Karen Walkenhorst
Mitglied des Vorstands
bei Die Techniker
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CEO
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Stadt
Hamburg
Karriere Level
Führungskraft
Jahre in der Organisation
< 1
Jahre in der aktuellen Tätigkeit
< 1
„Selbst Dinge, die einen interessieren, können manchmal langweilig sein, es gibt Rückschläge oder irgendetwas funktioniert nicht so gut. Man sollte sich nicht so schnell davon abbringen lassen.“ Diesen Ratschlag würde Karen Walkenhorst, Mitglied des Vorstands bei der Techniker Krankenkasse, ihrem 14-jährigen Ich geben. Die Rolle der Führungskraft ist für sie ideal. „Mir macht das unheimlich viel Spaß, mit Menschen zusammenzuarbeiten und Teams zu führen.“

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Meinem 14-jährigen Ich würde ich empfehlen, tu das, was dich wirklich interessiert. Das dann aber auch mit voller Überzeugung und auch mit Ehrgeiz und auch mit Ausdauer, denn auch Dinge, die einem interessieren, können manchmal langweilig sein. Oder manchmal gibt es Rückschläge und irgendetwas funktioniert nicht so gut. Und sich dann nicht so schnell davon abbringen zu lassen, sondern Dinge dann wirklich zu machen, die einen interessieren, die einem Freude machen, denn dann macht man sie ja auch gut und ist erfolgreich.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Mein Name ist Karen Walkenhorst, ich bin Vorstand der Techniker Krankenkasse.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Ich bin mit Herzblut Führungskraft. Mir macht es unheimlich viel Spaß, mit Menschen zusammen zu arbeiten. Mir macht es unheimlich viel Spaß, Teams zu führen. Das war in allen Funktionen schon so. Für mich heißt das, Menschen zusammenzubringen, die Grundlagen dafür zu schaffen, dass sie möglichst gut zusammenarbeiten und ein richtig gutes Arbeitsergebnis erzielen können. Und das kann ich natürlich in meiner Rolle als Vorstand nicht nur für ein kleines Team von 10 Leuten oder von 20 Leuten machen, sondern ich habe jetzt die Chance, das zu tun für 14.000 Menschen. Und das macht wahnsinnig viel Spaß.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Was ich persönlich vermisse ist, dass ich mich fachlich in Details noch einarbeiten kann. Das ist nicht meine Aufgabe als Vorstand, dafür werde ich nicht bezahlt. Dafür gibt es die Fachleute bei uns im Haus, mit denen ich auch viel rede. Aber ich habe auch gerne selber fachlich ganz intensiv Details ausgearbeitet, Projekte von vorne bis hinten begleitet. Und das vermisse ich heute, dass ich das nicht mehr kann.

Worum geht es in Deinem Job?

Die Techniker Krankenkasse ist eine gesetzliche Krankenversicherung. Wir sind die größte Krankenversicherung in Deutschland. Wir sorgen für die Absicherung für unsere Kunden im Krankheitsfall, dass dann eine gute medizinische Versorgung zur Verfügung steht. Ich bin Vorstand der Techniker Krankenkasse und meine Aufgabe ist es, ein bisschen in die Zukunft zu schauen und immer zu prüfen, welche Erwartungen haben unsere Kunden nächstes Jahr von uns? Wie wird der Wettbewerb im nächsten Jahr aussehen? Um voraus zu schauen, um Prognosen abzugeben, um dann gemeinsam mit unseren Kolleg:innen in der TK so eine Strategie zu erarbeiten, Gespräche zu führen, was immer heißt, nicht nur zu reden, sondern vor allen Dingen auch zuzuhören. Das würde ich als meine Hauptaufgabe bezeichnen, dass ich gut zuhören muss, denn die Fachkompetenz liegt natürlich nicht nur bei mir bei vielen Themen, die wir bearbeiten, sondern die liegt bei den Fachleuten. Und die tragen mir dann Empfehlungen vor, in welche Richtung wir uns verändern sollten. Mein Tag ist ziemlich durchgetaktet mit Gesprächsterminen, für die ich auch selber gar nicht mehr die Entscheidungshoheit habe, sondern da ist viel vorgegeben. Es sind morgens häufiger kurze Termine, bilaterale Rücksprachen mit den Geschäftsbereichsleitungen, die ich direkt führe. Im Laufe des Tages dann aber auch häufig längere Termine, wo es um fachliche Themen geht. Ein Beispiel, Ich bin ja auch Personalvorstand der Techniker Krankenkasse und von daher ist es auch meine Aufgabe, Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft zu führen. Das tue ich auch regelmäßig. Das sind häufig Gespräche, die über mehrere Stunden gehen, wo wir mit der Gewerkschaft zusammen in einer richtigen Verhandlungssituation versuchen, gute Kompromisse zu finden, was das Gehalt, was die Vergütungsstruktur für die 14.000 Mitarbeiter:innen angeht, dass wir da gute Verhandlungsergebnisse erzielen.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich bin aufgewachsen im Ruhrgebiet, bin dort zur Schule gegangen, habe dort Abitur gemacht und habe auch dort studiert. Ich habe Sozialwissenschaften studiert, weil mich das damals schon interessiert hat, bis heute. Wie funktioniert unsere Gesellschaft? Wie arbeiten wir eigentlich zusammen? Wie schaffen wir es auch gut zusammen in der Gesellschaft zu leben? Und von daher hat es dann auch sehr gut gepasst, dass ich nach dem Studium dann beruflich einen Einstieg gefunden habe im Sozialversicherungssystem, nämlich bei der gesetzlichen Krankenkasse, bei einer gesetzlichen Krankenversicherung. Ich habe angefangen beim Verband der Ersatzkrankenkassen, habe dort sieben Jahre lang gearbeitet, war zwischendurch mal im Ministerium ein Jahr lang abgeordnet, dort wo die Gesetze gemacht werden, die wir in den Krankenkassen umsetzen. Das war auch sehr spannend, und bin dann zur Techniker Krankenkasse gewechselt, habe dann Projektleiterin gemacht bei der Techniker Krankenkasse, bin dort Führungskraft geworden, habe eine Abteilung geleitet und bin jetzt Vorstand der Techniker Krankenkasse. Und das ist ein toller Job. Das macht viel Spaß. Man kann viel gestalten im Unternehmen, im Gesundheitswesen und damit auch für unsere Versicherten.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Um Vorstand zu werden, gibt es natürlich keinen Standard Werdegang. Da muss man, glaube ich, eine ganze Menge an Berufserfahrung sammeln. Das kommt von alleine, wenn man arbeitet. Man muss Spaß daran haben zu führen, Verantwortung zu übernehmen und man muss auch ein Gespür haben für strategische Fragestellungen und auch Interesse haben, sich darüber mit Menschen auseinanderzusetzen. Das muss man mitbringen. Einen klassischen Werdegang ohne Ausbildungsberuf gibt es natürlich nicht, genauso wie, glaube ich, kein Mensch sagen kann als junger Mensch, er wolle mal Vorstand werden und deswegen mache ich jetzt das oder studiere jenes. Das ergibt sich im Laufe des Berufslebens.

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