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Margarete Reichel-Neuwirth
Kulturvermittlerin Musical
bei Vereinigte Bühnen Wien GmbH
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Kulturvermittler*in
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Stadt
Wien
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Universität / Fachhochschule
Jahre in der Organisation
< 1
Jahre in der aktuellen Tätigkeit
< 1
„Hab' keine Angst, geh' deinen Weg. Hab' dein Ziel vor Augen, aber vergiss' nicht, auch einmal rechts und links zu schauen“, würde Margarete Reichel-Neuwirth ihrem 14-jährigen Ich raten. Sie arbeitet als Kulturvermittlerin im Bereich Musical an den Vereinigten Bühnen Wien. „Ein persönliches Highlight ist für mich, wenn Leute im Publikum sitzen, das können Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene sein und dieses Strahlen in ihren Augen zu sehen.“

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Meinem 14-jährigen Ich würde ich sagen, habe keine Angst, es ist alles gut. Gehe deinen Weg, habe das Ziel vor Augen. Aber vergiss nicht, rechts und links zu schauen und den Weg dahin zu genießen und nicht nur auf das Ziel fixiert zu sein. Es ist völlig egal, was die anderen sagen und denken. Mache dein Ding.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Mein Name ist Margerete Reichel-Neuwirth. Ich bin die Kulturvermittlerin für Musical bei den Vereinigten Bühnen Wien. Dazu gehören das Ronacher, das Raimund Theater, Theater an der Wien und die Kammeroper.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Ein persönliches Highlight ist für mich, wenn Leute im Publikum sitzen. Vor allem zum ersten Mal im Publikum sitzen. Das können Kinder oder Jugendliche sein, aber auch Erwachsene. Dieses Strahlen in ihren Augen zu sehen, dass sie jetzt etwas erleben, und fühlen vor allem, von dem sie nicht geglaubt haben, dass sie das erleben oder fühlen werden. Also ein Überraschungseffekt bei den Leuten, den man so wunderschön im Gesicht sieht. Wenn alles zu strahlen anfängt und zu leuchten und sie zu einem blicken oder danach davon erzählen, das liebe ich. Das ist das, was mich antreibt und meinen Job so wunderschön macht.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Eine Einschränkung in meinem Beruf könnte sein, dass man ab und zu am Wochenende oder abends arbeitet. Natürlich, wenn die Leute Zeit haben, in das Theater zu gehen oder einen Workshop zu besuchen, ist das oft abends oder am Wochenende. Und sonst? Ich glaube, eine Einschränkung ist, dass es zu wenig Einschränkungen gibt in der Kulturvermittlung. Dieses Feld ist so breit gefächert und kann so viele Leute erreichen und für so vieles stehen. Also die Einschränkung ist, dass es keine Einschränkungen gibt. Oder sehr wenige.

Worum geht es in Deinem Job?

Ich arbeite hier für die Vereinigten Bühnen Wien. Sie machen Eigenproduktionen wie z. B. Elisabeth oder aktuell I AM FROM AUSTRIA und Lizenzproduktionen wie Cats, Phantom der Oper oder aktuell Bodyguard. Ich bin Kulturvermittlerin für das Musical und ich sehe das als Spielraum zwischen Bühne, also der aktuellen Show, und dem Publikum. Ein Teil der Kulturvermittlung ist es, an Schulen zu arbeiten und mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Wir haben immer ein Jahresprojekt mit einer neuen Mittelschule. Dort sind 250 Kinder aus verschiedenen Bildungsschichten, mit verschiedenen sozialen und kulturellen Hintergründen. Wir machen mit allen 250 Kindern Choreografien aus unseren Musicals. Dann arbeiten wir klassenweise mit den Schülerinnen und Schülern und improvisieren Szenen zu diesem Thema. Der klassische Alltag ist, doch einmal in das Büro zu gehen, den Computer anzumachen, E-Mails zu checken und Projekte zu konzipieren. Das heißt, Ideen zu haben für die Projekte, ein Konzept zu schreiben, mich mit allen Abteilungen des Theaters abzustimmen, weil die Kulturvermittlung schon etwas Vermittlungsarbeit ist. Etwas, was alle Abteilungen ein bisschen verbindet.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich bin in Niederösterreich aufgewachsen und dort zur Schule gegangen. Ich habe mit 13 Jahren mein erstes Musical gesehen, hier im Theater an der Wien, Elisabeth, und habe beschlossen, dass ich gerne in diesem Bereich arbeiten möchte. Damals habe ich beschlossen, dass ich Musicaldarstellerin werden möchte. Ich habe 3 Jahre in London studiert, Tanz, Gesang und Schauspiel, und bin dann 15 Jahre selbst auf der Bühne gestanden als Musicaldarstellerin und als Schauspielerin. Unter anderem auch hier bei den Vereinigten Bühnen Wien. Ich habe dann nebenbei angefangen, Kinder und Jugendliche zu unterrichten, eigene Theaterstücke zu schreiben und die mit Laien auf die Bühne zu bringen. Ich habe gemerkt, dass diese Tätigkeit mich total erfüllt. Ich habe mich dann initiativ beworben bei den Vereinigten Bühnen Wien. Ich kannte das Unternehmen aus meiner Zeit als Musicaldarstellerin und habe jetzt sozusagen auf die andere Seite gewechselt. Hinter die Bühne, nicht nur.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Das ginge sicherlich auch ohne meinen Werdegang. Es gibt Studienrichtungen. Man kann Kulturvermittlung studieren, Kulturmanagement, Theaterpädagogik, Musikwissenschaften. Also von einer Studienrichtung kommend. Man kann auch, so wie ich, aus der Praxis kommen. Das ist beides möglich. Ich glaube, das Wichtigste ist, eine gewisse Leidenschaft und Liebe mitzubringen für das Theater und für das Genre. Es ist schon wichtig, dass man für das, was man vermittelt, auch brennt und begeistert ist davon.

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