Peter-Arthur Straubinger
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Wien
“Es geht vor allem darum, dass ich dieses ‘Bigger than life’, das der Film transportiert im Kino auch im Radio transportiere, weil da fehlen ja die Bilder.” Peter-Arthur Straubinger ist Redakteur bei Hitradio Ö3 und berichtet hier seit mittlerweile 20 Jahren über Film und Kino. “Ob man schreiben kann, ist egal. Man muss ein guter Geschichtenerzähler sein. Um das geht’s.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich!

Naja, schon schauen, dass man mal eine vernünftige Ausbildung hat, das wäre mal ein wesentlicher Punkt. Dann, wichtig ist, wenn man im Beruf Karriere machen will, dass man wirklich die Dinge von Grund auf lernt. Also ich halte gar nichts davon, dass junge Leute sehr früh in Führungspositionen kommen. Das ist nicht sehr gesund, sondern es ist besser sich wirklich hochzuarbeiten. Das ist glaube ich wichtig. Ja, und das Wichtigste ist aus meiner Sicht authentisch und ehrlich zu bleiben. Ich glaube das ist ganz unerlässlich.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Also auf der Visitenkarte steht mein Name, Doktor Peter Thirring, Vorsitzender des Vorstandes der Generali Versicherung und der Generali Holding.

Was ist das coolste an Deinem Job?

Also was für mich jetzt eigentlich die interne Kommunikation mit den Mitarbeitern. Sei es, dass man eine Rede hält vor ein paar hundert Leuten und dann eine positive Reaktion bekommt, oder was ich sehr gerne mache natürlich auch, in die Geschäftsstellen gehen, dort mit den Leuten zu diskutieren und wenn man dort eine fruchtbringende Diskussion hat, das sind dann die Dinge, die einem sehr gut gefallen.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Naja die Einschränkung ist, dass man nur mehr sehr begrenzt Herr über die Zeit ist. Das ist natürlich schon ein gewisses Problem. Die Zeitintensität ist natürlich eine hohe. Da gibt es natürlich auch Zeiten, die belastend sind, das ist also gerade derzeit im Moment weniger der Fall, aber das ist insbesondere in Zeiten, wo halt die Wirtschaftskrise war. Da ist natürlich die Situation für die Führungskraft schon durchaus auch unangenehm, dass man hier vor Situationen gestellt wird, die man eigentlich nicht möchte. Ist aber Teil des Jobs, das muss man natürlich akzeptieren, das gehört absolut dazu. Hier sollte man halt versuchen, gute Nerven zu bewahren und vor allem auch die Ruhe zu bewahren um weiterhin diese Vorbildwirkungen im Unternehmen zu haben. Aber das, mit dem muss man natürlich rechnen. Es gibt nicht nur angenehme Situationen.

Worum geht es in Deinem Job?

Also die Generali ist die…, eine der größten Versicherungen in Österreich mit dem ganz klaren Ziel, der Qualitätsversicherer zu sein am österreichischen Markt. Meine Position ist die des Vorstandsvorsitzenden. Wenn Sie mich so fragen, was ich den ganzen Tag mache, haben mich immer meine Töchter gefragt, was machst du eigentlich den ganzen Tag? Und meine Antwort war immer, ich schaue, dass die anderen was arbeiten. Also das ist jetzt natürlich ein bisschen flapsig formuliert, aber es geht letzten Endes darum ein Unternehmen mit 5000 Leuten zu führen und da gibt es natürlich unheimlich viele verschiedene Fragen, Sitzungen, Anweisungen zu geben, sich natürlich auch fachlich über die Dinge zu informieren, Öffentlichkeitsarbeit, interne, externe Kommunikation. Also das geht wirklich von A bis Z, das kann man gar nicht so in einem Satz zusammenfassen. Das ist ein extrem weites Spektrum. Also der Alltag ist eigentlich, wenn man jetzt den Alltag im Büro in Wien ist, also ich komme so gegen acht circa ins Büro. Nicht zu extrem früh, aber auch nicht ganz spät. Dann ist es meistens einmal, die Früh geht einfach mit Mails lesen und natürlich schauen, was auf der Welt passiert ist. Und so spätestens ab neun beginnen dann die Meetings, entweder mit den Abteilungsleitern, es können Vorstandssitzungen sein, aber es können natürlich auch andere Termine sein wie, heute war zum Beispiel Präsidiumssitzung im Versicherungsverband. Und dann natürlich geht es auch darum, sich vorzubereiten auf andere Meetings, also natürlich Studium der Unterlagen. Aber das Meiste ist einfach Kommunikation, interne Kommunikation mit Führungskräften, mit Vorstandskollegen, hier Dinge festlegen, Entscheidungen treffen, Strategien festlegen, aber natürlich auch bis hin zur externen Kommunikation wie jetzt gerade eben. Also das ist wirklich auch ganz breit gefächert. Oft bin ich natürlich auch nicht da, das geht also über Besuche im Vertrieb, in den Geschäftsstellen, in den Regionaldirektionen bis hin auch natürlich, wir sind Teil eines internationalen Konzerns, sehr viele internationale Meetings. Es kann auch in Form einer Videokonferenz stattfinden, oder dass man halt irgendwo hinfahren muss und dort diese Meetings hat. Wichtig sind natürlich auch die Aufsichtsratssitzungen, das ist auch immer ein wesentlicher Teil der Tätigkeit. Also es ist sehr breit gefächert, aber Sitzungen ist ein guter Tipp, dass man sehr viele Sitzungen hat.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Also mein Werdegang. Geboren, etwas ungewöhnlich, in Seattle in den USA. Habe dort allerdings nicht gelebt, sondern bin nach sieben Monaten dann schon nach Österreich gekommen. Hier auch aufgewachsen, in Österreich in die Schule gegangen, Volksschule, Gymnasium, dann Studium der Rechtswissenschaften. Dann das Übliche, Bundesheer und Gerichtsjahr gemacht. Und nach dem Gerichtsjahr dann, ganz kurz war ich bei der Kreiditanstalt und bin dann schon, mittlerweile vor über dreißig Jahren zur Generali Versicherung gekommen, damals noch die Erste Allgemeine, und habe mich da hochgedient. Also eigentlich gekannt habe ich niemanden wie ich zur Generali gekommen bin, hatte allerdings das Glück schon nach drei Jahren ins Ausland geschickt zu werden, nach Zürich. War dort Leiter der Generali Zürich. Bin dann wieder zurückgekommen Anfang der 1990er Jahre. War hier zuerst im Bereich der Rückversicherung und dann sehr stark involviert im dem Bereich Aufbau Osteuropa. Also ich war sehr stark involviert im Aufbau unserer Tochtergesellschaften in Osteuropa und zwar war ich dort für die Länder Ungarn, Slowenien, Kroatien und die Slowakei zuständig und wurde dann 2005 Generaldirektor in der Slowakei. Das war dann bis 2007, also knapp drei Jahre lang. Dann Rückkehr nach Wien. Hier in Wien dann in den Vorstand gekommen. Zuerst zuständig für die Personenversicherung, dann für die IT, dann ein Jahr lang für die Finanzen zuständig und seit jetzt eineinhalb Jahren Vorsitzender des Vorstandes.

Ginge es auch ohne Deinem Werdegang?

Also grundsätzlich geht es natürlich auch ohne dem Werdegang, weil es viele Quereinsteiger in solchen Unternehmen immer gibt, selbstverständlich. Ich halte persönlich meinen Karriereweg für den besseren, einfach das Ganze von der Pike auf zu lernen. Hilft mir jetzt enorm in meiner Tätigkeit, dass ich einfach seit 30 Jahren im Unternehmen bin. Ich glaube, sagen zu können in der Versicherung alles schon gemacht zu haben, was man machen kann, das heißt und das ist wahrscheinlich eines meiner größten.... Es kann mir einfach niemand irgendetwas vormachen in Versicherungsfragen. Dadurch, dass ich alles schon gemacht habe, habe ich von allem eine gewisse Ahnung und das ist derzeit in meiner Position natürlich ein ganz großer Vorteil den Überblick zu haben. Natürlich ist auch ein großer Vorteil das Unternehmen sehr gut zu kennen. Dadurch, dass ich schon so lange sowohl im internationalen Konzern, als auch in Österreich tätig bin kenne ich natürlich das Unternehmen, sehr viele Leute, und das hilft mir in der Position sehr.

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