Stefan Bachinger
Studierender Gesundheits- und Krankenpflege
bei FH Campus Wien Studierende
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Alter
25 - 34
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Bachelor
Semester
6
Studiengang
Bachelor
„Das Coolste an meinem Studium ist, wenn man alleine in ein Patientenzimmer geht oder in ein Gespräch und der Mensch einem so viel offenbaren kann – und in der Pflege mit den Werkzeugen vieles bewirken kann. Das ist wirklich unglaublich, was man in den Praktika erleben darf und worauf man sich dann im Berufsalltag freuen kann“, erzählt Stefan Bachinger, er studiert Gesundheits- und Krankenpflege an der FH Campus Wien. „Die größte Herausforderung ist, dass man seiner Linie treu bleibt, aber zu gleich auch maximale Empathie und Wertschätzung signalisiert.“

Transkript

Der wichtigste Ratschlag in Deinem Leben?

Also einen Ratschlag, also eigentlich eine Begleitung fürs ganze Leben: Es wird schon irgendwie werden. Also, das ist eigentlich, was ständig präsent ist, weil ich weiß: Manches braucht ein bisschen Zeit – manche Sachen brauchen Zeit, dass sie bei mir einmal sickern und dass ich sie akzeptiere – aber auch, dass es irgendwann mal gut wird und dass das Leben eigentlich extrem viel Spaß macht, wenn man seiner Berufung nachgehen kann.

Wer bist Du und was machst Du?

Ich bin der Stefan Bachinger, studiere momentan Gesundheits- und Krankenpflege an der FH Campus Wien und bin momentan im 6. Semester, also kurz vor dem Abschluss.

Was ist das Coolste an Deinem Studium?

Das Coolste an dem Studium ist wirklich, wenn man alleine in ein Patientenzimmer geht oder in ein Gespräch und einfach reden kann, also das "Caring", wie man es vielleicht in der Definition sieht. Und einem der Mensch einfach so viel offenbaren kann und man dann eigentlich mit der Pflege, mit den Werkzeugen, so viel bewirken kann. Das ist unglaublich, was man in den Praktika erleben darf und worauf man sich dann im Berufsalltag freuen kann.

Was ist die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung ist, dass man, glaube ich, selber seinen Weg definiert, wie man sich selber in der Pflege sieht, wie mein eigenes Bild von mir selbst ist, meine Motivationslage, und dann das zugleich auch anwendet. Dass man seiner Linie auch treu bleibt, aber zugleich auch maximale Empathie und Wertschätzung dem Gegenüber signalisiert. Und zusätzlich ist, glaube ich, eine sehr große Herausforderung, dass durch die vielen Praktika und Theorie im Praktikum ein sehr starkes Spannungsfeld erzeugt wird zwischen den verschiedenen Professionen, aber zugleich auch mit der eigenen Profession, der Pflege und als Studierender bzw. eigentlich als Auszubildender, der noch ein bisschen in den Kinderschuhen steckt und dort seinen Weg finden muss. Also, das ist die größte Herausforderung, ist aber zugleich auch das Schönste, wenn man auf einmal voll an sich selber arbeitet, weiß, wie man mit wem unterschiedlich kommunizieren kann und zugleich definieren kann, was ist die Pflege. Also das ist eigentlich das Schönste dran.

Worum geht's in Deinem Studium?

Es geht darum, dass man die Kompetenzen erlernt, die eine Pflegeperson im Alltag dann im Beruf braucht. Und das schaut so aus, dass man eigentlich Menschen in jeweiligen Notsituationen oder auch in bedürftigen Situationen bei ihrem Lebensweg sozusagen begleitet. Das ist das, was man die sechs Semester an Werkzeugen oder Fertigkeiten angeeignet bekommt. Der Studienalltag schaut so aus, dass man eigentlich die jeweiligen Semester, also die sechs Semester in Summe, dass die immer aus einem Theorieblock bestehen, das sind ein paar Wochen und anschließend folgt immer ein Praktikum. Und somit gelingt der Transfer von dem, was man theoretisch gelernt hat – sei es Kommunikationsstrategien, sei es medizinisches Wissen, aber ganz speziell auch das pflegerische Wissen, also unsere Kernkompetenz – dass man das dann auch anwenden kann. Und das Schöne ist, dass dann anschließend meistens ein Praktikum ist und dort das, was man gelernt hat, dort versucht, anzuwenden. Also, beginnend ist das Studium grundsätzlich, dass man wirklich mal den Einblick bekommt: Wie ist die Physiologie vom Körper, wie ist die Psyche, also die Psychosomatik eigentlich, diese zwei Komponenten, dass man lernt, was eigentlich Pflege im grundtheoretischen Ansatz bedeutet, und dann geht es immer mehr vertiefend in die Materie. Das Schöne sind eben diese Praxis- und Theorieblöcke und zugleich ist der Schwenk dann meistens hinüber, dass man dann auf einmal vernetzt denkt und weiß: Es ist z.B. diese Symptomatik bei einem Menschen mit einer Beeinträchtigung oder was auch immer und, dass man dann auf einmal weiß, was zu machen ist. Man kann sich so viele Sachen auf einmal herleiten und weiß auf einmal, aufgrund seiner Erfahrungen im Praktikum, also eigentlich Berufserfahrung, was eigentlich gemeint ist.

Welche Voraussetzungen sind nötig?

Freude am Leben, dass man Interesse hat, welche Lebensgeschichte die gegenüberliegende Person hat, dass man einfach wie ein Schwamm gerne die Fragen aufsaugt oder Fragen aufwirft und diese Informationen aufsaugt, dann wieder konstruktiv verwertet. Und dann schaut, dass man gemeinsam mit den jeweiligen Menschen Strategien erarbeitet, wie er oder sie die Gesundheitskompetenz stärken kann und den Lebensweg weiter bestreiten kann.

Wie bist Du zu diesem Studium gekommen?

Ich bin im Mühlviertel am Land aufgewachsen, wie man es wahrscheinlich heraushört, und bin dann von der Grundschule bis hin zur Oberstufe in einer HTL für Grafik und Kommunikationsdesign in Linz gewesen und habe gedacht, das ist mein Weg. Anschließend habe ich dann den Zivildienst machen dürfen. Das war zum Glück beim Roten Kreuz als Rettungssanitäter und ich habe dort dann für mich erkannt, dass das der Bereich ist, wo ich eigentlich mein Leben verbringen möchte, wo ich arbeiten möchte und wo ich meine Berufung sehe. Davor waren aber noch ein paar Jahre, in denen ich im Grafik Bereich gearbeitet habe, weil ich mir noch nicht so sicher war. Da ist es dann aber konkreter geworden und dann habe ich zum Beispiel einmal in einer Arztpraxis gearbeitet und danach habe ich gewusst, ich möchte gerne eine umfangreiche Ausbildung machen. Zuerst hätte ich gerne Medizin studiert, habe mich dann aber für Pflegewissenschaft entschieden. Und jetzt nach den sechs Semestern in der Pflege, in der Gesundheit- und Krankenpflege, weiß ich, dass das genau die Erfüllung ist, nach der ich mich gesehnt habe, also die Berufung, die ich gerne ausüben möchte.

3 Dinge die Du nach Deinem Studium machen möchtest...?

Also, mühlviertlerisch (gesagt), aufs "Hackeln", dass ich das anwenden darf, was ich bis jetzt gelernt habe, dass ich dann auch als gleichwertige Pflegeperson in meinem Berufsfeld angesehen werde und mit meinen Kolleginnen und Kollegen im selben Boot etwas bewegen darf. Das führt schon zum zweiten Punkt: Ich möchte versuchen, dass wir die Pflege gemeinsam vorantreiben, dass wir Innovationen schaffen, dass wir zeigen, was wir wert sind, was wir können und was wir mit den jeweiligen Menschen, die wir betreuen, gemeinsam bewirken können und welche extreme Energie und Kraft hier entsteht. Und der dritte Punkt ist: Ich freue mich voll auf das, was ich dann in der Freizeit auch betreiben darf. Ich finde Arbeiten primär ganz wichtig, aber zugleich, dass ich die Freizeit, die mir zur Verfügung steht, effektiv nutze mit: in der Natur sein, Klettern, Radfahren, Fußballspielen, Laufen gehen und Musikhören und Zeit, ganz wichtig, Zeit mit meinen Liebsten zu verbringen.

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