir erst mal in Schulen gehen, haben da einen Unterricht zur Berufsorientierung zum Beispiel und danach gibt es Sprechzeiten. Da habe ich ein Büro in der Schule und mache Beratungen für interessierte Schüler. Habe da auch Computer stehen, wo wir uns gemeinsam an den Computer setzen können und nach offenen Stellen gucken können. Oder im Einzelfall, wenn wir mal einen Beruf erarbeiten, wo sich ein junger Mensch nicht so viel drunter vorstellen kann, dann gibt es bei uns im System ein Programm, das heißt Berufenet. Das würden wir aufrufen und schauen, was das für ein Beruf ist und ob das das Richtige ist. Nach so einem Beratungstag in der Schule geht es wieder zurück in die Agentur für Arbeit, in die Abteilung. Da sehe ich dann meine Kollegen, trage dann Ergebnisse der Gespräche nach, die ich an der Schule hatte. Trage nach, was vielleicht in dem Unterricht dann war. Bereite mich dann vor auf die Gespräche in der Agentur, denn wir haben auch in der Agentur Termine.
Wie sieht Dein Werdegang aus?
Ich bin in der Nürnberger Gegend aufgewachsen und habe nach der Mittleren Reife eine Ausbildung gemacht bei der Agentur für Arbeit in Nürnberg als Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen. So heißt der Ausbildungsberuf auch jetzt. Danach habe ich in einem Kundenbüro gearbeitet, wo alle Leute kommen, um sich anzumelden. Habe berufsbegleitend in der Abendschule die fachgebundene Hochschulreife nachgeholt und habe dann mich wieder beworben für unser hausinternes Studium an der Fachhochschule für Arbeitsverwaltung in Mannheim. Das Studium heißt Arbeitsmarktmanagement. Als ich damit fertig war, bin ich als Arbeitsvermittlerin in die Vermittlung gegangen und habe im Bereich Kunden, im Bereich Arbeitgeberservice gearbeitet, aber auch in Projektteams. Nach einer Zeit habe ich noch mal eine hausinterne Ausbildung machen können zur Arbeitsberaterin, wo man Erwachsene berät, in Weiterbildungen, Umschulungen. Dann kam ein Karrierebreak für mich. Dann habe ich geheiratet, habe Kinder gekriegt, war eine Zeit lang zu Hause. Bin dann vor einigen Jahren zurückgekommen als Berufsrückkehrerin und konnte dann eine hausinterne Ausbildung machen als Berufsberaterin. Das ist das, was ich jetzt auch noch mache.
Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?
Es ginge auf jeden Fall auch ohne meinen Werdegang. Letzten Endes ist nur wichtig, dass man kundenorientiert arbeiten kann, bestimmte Softskills mitbringt, bestimmte Eigenschaften mitbringt. Dass man empathisch ist, auf die Leute zugehen kann, dass man Fragen stellt, dass man gut zuhört vor allem. Dass man wirklich so kundenorientiert ist, dass man versucht, für jeden Einzelnen eben das Beste rauszukriegen am Ende.
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„Man sollte sich mit Linux und den Security Produkten auskennen und man muss sich in die Gedankengänge von Hackern hineinversetzen können, weil das wichtig ist, um auf bestimmte Ereignisse in der richtigen und angemessenen Art und Weise zu reagieren. Ich kann den Job nur empfehlen! Wir sind ein sehr breit aufgestelltes Team und unsere Arbeit ist sehr wichtig für die IT-Sicherheit der BA.", erzählt Bernhard Sprinhart, IT-Ingenieur im IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit.

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“Wir arbeiten nicht nur am Schreibtisch, sondern wir sind auch in Schulen unterwegs”, beschreibt Susanne van de Boom die kreative Abwechslung in ihrem Job als Berufsarbeiterin U 25 bei der Bundesagentur für Arbeit. Das Problem in der Orientierung für Jugendliche? “Allgemeine Berufe sind meist bekannt, aber andere Berufe in derselben Art in derselben Branche sind meistens nicht bekannt.”

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“Die Freiheit, die ich gewonnen habe. Ich bin jetzt sozialmedizinischer Gutachter und kann meine Meinung vertreten, ohne dass mir jemand dreinredet”, das ist der Vorteil an Gerhard Gleißners Anstellung als Arzt der Bundesagentur für Arbeit. Die Einschränkung dabei? “Dass man die ureigenste ärztliche Tätigkeit, den Patienten zu heilen, nicht mehr vollbringt.”

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“Nicht auf meinen Mathelehrer zu hören, denn er lag auf jeden Fall falsch: Mathematik braucht man nicht in jedem Beruf!”, würde Angelika Ax dem Gefühl ihres 14-jährigen Ichs Recht geben. Das Coolste an ihrem Job als Fachassistentin im Kundenportal Eingangszone der Bundesagentur für Arbeit? “Der Lernprozess wird nie beendet!”

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“Dass wir ein sehr schwieriges Kundenklientel haben, da geht es eben wirklich ums Überleben”, spricht Pierre Kleinfeld über die Herausforderungen eines Fachangestellten in der Leistungsabteilung der Bundesagentur für Arbeit. “Ich sorge auch dafür, dass die Leistungen ausgezahlt werden, nachdem ich sie sachlich und rechnerisch geprüft habe”, beschreibt er den letzten Schritt seiner Tätigkeit.

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“Dass man sehr bodenständig ist und wirklich mit beiden Füßen im Leben steht und man muss gerne mit Menschen arbeiten”, das ist die Voraussetzung für Nancy Hanischs Beruf als Vermittlerin im Arbeitgeber-Service bei der Bundesagentur für Arbeit. Die größte Herausforderung dabei? “Für mich war es definitiv die ganze IT.”