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Michael Baumeister
Technischer Produktionsleiter •Theater an der Wien
bei Vereinigte Bühnen Wien GmbH
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Stadt
Wien
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Weiterführende Schule mit Berufsausbildung
Jahre in der Organisation
< 1
Jahre in der aktuellen Tätigkeit
< 1
„Versuche, deinen Weg zu machen, aber wenn einmal etwas nicht klappt, nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern in eine andere Richtung gehen. Immer über den Tellerrand schauen!“, würde Michael Baumeister, technischer Produktionsleiter im Theater an der Wien jungen Leuten raten. „Das Beste an meinem Job ist eindeutig die Premiere, Wenn der Applaus kommt und es hat alles funktioniert und alle sind zufrieden.“

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Also was ich einem 14-Jährigen empfehlen würde, ist, versuchen, seinen Weg zu machen, aber wenn es mal nicht klappt, nicht den Kopf in Sand stecken, sondern sich umdrehen und versuchen in eine andere Richtung zu gehen. Das Zweite, was ich ihm empfehlen würde, ist, immer versuchen, ein bisschen über den Tellerrand zu schauen. Wenn ich in einem Unternehmen arbeite, schauen, wie arbeiten andere Abteilungen, was haben die für Probleme? Immer ein wenig versuchen, den Überblick zu behalten, weil man tut sich leichter, wenn man sieht, dass andere auch Probleme haben, und nicht das eigene Problem das größte ist.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Mein Name ist Michael Baumeister, bin technischer Produktionsleiter im Theater an der Wien bei den Vereinigten Bühnen Wien.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Das Coolste an meinem Job ist eindeutig die Premiere. Wenn dann der Applaus kommt und es hat alles funktioniert und geklappt und alle sind zufrieden, dann hat der Job wieder Sinn gemacht.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Die Einschränkung in meinem Job ist sicher das Privatleben. Es ist klar, wenn man in der Veranstaltungsbranche arbeitet, arbeitet man eigentlich prinzipiell dann, wenn die anderen Freizeit haben. Das Wochenende ist meistens unter der Woche. Die Freizeit ist eher am Vormittag. Und es ist konstant unterschiedlich. Mal bist du um acht in der Früh im Theater, mal kannst du erst nachmittags um vier kommen. Und dann mit Familie und Freizeit das zu regeln, das ist schon eine Aufgabe.

Worum geht es in Deinem Job?

Vereinigte Bühnen besteht aus vier Bühnen, zwei davon Musical, Raimund und Ronacher. Und dann gibt es den Opernbetrieb, Der ist Theater an der Wien und die Kammeroper. Meine Funktion im Theater besteht darin, dass ich die Produktion von Anfang bis Ende begleite. Das fängt an mit der Präsentation und endet mit der Premiere. Eines der wichtigsten Dinge bei meinem Job ist die Kommunikation zwischen der Kunst und der Technik herzustellen. Das heißt, das Regieteam hat Wünsche und ich muss schauen, dass man das technisch irgendwie umsetzen muss. Der erste Teil ist natürlich die Planung und Umsetzung, technisch wie auch finanziell, dann Überwachung der Werkstätten. Und wo ich dann richtig voll einsteige, ist dann beim Probenbetrieb. Da betreue ich das Regieteam komplett, sage ihnen, was technisch machbar ist oder gar nicht funktioniert, von der Behörde genehmigt wird oder nicht. Wenn wir auf die Bühne kommen und da die technische Einrichtung haben, ist es meine Aufgabe, die Gewerke zusammenzuführen. Das heißt Beleuchtung, Ton und Technik, dass man das alles koordiniert, und die alle nicht gleichzeitig arbeiten können der Probenbetrieb stattfindet, alles passt bis zur Premiere, und auch komplett läuft. Wenn normaler Probenbetrieb ist im Theater, dann komme ich in der Früh, schaue mal, ob die Bühne so weit ist, ob das alles läuft, ob alles vorbereitet und gereinigt ist, ob wir im richtigen Bild stehen, in der richtigen Szene etc. Dann gibt es den Probenstart, wo die ganzen Künstler und alles dazukommt. Da gehe ich meist zum Regietisch und frag die noch mal, ob das passt oder alles in Ordnung ist. Wenn das alles läuft, übergebe ich das Ganze dem Bühnenmeister. Ich gehe dann meistens ins Büro und versuche, nebenbei Büroarbeit zu erledigen, wie Dienstpläne schreiben, Abrechnungen machen, etc., LKWs bestellen. Es gehört alles dazu. Es geht bei mir dauernd: Auf der Bühne stehen, wieder ins Büro, Bühne, Büro.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ausbildung war bei HTL Maschinenbau. Habe anschließend eine Schlosserlehre gemacht. Habe den Beruf ein paar Jahre ausgeführt. Hat aber nicht wirklich Spaß gemacht, habe umgesattelt auf Pressefotograf. Ich bin darauf gekommen, dass das nicht das Wahre ist. Durch den Job bin ich zur Veranstaltungsbranche, habe dann beim Zirkus angefangen. Bin mit denen herumgereist, dann nach Deutschland und in Berlin zum ersten Theater gewechselt, dann zum nächsten, dann nach Düsseldorf, wieder zurück nach Wien und jetzt im Theater an der Wien.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Der Hintergrund ist sicher ein Teil Technik und ein Teil künstlerisches Vermögen. Das ist eine Mischung aus dem, weil man ziemlich eng mit dem Regieteam und der Technik zusammenarbeitet. Es muss nicht der Werdegang sein. Damals gab es die Ausbildung nicht. Mittlerweile gibt es eine Veranstaltungstechniker-Ausbildung, Lehrstellen, man kann studieren. Es gibt alle möglichen Wege. Es ist jetzt noch immer so, dass ein Teil vom Studium kommt und ein Teil kommt von der Praxis. Es macht keinen Unterschied. Lernen tut man dann im Theater.

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