Götz Perry
Fachreferent IT-Innovation/Agiler Coach
bei Die Techniker
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Innovationsmanager*in
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Stadt
Hamburg
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Universität / Fachhochschule
Jahre in der Organisation
< 1
Jahre in der aktuellen Tätigkeit
< 1
„Übe das Querdenken und schau' auf Kreativität. Das ist hilfreich für die Zukunft“, meint Götz Perry. Als agiler Coach bei der Techniker Krankenkasse hilft er Teams bei der erfolgreichen und produktiven Zusammenarbeit. „Der coolste Moment ist immer, wenn man als Coach beobachtet, wie diejenigen, die man begleitet, so weit auf eigenen Füßen stehen, dass sie ihren Weg zu Ende weitergehen können.“

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Liebes 14-jähriges Ich, bleib neugierig, offenherzig, bewahre dir die Freude am Thema Lernen, das wird immer wichtiger, finde ich, und übe das Querdenken und schau auf Kreativität. Das ist hilfreich für die Zukunft.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Mein Name ist Götz Perry, ich bin agiler Coach und ich arbeite bei der Techniker Krankenkasse.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Also das Coolste an meinem Job beziehungsweise es gibt in meinem Job, finde ich, einen spannenden Moment und das ist der Moment, wenn man als Coach beobachtet, wie diejenigen, die man begleitet, so weit auf eigenen Füßen stehen, dass sie ihren Weg zu Ende weitergehen können. Und typischerweise ist das deutlich früher als derjenige, den ich begleite, es selber meint, dass der Zeitpunkt schon erreicht wäre. Genau, das ist für mich ein spannender Moment zu sehen, sie sind so weit, ihr könnt alleine weitermachen, ihr braucht mich nicht mehr. Das ist für mich der coolste Moment in meinem Job.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Wenn ich über Einschränkungen als interner agiler Coach nachdenke, fällt mir nur als einziges letztlich ein, dass es immer diesen Effekt gibt, dass man dem Propheten im eigenen Land oft weniger Glauben schenkt, als wenn ein Coach von extern reinkommt, weil man immer als Teil der Unternehmung, als Kollege gesehen wird. Aber ich glaube, und das ist auch ein Aspekt einer guten Coaching-Ausbildung, dass das, wenn eine entsprechende Coaching-Haltung vermittelt wird, sich nicht direkt reinziehen lässt in das Thema, sondern auch genügend Distanz bewahrt, dann glaube ich, kann man auch als interner Coach sehr erfolgreich sein und letztlich die Einschränkungen auflösen.

Worum geht es in Deinem Job?

Ich bin hier als agiler Coach unterwegs und was bedeutet agiles Coaching? Wenn ich das auf einen Satz runter reduzieren müsste, würde ich sagen, ich begleite Teams, Organisationseinheiten und Personen oder Individuen in ihrer Veränderung. Jedes Anliegen, das irgendeinen Aspekt von Veränderungen mit sich bringt, dort bin ich auch Ansprechpartner für. Da kann es um eine persönliche Veränderung gehen, eine Veränderung im Job. Es kann auch auf Team-Ebene sein, dass Teams versuchen wollen, besser miteinander zusammenzuarbeiten. Und es kann auch tatsächlich sein, dass Organisationseinheiten fragen, wie führen wir hier eine Restrukturierung, Reorganisation unseres Bereiches durch? All diese Aspekte umfasst mein Aufgabenspektrum. Ganz konkret helfe ich Leuten, indem ich ihnen Fragen stelle, viele Fragen stelle, zu ihrem Anliegen, zu dem, wohin sie möchten und letztlich auch dabei auch Fragen dazu, wie ich sie tatsächlich darin unterstützen kann, ihr Ziel zu erreichen. Und letztlich bin ich eigentlich durch das Fragenstellen nur ein Reflektionsmechanismus, um Leuten es zu ermöglichen, selbstständig auf ihre eigenen Lösungsansätze zu kommen. Natürlich komme ich morgens an meinen Arbeitsplatz und mache so die üblichen organisatorischen Dinge wie E-Mails checken, Termine prüfen. Mit wem bin ich heute verabredet? Wer hat um Unterstützung gebeten? Aber da entwickelt sich im Laufe des Tages relativ viel, kaum laufe ich durch die Kantine, werde ich schon wieder von anderen Seiten angesprochen und darum gebeten, mal wieder zu einer Reflektion vorbeizukommen. Das entwickelt sich situativ bei mir und es ist relativ bunt und vielfältig.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich bin von Haus aus Wirtschaftsinformatiker, habe an der Fachhochschule in Wedel studiert und bin direkt nach dem Studium, habe ich mich in die Selbstständigkeit begeben. Ich habe als Unternehmer viele Jahre lang eine kleine IT-Beratung geführt und einer meiner letzten Kunden war unter anderem die Techniker Krankenkasse. Und als sich mir die Option bot, hier mich anstellen zu lassen, bin ich den Schritt auch gegangen. Und innerhalb der TK habe ich mich auch ein, zweimal verändert. Und als wir das Thema Agilität in der TK einführen wollten, hatte ich die Chance, mich zum agilen Coach ausbilden zu lassen. Und als solcher bin ich jetzt seit zwei, drei Jahren hier unterwegs.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Das, was ich gelernt habe, habe ich tatsächlich über meine agile Coach-Ausbildung gelernt. Insofern glaube ich, kann jeder Quereinsteiger, ich bin ja letzlich auch Quereinsteiger, sich dieses Berufsbild aussuchen. Eigenschaften, die man als agiler Coach bräuchte, sind definitiv Minimal-Empathie. Ich glaube empathisch für jemanden zu sein, um auch sein Anliegen zu verstehen, seine Bedürfnisse zu verstehen ist hilfreich und wertvoll. Techniken, die da unterstützen sind wie aktives Zuhören. Das ist etwas, das kriegt man im Zweifelsfall auch in der Ausbildung erklärt, wie das geht. Aber das ist natürlich, wenn man es mitbringt, schon wertvoll.

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