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Jaqueline Kratzer
Kindergartenpädagogin, Leitung Kindertreff Perchtoldsdorf
bei Hilfswerk Niederösterreich
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Stadt
Perchtoldsdorf
Alter
25 - 34
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Weiterführende Schule mit Berufsausbildung
Jahre in der Organisation
< 1
Jahre in der aktuellen Tätigkeit
< 1
„Das Allerschönste in meinem Job sind strahlende Kinderaugen, glückliche Kinder und auch zufriedene Eltern, die wissen, dass ihre Kinder in guten Händen sind. Man hat als Pädagogin auch einfach die Möglichkeit, die Kinder zu fördern.“ Jaqueline Kratzer ist Kindergartenpädagogin beim Hilfswerk Niederösterreich und hat auch die Leitung des Kindertreffs Perchtoldsdorf inne. „Es ist auch wichtig zu wissen, dass man viel auf Kinderebene arbeiten muss, um mit den Kindern auf Augenhöhe zu sein. Also man muss sich viel bücken und am Boden krabbeln. Dafür braucht man einen starken und fitten Rücken.“

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Ganz wichtig ist, was ich auch erst ein paar Jahre später herausgefunden habe, glaube an dich und versuche, dir ein Ziel zu setzen. Überlege dir, welchen Weg du gehen kannst. Es gibt immer ein paar Möglichkeiten, Linkskurven, Rechtskurven, damit du dieses Ziel erreichst. Wie das Leben oftmals so spielt, es werden Hindernisse kommen, es werden Steine in den Weg gelegt und trotzdem etwas Schönes zu bauen, darüberzustehen, an dich zu glauben und durchzuhalten. Mein Name ist Jacqueline Kratzer.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Ich bin Kindergartenpädagogin für Kinder im Alter von eins bis drei im Kindertreff Castellino, Hilfswerk Niederösterreich.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Das Allerschönste in meinem Job sind strahlende Kinderaugen, glückliche Kinder und zufriedene Eltern, die wissen, dass ihre Kinder in guten Händen sind. Das ist als Pädagogin die Möglichkeit, die Kinder zu fördern, aber auch als Leitung von verschiedenen Charakteren der Mitarbeiter ein gut funktionierendes Team zu schaffen, die mit Freude und Leidenschaft dabei sind. Wenn man von einer Einschränkung

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

sprechen kann, dann nehme ich an, dass es wichtig ist, in dem Alter, in dem ich mit den Kindern von ein bis drei Jahren arbeite, immer auf Kindesebene auf Augenhöhe zu arbeiten, das heißt, viel gebückt, viel auf dem Boden krabbelnd, sitzend, kriechend. Man braucht einen starken, fitten Rücken. Ich bin beim Hilfswerk Niederösterreich tätig.

Worum geht es in Deinem Job?

Das ist an sich ein großer Rahmen für viele Möglichkeiten. Es gibt nicht nur Kindergartenpädagogen, es gibt Ergotherapeuten, es gibt ein Spektrum, das ziemlich groß ist. Ich bin zum Hilfswerk Niederösterreich durch Zufall gekommen, weil ich mein letztes Praktikum von der Schule dort absolviert habe. Ich bin dann geblieben, weil die Rahmenbedingungen sehr positiv sind. Mein Beruf hat zwei Seiten. Zum einen als Kindergartenpädagogin, also ich begleite und unterstütze Kinder im Alter von ein bis drei Jahren. Auf der anderen Seite bin ich auch als Leitung tätig. Das sind für mich organisatorische Punkte, die zu tun sind, Dienstpläne schreiben, Mitarbeitergespräche führen, Erstaufnahmengespräche mit Eltern. Dazu gehört auch, sich hineinzufühlen, was mein Team braucht, um sich weiterzuentwickeln. Wir haben 15 Kinder in der Gruppe mit einer Pädagogin und einer Betreuerin. Natürlich ist das Spektrum der Entwicklung der Kinder ganz unterschiedlich, da wir wir sowohl einjährige als auch dreijährige Kinder haben, aber die gute Mischung macht es aus. Es ist auch spannend für die Dreijährigen, die Kleinen ein bisschen zu behüten und zu schauen, und die Einjährigen haben natürlich Vorbilder. Wenn wir einen Tag bei uns starten, ist es uns ganz wichtig ist, dass die Mäuse an der Tür abgeholt werden und wir für sie da sind. Manche wollen noch kuscheln, manche sind gleich motiviert, in den Tag zu starten. Es gibt wichtige Tagespunkte, die immer wiederholt werden. Bei uns findet auch noch ein gemeinsamer Morgenkreis statt, das heißt, wir begrüßen uns gemeinsam, wer fehlt, wer es heute da und was steht alles auf dem Programm? Es werden, so wie in großen Kindergarten, auch Projekte gemacht. Jetzt ist es natürlich der Nikolaus, der gerade ganz spannend ist. Im musikalischen Bereich wird etwas gemacht, und wir haben eine Bewegungslandschaft. Jedes Kind ist verschieden. Jedes Kind braucht eine andere Förderung. Den einen interessiert vielleicht gerade das Schneiden mit der Schere. Dann schauen wir, dass sie die entsprechende Möglichkeit haben. Der andere ist aber gerade dabei, die ersten Schritte zu machen. Dann wird da vielleicht eine Motorikaufgabe auf ihn warten. Das ist ganz wichtig, bei den Kleinen zu schauen, wo jeder steht und was er braucht.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich bin in Perchtoldsdorf aufgewachsen, habe dort die Volksschule besucht und danach eine Hauptschule absolviert. Anschließend stand ich vor der Frage, was ich machen möchte und wo es mich hintreibt. Ich habe innerlich schon gespürt, dass ich mit Kindern arbeiten möchte. Ich habe dann das Glück gehabt, die fünfjährige BAfEP mit Matura zu absolvieren. Anschließend hat es nicht lange gedauert, und ich bin im Castellino gelandet. Nach etwa vier Jahren habe ich die Chance ergriffen und bin Leitung geworden. Meiner Meinung nach sind zwei Sachen wichtig.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Es ist eine gewisse Ausbildung Grundvoraussetzung, berufstätig sein zu dürfen. Wichtig ist aber auch, eine Leidenschaft mitzubringen, also ein Herzensgefühl. Die Kinder müssen einem am Herzen liegen. Das miteinander zu kombinieren, macht es aus.

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