Marc Suling
Datenanalyst
bei Die Techniker
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Stadt
Hamburg
“Der coolste Part ist auf jeden Fall die Zusammenarbeit mit den Kollegen, und, dass man Entscheidungsprozesse unterstützt, wo man am Ende sieht, da bewegt sich was“, das motiviert Marc Suling, Datenanalyst bei der Techniker besonders an seinem Job. Seine Aufgabe ist es, Analysen durchzuführen, die die strategischen Entscheidungen zu argumentieren helfen sollen. Was sollte man mitbringen? “Es ist hilfreich, eine hohe Datenaffinität zu haben. Auch Kommunikationsfähigkeit ist extrem wichtig.“

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Als Erstes würde ich mir mitgeben: Hab Spaß an dem, was du tust und mach das, was dir Spaß macht. Weil wenn es dir Spaß macht, dann wird es auch gut sein. Als Zweites würde ich sagen: Sei neugierig. Sei nicht mit dem Erstbesten zufrieden, sondern bleib hungrig und gibt dich nicht mit 80 Prozent zufrieden. Als Drittes: Schau dir die Welt an, bevor du anfängst zu arbeiten. Weil so viel Zeit und soviel Freiheit hast du erstmal lange, lange Zeit nicht wieder. Als viertes würde ich noch sagen: Kauf Google Aktien.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Auf meiner Visitenkarte steht: Dr. Marc Suling. Datenanalyst und Techniker Krankenkasse.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Der coolste Part ist auf jeden Fall die Zusammenarbeit mit den Kollegen. Also wir sind ein unheimlich gutes Team, wir schmeißen uns Gedankenbälle zu und das geht hin und her. Wenn wir diskutieren, dann kommen wir relativ oft schnell zu Ergebnissen, zu denen man alleine nicht gekommen wäre. Weil es halt so fachlich und intensiv dann tatsächlich auch um ein Thema geht. Was noch cool ist, dass man mit den Analysen, die man hier macht bei uns, die ich mache, tatsächlich Entscheidungsprozesse im Haus unterstützt, wo man dann am Ende auch sieht: Da bewegt sich etwas. Also dass man tatsächlich auch das Gefühl hat, die Ergebnisse, die man bringt, die haben Einfluss auf Prozesse und tatsächlich auch auf einer Ebene, wo man glaubt so: Puh, das ist jetzt kein kleines Ding, was du hier gemacht hast. Also das gibt einem schon etwas.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Die Einschränkung ist hauptsächlich, dass man oft nicht die Analysen so weit treiben kann, wie man sie gerne treiben würde, weil die Daten das einfach nicht hergeben. Also die Daten, die wir haben, das sind Abrechnungsdaten aus dem Gesundheitswesen. Da fehlen Informationen, die manchmal hilfreich wären. Wenn es um Lungenerkrankungen geht, dann wäre es halt schön zu wissen, ob die Leute rauchen oder nicht. Aber das ist da halt nicht drin. Oder Schweregrad bei Erkrankungen haben wir nicht. Also die Daten sind manchmal limitiert und das ist ja auch in Ordnung so. Das sind Abrechnungsdaten und das sind Sozialdaten. Die unterliegen dem Datenschutz und das ist auch alles richtig so. Aber das Analystenherz, das würde sich manchmal dann doch wünschen, dass es ein paar mehr Detailinformationen gibt, damit man Vorhersagemodelle feiner machen kann. Sodass man die Analysen dann doch noch ein bisschen weitertreiben kann, um die Ergebnisse noch schärfer zu machen. Das ist so eine Einschränkung, wo ich denke, das ist schade.

Worum geht es in Deinem Job?

Die Techniker Krankenkasse ist die größte deutsche gesetzliche Krankenversicherung mit über 9 Millionen Versicherten. Und mein Job im Referat Strategische Analytik, Morbidität und Data Science ist es, Analysen durchzuführen, die auf Managementebene, auf strategischer Entscheidungsebene, die Entscheidung quasi mit Daten unterfüttern, mit objektiver Evidenz unterfüttern. Das heißt dann ganz konkret: Was mache ich an einem Tag, wenn ich zur Arbeit komme? Ich fahre morgens mein Rechner hoch. Dann besteht ein Großteil des Tages tatsächlich aus Programmieren, aus einem statistischen Analysetool. Da geht es darum, aus den vielen, vielen Datenquellen, die es in der TK gibt, ambulante Daten, Krankenhausdaten, was auch immer, die richtigen Datenquellen auszuwählen, die ich für mein Analyseziel brauche, die Daten dann so aufzubereiten, dass ich sie weiterverarbeiten kann, dann statistische Analysen zu machen, Ergebnisse aufzubereiten, Berichte dann auch zu schreiben und dann Ergebnisse abzuliefern.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Geboren bin ich südlich von Bremen und habe da auch mein Abitur gemacht und nach dem Zivildienst habe ich dann angefangen in Bremen Mathematik zu studieren und Informatik. 2005 habe ich mein Diplom in Mathematik gemacht und habe dann auch direkt an einem Gesundheitsforschungsinstitut in Bremen angefangen zu arbeiten. Ich habe dort klinische Studien zum Teil mit betreut und epidemiologische Studien, also Bevölkerungsgesundheit, untersucht. Ich habe in den 8 Jahren, in denen ich da war, meine Doktorarbeit geschrieben über Arzneimittelsicherheitsforschung und bin dann aus Bremen der Liebe nach Hamburg gefolgt. 2014 habe ich hier bei der Techniker Krankenkasse angefangen, nachdem meine jetzige Kollegin, die vorher auch in Bremen war, mir gesteckt hat, dass hier eine Stelle ausgeschrieben wird. Dann habe ich mich direkt beworben und habe den Job dann auch bekommen.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Natürlich geht es auch mit einem anderen Werdegang. Man muss nicht Mathematik studieren. Es ist hilfreich, eine hohe Datenaffinität zu haben. Also das Interesse an Daten. In Daten zu wühlen, in Daten etwas zu suchen, Wissen zu generieren. Das sollte schon hoch sein und ein mathematisches Verständnis und informatisches Wissen ist auf jeden Fall hilfreich. Es geht auch viel um Programmieren. Dazu ist aber auch Kommunikationsfähigkeit extrem wichtig. Es geht viel auch darum, mit den Kollegen zu diskutieren, wie man was macht, auf welchem Wege man am besten zum Ergebnis kommt. So Einzelkämpfer kommen ein Stück weit, aber besser ist es halt im Team. Das ist ganz entscheidend. Und ja, ohne das geht es halt auch nicht.

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