Olga Hülsmann
Spezialistin Value & Risk Management Kapitalanlagen
bei AXA Konzern AG
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Stadt
Köln
Karriere Level
Angestellter*e
“Im Risk Management ist es die Hauptaufgabe, dass das Unternehmen in zehn Jahren immer noch da ist.” Als Spezialistin für Value & Risk Management Kapitalanlagen bei der AXA Konzern AG ist es Olga Hülsmanns Aufgabe, für die finanzielle Stabilität zu sorgen und alle möglichen Risiken im Blick zu behalten. Welche Voraussetzungen dafür vorteilhaft sind? “Was man wirklich braucht, ist schon ein guter Uni-Abschluss, und man braucht so persönliche Fähigkeiten wie Flexibilität und Belastbarkeit.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

3 Ratschläge an dein 14-jähriges Ich ... Ich habe keine konkreten Berufsratschläge, aber Themen, die relevant für den Beruf werden. Natürlich gute Noten haben. Die hatte ich auch, aber es bleibt ein Ratschlag. Das ist ein Signal für den Arbeitgeber später, dass man fleißig ist und dass man auch die Themen zu Ende bringen kann, erfolgreich zu Ende bringen kann. Dann würde ich auch einen Ratschlag geben, die einen Hobbies zu verfolgen. Nicht nur, weil man Spaß dran hat und dann auch einen Ausgleich hat, sondern man lernt da auch Fähigkeiten, die man später auf den Beruf gut übertragen kann. Zum Beispiel bei mir die englische Sprache und auch Musik und Kultur des Landes haben mir Spaß gemacht. Das hatte mir später viel gebracht. Ich habe auch ein Stipendium bekommen für England, Abitur in England. Und die englische Sprache – ich profitiere immer noch davon im Beruf. Ein zweites Beispiel: Tanzen. Ich würde es früher machen, als ich es gemacht habe, weil es mir viel Sicherheit im Auftreten gegeben hat. Und das braucht man im Job. Das Auftreten ist wichtig.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Was steht auf deiner Visitenkarte? Ich heiße Olga Hülsmann und ich bin Spezialistin für Risikomanagement von Kapitalanlagen von AXA Deutschland.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Was ist das coolste an deinem Job? Also ein Teil davon ist, dass der Job sehr vielseitig ist von der Art der Tätigkeiten. Wir haben zwar viel mit Zahlen zu tun, allerdings kommt da eine große Komponente der Kommunikation dazu. Das heißt, bevor wir die Zahlen überhaupt berechnen, die Risiken berechnen, müssen wir recherchieren, mit anderen Abteilungen sprechen. Dann berechnen wir und danach wiederum analysieren, zusammenstellen, präsentieren. Auch diskutieren. Also dieser große Anteil an Kommunikation – sowohl schriftlicher als auch mündlicher – den finde ich sehr attraktiv.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Welche Einschränkungen bringt der Job mit sich? Ja die Einschränkung ist: Es kann schnell stressig werden, weil wir oft Zeitdruck haben. Und die Lösung ist da einfach, sich gut zu organisieren. Das müssen wir jeden Tag, uns selber neu organisieren, Aufgaben neu priorisieren, irgendwelche Aufgaben auch runter priorisieren, sprich sie später machen, oder auch in einer sehr vereinfachten Form erledigen. Das ist dann die Lösung.

Worum geht es in Deinem Job?

Worum geht's in deinem Job? Mein Bereich, insbesondere Risk Management, was ist das? Im Risk Management ist die Hauptaufgabe eigentlich, dass das Unternehmen in zehn Jahren immer noch da ist. Das heißt, dass es weiterhin finanziell stabil bleibt und nicht in Schieflage gerät. Und dafür müssen wir alle möglichen Risiken im Blick behalten. Was wir bei Kapitalanlagen insbesondere anschauen, sind die Risiken aus unseren Investitionen – aktuellen, aber auch zukünftigen – und die Entwicklung der Kapitalmärke, wie sie unsere Portfolien vielleicht auch negativ beeinflussen können. Und zum Schluss im Risk Management muss man eine Zahl berechnen. Man muss die Risiken quantifizieren, also den Betrag in Euro erhalten, was die AXA tatsächlich im schlimmsten Fall verlieren könnte. Und das ist eine sehr wichtige Information und auch Steuerungsgröße für unser Management. Der Tagesablauf ist sehr unterschiedlich, es gibt keinen typischen Tag. Es gibt aber Phasen. Man hat immer wieder zum Beispiel Vorbereitung zu einem Gremium, also beispielsweise Anlagekomitee. In der Phase ist es immer sehr stressig, man hat viele Vorbesprechungstermine, aber auch viele Termine, in denen man abstimmt, was man vielleicht berechnet, wie man es zeigt, was ist das richtige und so weiter. Also da ist auch sehr viel Kommunikation immer im Vorlauf von so einem Gremium. Im Gremium natürlich auch präsentieren und so weiter. Es gibt aber auch Tage, an denen man keine Meetings hat. Da sitzt man tatsächlich vor dem PC und berechnet die Risiken, die ich erwähnt habe. Entweder im regulären vierteljährlichen Prozess, in dem man wirklich alle Risiken berechnet, oder ad hoc, wenn Anfragen kommen. Also man hat schon eine gute Mischung zwischen PC – hauptsächlich Excel, aber auch etwas im PowerPoint – und Diskussionen, Kommunikationen, präsentieren.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Wie schaut dein Werdegang aus? Geboren bin ich in Estland, im Baltikum, und bin dann mit 15 nach England gegangen für mein Abitur und habe dafür ein Stipendium bekommen. Bin da auch in diesen zwei Jahren selbstständig geworden, das war wirklich sehr, sehr wichtig für später. Nach England bin ich zum Studium nach Deutschland gekommen in Frankfurt am Main. Ich habe BWL studiert an der Goethe Universität mit Fokus auf Finanzen und dann derivative Finanzinstrumente auch. Während des Studiums habe ich auch einige Praktika gemacht und danach bin ich zu UBS gegangen, der Schweizer Bank im Sitz in Frankfurt in den Bereich vermögende Privatkunden. Da habe ich ein Trainee-Programm gemacht, habe verschiedene Stationen gesehen, und zum Schluss war ich im Bereich strukturierter Produkte. Das heißt, wir haben sogenannte Zertifikate auf Aktien oder Indizes für unsere Kunden strukturiert und dann auch verkauft. Nachher habe ich mich für den Bereich Kreditrisiken interessiert und war einige Jahre bei Fitch Ratings in Frankfurt als Analystin für Ausfallrisiken aus den Verbriefungen von deutschen Mittelstandskrediten. Vor drei Jahren bin ich dann endlich zu AXA gestoßen. Ich war erst einmal in einer anderen Abteilung, die sich allerdings auch mit Risiken aus Kapitalanlagen beschäftigt, und bin vor sechs Monaten jetzt intern zu der jetzigen Position gewechselt.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Ginge es auch ohne deinen Werdegang? Also es ginge auch ohne den Werdegang, den ich hatte. Denn jeder Kollege von mir hat auch einen anderen Werdegang. Manche haben keine Auslandserfahrungen gemacht vor der AXA zum Beispiel. Aber das können sie auch bei der AXA machen. AXA bietet auch kurze oder auch längere Aufenthalte in anderen Zentralen wie in New York oder Paris. Es geht auch ohne fachliche Kenntnisse, wirklich spezifische fachliche Kenntnisse. Man kann berufsbegleitend eine Weiterbildung machen, das unterstützt AXA auch. Viele machen Zertifizierung zum sogenannten CFA oder zum Aktuar. Und auch generell auch die Sprachkenntnisse, ich hatte sehr gutes Englisch mitgebracht, auch andere Sprachen, das ist nicht unbedingt notwendig, je nach Stelle. Aber was man wirklich braucht, würde ich betonen, ist schon ein guter Uni-Abschluss. Auf jeden Fall. Es muss nicht BWL sein wie bei mir, viele haben auch VWL studiert oder Mathematik. Und man braucht so persönliche Fähigkeiten wie Flexibilität, wie das Interesse an der eigenen Weiterentwicklung und auch ein Stück weit Belastbarkeit.

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