Roger Indinger
BI-Spezialist
bei Die Techniker
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Stadt
Hamburg
“Die Freiheit der Entscheidung, wie ich meine Ziele erreiche“, das findet Roger Indinger, BI-Spezialist bei der Techniker, am Coolsten an seinem Job. Er unterstützt seine Kollegen bei der Erstellung von Fachkonzeptionen, passt Nutzerberechtigungen an und spricht sich regelmäßig im Team beim sogenannten Jour Fix ab. Welche Fähigkeiten sind seiner Meinung nach wichtig für diese Position? “Man braucht ein technisches Grundverständnis für die Strukturen der Daten und man muss an der Thematik interessiert sein.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Das erste ist: Jeder ist seines Glückes Schmied. Das heißt im Grunde, bekomme deinen Hintern hoch, sieh zu, dass du dich bewegst, dass du was machst, du bist dafür selber verantwortlich. Das zweite ist: Alles kommt zu dem, der warten kann. Man muss manchmal auch einfach sagen: Jetzt ist der Punkt erreicht - ich kann im Moment nichts tun. Jetzt warte ich einfach mal ab, wie sich die Dinge entwickeln. Da ist ein bisschen Geduld gefordert. Ja, und wenn die beiden Sachen nicht helfen? Irgendwas ist ja immer: Steh auf, mache weiter, mache was anderes, aber, tue was!

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Wenn ich eine Visitenkarte hätte, stünde dort drauf: Roger Indinger, BI Spezialist. Ich arbeite bei der Techniker Krankenkasse in Hamburg.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Das Beste an meinem Job ist eigentlich die Freiheit der Entscheidung, wie ich meine Ziele erreiche - ich kann mir relativ häufig selber überlegen, mit welchen Mitteln und Wegen ich zu meinem Ziel komme.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Die größte Einschränkung in meinem Job besteht eigentlich in den Prozess der Abstimmung. Man muss ganz viele Sachen mit vielen anderen Abteilungen abstimmen, das ist oftmals ein langwieriges Prozedere und nicht immer sehr spaßbehaftet. Ganz häufig ist man auch dazu aufgefordert, Kompromisse einzugehen. Im eigenen Blickwinkel sagt man, man verwässert die Lösung, man erreicht nicht das Optimale, aber um mit anderen zusammen auch zum Ziel zu kommen, ist es genau nötig, das zu tun, weil die anderen andere Ansprüche an diese Lösung haben als man selber.

Worum geht es in Deinem Job?

Ich arbeite bei der Techniker Krankenkasse in Hamburg, ich bin da tätig im Bereich Controlling BI und wir beschäftigen uns mit dem Berichts- und Analysesystem der TK, damit die Anwender alle Funktionen und Daten vorfinden, die sie für ihre Arbeit der Erstellung von Berichten und Ähnlichem benötigen. Ich fange morgens in der Regel um kurz nach acht im Büro an, ich bin damit bei uns in Abteilung eher einer der Frühaufsteher oder zumindest von den Leuten, die früh auf den Job erscheinen. Einen Teil meiner Tätigkeit besteht darin, anderen Kollegen zu helfen Fachkonzeptionen zu erstellen, indem sie zum Beispiel für die Technik Richtlinien aufstellen, was für Daten sie brauchen, in welcher Form sie diese brauchen und welche Kennzahlen sie damit berechnen wollen, welche Berichte sie erstellen wollen und das Ganze muss in ein für die Technik verständliches Schema gefasst werden. Und da ist zum Beispiel meine Aufgabe, dann auch den Fachkollegen zu erklären, worauf es ankommt, was genau definiert werden muss, in welcher Form das niedergelegt werden muss, damit danach auch jemand, der von dem Fach gar kein großes Verständnis hat, das auch entsprechend umsetzen kann. Ein anderer Teil beschäftigt sich zum Beispiel damit, die Berechtigungen für die einzelnen Nutzer – wer mit welchen Daten arbeiten kann – anzupassen. Das ist im Wesentlichen ein Abbild der Unternehmensstruktur, was man dann in logische Gruppen und Rollen fasst, die dann auch entsprechend angepasst werden müssen, weil auch so ein Unternehmen als Struktur lebt und sich weiterentwickelt, umorganisiert wird und Ähnliches. Ein anderer wesentlicher Punkt sind feste Termine, sogenannte Jour fixe, mit denen wir dann in einem gewissen Team zusammensitzen. Wir haben auch bei uns in der Abteilung ein entsprechendes Team, wo wir uns dann untereinander auch informieren, aber auch mit unserer Chefin entsprechend abstimmen, teilweise auch neue Ziele fassen. Im Regelfall endet mein Tag um kurz vor fünf, weil ich dann in einer stündlichen Taktung des Zuges da unterworfen bin, um dann im Zug auch recht entspannt nach Hause zu kommen - die erste halbe Stunde, die ich dann da sitze, schlafe ich dann eigentlich auch meistens, muss ich sagen, und das ist so ein Moment, wenn die Anspannung des Tages von einem fällt: Man sitzt da, entspannt sich und nach einer halben Stunde ist dann eigentlich schon wieder alles schön und dann geht es nach Hause.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Geboren bin ich in Hamburg, aufgewachsen aber in Schleswig-Holstein. Ich habe mein Abitur an der Jungmannschule in Eckernförde gemacht und habe daraufhin ein Informatikstudium bei der Uni in Kiel angefangen. Inhaltlich war das eigentlich nicht das, was mir vorgeschwebt hat, ich war auch mit der ganzen Situation erst einmal überfordert, mit einem eigenen Haushalt, ich musste mich selber finanzieren, ganz viele Sachen spielten da zusammen und da habe ich mir gesagt: Dieses Studium – das ist nicht so das, was du jetzt im Moment eigentlich machen willst, mache was Bodenständiges." und dann habe ich eine Ausbildung als Sozialversicherungsfachangestellter angefangen. Dort bin ich dann sechs Jahre in diesem Beruf geblieben und ich habe eine Aus- und Fortbildung gemacht über diese sechs Jahre hinweg. Ich bin dann in die IT-Abteilung gewechselt - damals hieß es noch EEV-Abteilung - und diese sieben Jahre haben eigentlich das in mir geweckt, was ich eigentlich machen wollte, nämlich das Beschäftigen mit der Technik, Programmieraufgaben und Ähnliches, und bin diesem Pfad eigentlich dann auch treu geblieben. Dann habe ich mich noch ein paar Jahre um ein Data warehouse gekümmert, um dann später zum 1.1. 2009 bei der Techniker Krankenkasse in Hamburg anzufangen.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Natürlich geht es mit einem anderen Werdegang - so ziemlich jeder bei uns hat einen anderen Werdegang als ich. Man braucht vor allem ein technisches Grundverständnis für die Strukturen der Daten, mit denen man dann arbeitet. Man muss an der ganzen Thematik interessiert sein, aber es gibt kein Studienfach, was diese Thematik BI so abdeckt. Eigenschaften, die man braucht, sind natürlich eine Logik und aber auch ein Abstraktionsvermögen, um Probleme auf das Wesentliche zu reduzieren, um zu erkennen, wie die Zusammenhänge sind, damit man sie dann auch entsprechend auch anderen Leuten darlegen und vermitteln kann.

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