Matthias Friedrich
Abteilungsdirektor, Bereich Recht
bei AXA Konzern AG
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Stadt
Köln
Karriere Level
Leitende*r Angestellte*r
“Richtig cool finde ich das internationale und interdisziplinäre Arbeiten,” meint Matthias Friedrich, Abteilungsdirektor im Bereich Recht bei der AXA Konzern AG, und bezieht sich dabei auf größere Projekte, bei denen er mit Kollegen aus verschiedenen Fachbereichen zusammenarbeitet. “Da lernt man andere Leute besser kennen, und man lernt auch viel über deren Arbeit und deren Probleme. Man erweitert also hier den Horizont und schaut über den Tellerrand hinaus.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

3 Ratschläge an dein 14-jähriges Ich ... Ja also ich würde glaube ich meinem 14-jährigen Ich zwei Ratschläge geben. Das eine ist die Schulzeit, das Studium, oder auch vielleicht die ersten Berufsjahre dazu zu nutzen, Zeit im Ausland zu verbringen. Ich habe leider erst am Ende meiner Ausbildung im Referendariat einige Monate in Australien gearbeitet und habe da festgestellt, wie schön und spannend es ist, in einer fremden Kultur mit fremden Leuten in einer fremden Sprache zu arbeiten. Da lernt man sehr viel, bildet sich auch viel die Persönlichkeit weiter. Ich hatte dann zwar das Glück, während meiner Zeit bei AXA noch einmal für einige Monate in einer Kanzlei in New York zuarbeiten. Aber wenn ich jetzt die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich meinem 14-jährigen Ich empfehlen: Geh auf jeden Fall während der Schule für ein Jahr ins Ausland oder allerspätestens schiebe das eine oder andere Auslandssemester in dein Studium ein! Und der zweite Ratschlag, der ist aus meiner Sicht eigentlich fast ebenso wichtig, wäre: Man soll sich möglichst frühzeitig durch Gespräche, vielleicht auch durch Praktika, darüber klar werden, was einem Spaß macht. Weil das, wofür man sich dann entscheidet, macht man eben sein Leben lang. Und ich glaube, nur wenn einem das Spaß macht, macht man es auch gut.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Was steht auf deiner Visitenkarte? Also mein Name, Matthias Friedrich, meine Berufsbezeichnung: Rechtsanwalt und meine Funktion, Abteilungsdirektor im Bereich Recht bei der AXA Konzern AG.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Was ist das coolste an deinem Job? Also das Coolste im Sinne von das, was mir Spaß macht, ist eigentlich, dass ich sehr vielfältige Aufgaben habe. Wir sind ein dynamischer Konzern und da ergeben sich eigentlich jeden Tag neue Fragen, die eben auch rechtlich bewertet werden müssen. Was mich auch sehr freut und was ich auch sehr cool finde, ist, dass wir ein tolles Team haben. Das heißt bis inklusive meines Chefs macht es riesig Spaß, mit den Kollegen zusammenzusitzen spontan und einmal zu zweit, zu dritt Fragen, Probleme zu diskutieren, wie man damit umgehen sollte, könnte. Das ist schon etwas, was ich wirklich cool finde. Was ich auch spannend finde, ist, dass die AXA als großer Versicherer auch auf der Verbandsebene sehr aktiv ist. Ich bin zum Beispiel Mitglied der Kommission Aufsichtsrecht und habe da die Möglichkeit, mich regelmäßig mit Kollegen anderer Häuser und auch des Verbands zu bestimmten rechtlichen Themen auszutauschen. Richtig cool finde ich aber das internationale und das interdisziplinäre Arbeiten. Wenn wir also zum Beispiel ein großes Projekt wie eine Verschmelzung von Versicherern haben, ist es natürlich so, dass wir nicht nur als Juristen an einem solchen Thema arbeiten, sondern dass man dort mit Kollegen aus anderen Fachbereichen zusammenarbeitet, zum Beispiel Aktuariat oder Rechnungswesen, Steuer, Corporate Finance, etc. auch teilweise mit externen Beratern. Und da lernt man eben andere Leute kennen oder besser noch kennen und vor allen Dingen man lernt auch viel über deren Arbeit, über deren Probleme, erweitert also so ein bisschen den Horizont, schaut über den Tellerrand hinaus. Und das finde ich schon cool. Und wenn man dann insbesondere einmal so ein Projekt nach längeren Gesprächen mit der Aufsichtsbehörde BaFin den Genehmigungsbescheid in der Hand hält und die Maßnahme dann durch eine Eintragung im Handelsregister wirksam wird, dann ist das schon ein cooles Gefühl für den Konzern, an einem so wichtigen Projekt Anteil zu beigetragen zu haben. Und ich hatte ja eben das Stichwort international erwähnt. International finde ich auch cool. Wir sind eine internationale Versicherungsgruppe und man hat da eigentlich sehr regelmäßig mit Kollegen aus Paris aber auch anderen Länder wie zum Beispiel Großbritannien oder Indien zu tun.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Welche Einschränkungen bringt der Job mit sich? Also früher hätte ich gesagt, dass der Job schon von der zeitlichen Beanspruchung das Privatleben beschneidet. Heute empfinde ich das Gott sei Dank nicht mehr so. Der Grund dafür ist, dass ich eben meine Arbeit etwas flexibler gestalten kann, was konkret bedeutet, dass ich früher nach Hause fahren kann, um in der Regel – es klappt nicht immer, aber in der Regel noch einmal meine Kinder zu sehen, bevor sie ins Bett gehen. Und dann mache ich den Rechner danach an. Und ich weiß es sehr zu schätzen, dass AXA das unterstützt und dass das eben sehr gut funktioniert und anerkannt wird.

Worum geht es in Deinem Job?

Worum geht's in deinem Job? Also ich arbeite im Bereich Recht bei der AXA Konzern AG. Die AXA Konzern AG ist die Holding des deutschen AXA Konzerns und Teil der AXA Gruppe, einer der weltweit führenden Versicherungsgruppen. Zum deutschen Konzern gehören zirka 50 Gesellschaften, das sind natürlich die Versicherungsunternehmen, aber auch eine Bank, diverse Servicegesellschaften und Beteiligungsunternehmen. Innerhalb des Bereichs Rechts leite ich die Abteilung, die sich mit dem Gesellschafts-, Aufsichtsrecht und dem Investmentrecht im Schwerpunkt beschäftigt. Dahinter verbergen sich sehr vielfältige Aufgaben. Das fängt an mit der rechtlichen Vorbereitung und Durchführung von Aufsichtsratssitzungen, Hauptversammlungen und Gesellschafterversammlungen, dazu gehören aber auch Kapitalmaßnahmen, Strukturmaßnahmen wie zum Beispiel Verschmelzungen, Unternehmensverträge, das Outsourcing spielt eine große Rolle hier im Konzern. Wir beraten aber auch zum Beispiel unsere Kapitalanleger bei deren Investments wie zum Beispiel private Equity. Es gehört dazu die Abstimmung vielfältiger Themen mit unserer Aufsichtsbehörde, der BaFin. Und zu guter letzt beraten wir natürlich den Vorstand in rechtlichen Fragen. Ein typischer Arbeitstag ist, dass ich, nachdem ich meine Kinder in die Kita gebracht habe, so neun, kurz nach neun, hier im Büro bin am Schreibtisch. Und dann sieht der typische Arbeitstag so aus, dass ich so die Hälfte der Zeit am Schreibtisch bin und die andere Hälfte in Besprechungen, sei es innerhalb des Teams, innerhalb des Bereichs, oder hier auf dem Campus mit anderen Bereichen. Und dann die Besprechungen resultieren auf der einen Seite natürlich aus üblichen Dingen wie zum Beispiel Erstellung eines Geschäftsberichtes, aber auf der anderen Seite ist es natürlich auch projektbezogen. Und derzeit würde ich sagen haben wir so zirka acht bis zehn Projekte bei mir im Team, die wir rechtlich begleiten müssen. Wobei das natürlich Projekte unterschiedlicher Größe und Bedeutung sind.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Wie schaut dein Werdegang aus? Ich bin in Gelsenkirchen geboren und groß geworden, bin dort zur Schule gegangen, habe dort das Abitur gemacht, und habe mir eigentlich schon während der Schulzeit überlegt, dass ich gerne im Bereich Wirtschaft, Finanzwirtschaft arbeiten möchte. Ich war mir bloß nicht sicher, welche Fachrichtung mein Studium haben soll. Ich habe deswegen dann nach dem Abitur erst eine Banklehre als Bankkaufmann bei der Deutschen Bank gemacht und habe Gott sei Dank dort festgestellt, dass mir die rechtlichen Themen sehr viel Spaß machen, mich interessieren, und habe daher dann nach der Ausbildung das Jura Studium in Münster aufgenommen. Nach dem Studium habe ich dann wie es für Juristen üblich ist das Referendariat gemacht. Da war ich unter anderem am Landgericht in Dortmund, bei einer Kanzlei in Münster, aber auch bei einer Kanzlei in Sidney in Australien. Und nach dem Referendariat habe ich dann meine Tätigkeit hier bei AXA auch schon aufgenommen, bin also seit 1998 im Konzern und seit 2007 in leitender Stellung hier tätig.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Ginge es auch ohne deinen Werdegang? Definitiv braucht man leider beide Staatsexamen, weil wir setzen uns halt tagtäglich mit Rechtsfragen auseinander und ohne die juristische Ausbildung, das juristische Knowhow, ist das aus meiner Sicht nicht leistbar. Von daher halt eben: Beide Examen, ja, ganz eindeutig. Natürlich ist es nicht erforderlich, wie in meinem Werdegang eine Lehre zu haben oder auch direkt hier anzufangen. Ich habe auch einige Kollegen, die zunächst in einer Kanzlei tätig waren, bevor sie bei uns eingestiegen sind. Aber wie gesagt, die beiden Examen sind schon erforderlich als Hardskills. Softskills? Ich denke schon man muss auf die Bedürfnisse der Mandanten das sind ja unsere Kollegen hier im Konzern eingehen, dass man dort eben nicht als Rechtsverhinderer wahrgenommen wird, sondern eben als Unterstützer, Problemlöser. Man muss sicherlich auch über den eigenen Tellerrand schauen können, sprich sich mit den speziellen Bedürfnissen, Fragen, Problemen der Kollegen auseinandersetzen was halt auch bedeutet, dass man sich in andere Themen, wo man sich vielleicht im Studium nicht mit beschäftigt hat, auseinandersetzt wie Versicherungstechnik, Bilanzierung, etc.

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