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Sebastian Di Bora
Publikumsdienst
bei Vereinigte Bühnen Wien GmbH
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Garderobier*e
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Stadt
Wien
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Weiterführende Schule
Jahre in der Organisation
< 1
Jahre in der aktuellen Tätigkeit
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„Trau' dich, Fehler zu machen. Niederlagen sind in Ordnung, du lernst aus ihnen und Andere sind auch nicht perfekt“, meint Sebastian Di Bora, der im Publikumsdienst an den Vereinigten Bühnen Wien, im Raimundtheater, im Ronacher, im Theater an der Wien und in der Kammeroper arbeitet. Als Billeteur und an de Garderobe trägt er maßgeblich zum Erlebnis des Publikums bei. „Das Schönste an meinem Job ist es, Teil des Ganzen zu sein. Wir tragen vor und hinter der Bühne zur Show und zum Glücksgefühl der Leute bei.“

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Meinem 14-jährigen Ich würde ich raten: Trau dich, Fehler zu machen. Niederlagen sind in Ordnung, du lernst sowieso aus ihnen. Andere sind auch nicht perfekt. Mach Sport, es ist gesund, es hilft dir. Und das Dritte, was ich ihm raten würde: Behalte deine offene Art. Es ist okay, es ist super. Die Leute schätzen es und es wird dir weiterhelfen.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Ich bin Sebastian Di Bora, Billeteur bei den Vereinigten Bühnen Wien, das heißt im Raimund-Theater, im Ronacher, im Theater an der Wien und in der Kammeroper.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Das Schönste sind zwei Sachen. Einerseits Teil des Ganzen zu sein, nicht nur die Leute auf oder hinter der Bühne, sondern vor der Bühne tragen wir zur Show bei und zum Glücksgefühl der Leute. Das zweite sind die Arbeitszeiten. Ich kann untertags studieren, lernen, meinem Alltag nachgehen und habe am Abend die Zeit zum Arbeiten und nutze so voll meinen Tag aus. Das gefällt mir sehr gut.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Da ist es ein zweischneidiges Schwert. Der Vorteil der Arbeitszeit kann, auch wenn man so sagen will, der Nachteil sein. Natürlich, am Abend wird gearbeitet, wir arbeiten in den Zeiten, wo andere freihaben. Das heißt auch nach Feierabend, am Wochenende. Das kann man sagen, wäre der Nachteil. Man kommt dann zur Feier nach oder geht etwas früher. Das macht nichts. Aber das wäre das, was mir einfallen würde.

Worum geht es in Deinem Job?

Ich bin Billeteur bei den Vereinigten Bühnen Wien. Das ist eine andere Bezeichnung für Platzanweiser. Ich bin aber auch hinter der Garderobe tätig. Die VBW haben mehrere Spielstätten. wir haben zwei Musicalhäuser und ein großes Opernhaus und ein etwas kleineres. Ich bin in all diesen Häusern tätig. Wir haben verschiedene Vorstellungen und da werde ich eingesetzt. Ich bringe die Leute nicht nur zum Platz, ich stehe auch hinter der Garderobe und passe auf die Mäntel auf. Ich kümmere mich um Gäste, denen es nicht gut geht. Genauso um Schulklassen, um Kinder, als Ansprechpartner für wichtige Informationen. Wann beginnt es, wann hört es auf? Wo kann ich Tickets kaufen, kann ich hier parken? Also als Allrounder, als erste Ansprechperson. Vom Stressfaktor ist es fast wetterabhängig. Im Sommer, wenn es schön ist, lassen sich die Leute länger Zeit und kommen knapp vor Vorstellung. Wenn es kälter ist, treibt es sie schon früher ins schöne, warme Theater. Da ist es abhängig davon. Garderobe ist abzugeben und da ist sehr viel Stress. Da müssen alle sehr flott arbeiten, da die schnellen Griffe zu können, das ist Übungssache. Ich bin am häufigsten im Theater an der Wien, ich bin im Opernhaus vor allem tätig. Dort komme ich am Nachmittag eineinhalb Stunden vor Vorstellungsbeginn an, das ist ganz unterschiedlich, wann die Oper anfängt. Bereite mich vor, ziehe mich um, gehe zu meinem Platz, je nachdem, was mein Aufgabengebiet ist. Ein Darsteller sagte einmal: "Wir sind die ersten Schauspieler, die die Personen sehen, wenn sie reinkommen." Ich kann beim Eingang stehen, sie nett begrüßen, ihnen erst mal das Ticket abnehmen und zeigen, wo müssen sie hin, wo ist die Garderobe. Wo ist der Platz, das Buffet? Wo können Sie die Pause verbringen?

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich bin in ein Realgymnasium gegangen, komme aus Wien, ging in Wien zur Schule, habe die Matura gemacht und wollte dann neben dem Studium mein eigenes Leben beginnen. Das hieß auch WG und das Geld dafür zusammenbekommen. Die Jobs, die ich gesucht oder erstmal gefunden habe, waren alle untertags. Das ist für mich nicht infrage gekommen. Ich wollte studieren und zu anderen Zeiten arbeiten, um das Geld zu verdienen. Meine Eltern sind begeisterte Theatergänger und die haben lustigerweise dort den Publikumsdienst gefragt. Und die haben gesagt: "Das ist großartig, es lässt sich mit dem Studium vereinen." Meine Mutter hat sich das Kontaktformular geholt, hat es mir auf den Tisch gelegt und so bin ich zu dem Job gekommen.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Von den Qualifikationen, ist die Matura nicht notwendig. Wir haben teils schon 16-, 17-jährige, die neben der Schule arbeiten. Wichtig ist eher das charakterliche. Das heißt, wenn man ungerne mit Menschen arbeitet, wäre man falsch. Die Liebe zum Menschen sollte gegeben sein. Wir haben viel mit Menschen unterschiedlichster Art zu tun, vom Liebevollsten bis zum etwas Anspruchsvolleren. Und trotzdem immer dabei freundlich bleiben und gelassen zu sein, das ist die Herausforderung dabei.

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