Matthias Bähr
Leitung Logistik National •Supply Chain Management
bei REWE Markt GmbH
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Stadt
Köln
Karriere Level
Führungskraft
“Das Coolste ist, Mitarbeiter zu führen und zu sehen, wie sie sich entwickeln und mit den Aufgaben wachsen.” Als Leitung Logistik National / Supply Chain Management bei der REWE Markt GmbH ist Matthias Bähr für rund 10.000 Mitarbeiter verantwortlich. Seine Tätigkeiten reichen von der Budgetplanung über die laufende Sicherstellung des korrekten Warentransportes bis hin zur strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens. “Analytik ist wichtig sowie Managementkompetenzen.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Das Leben, was vor dir liegt, ist sehr spannend. Du wirst immer herausgefordert sein. Dieses Lernen wird dich dein Leben lang begleiten. Und es ist nicht nur die Schule, nicht nur die Ausbildung, sondern es ist das Leben lang. Aber das ist auch sehr spannend, weil irgendwann macht man es freiwillig und gerne. Das zweite, was ich meinem 14 jährigen ich natürlich mitgeben würde, wäre vergiss die Menschlichkeit nicht. Sehr vieles, was ich heute tue, ist auf Menschen einzugehen und da musst du einfach nicht die Ader dafür haben. Du musst Menschen Menschen verstehen, dich in den andern versetzen. Ich würde ihm auch mitgeben, hab keine Angst, hab keine Angst vor Situationen. Alles geht weiter danach. Es gibt keine doofen Fragen, es gibt nichts peinliches, sondern es geht dann auch weiter. Und als letzten Ratschlag würde ich meinem persönlichen 14 jährigen Ich sagen, genieß das Leben, mach eine Weltreise. Ich habe es nie gemacht. Meine Frau hat die gemacht, die war 12 Monate weg und die erzählt heute davon und ich bin richtig neidisch darauf.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Auf meiner Visitenkarte steht ganz oben Matthias Bähr. Die Funktion ist Geschäftsleitung Logistik National und das Ganze bei der Rewe Markt GmbH in Köln.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Das Coolst ist, Mitarbeiter zu führen und zu sehen, wie sich Mitarbeiter auch entwickeln. Viele junge Mitarbeiter habe ich, ich arbeite in einem sehr jungen Team, das macht mir sehr viel Spaß zu sehen, wie die Kollegen sich über die Zeit hinweg entwickelt haben, wie die auch die Aufgaben suchen und dann mit den Aufgaben auch wachsen. Das ist einfach sehr schön zu sehen. Wenn ich beschreiben könnte, wäre das, glaube ich, das Coolste.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Einschränkungen will ich es nicht nennen, also eine hohe Mobilität ist schon Voraussetzung, finde ich, nicht nur meinem Beruf, sondern heute im Berufsleben allgemein, bei mir speziell natürlich schon. Zwei Tage die Woche bin ich irgendwo in einem Hotel. Im Jahr fahre ich 60.000 bis 80.000 Kilometer. Also ich bin sehr viel unterwegs an der Stelle, und man muss auch flexibel sein. Das sind Einschränkungen oder Dinge, die man mitbringen muss. Das Privatleben leidet vielleicht das eine oder andere Mal darunter. Ich habe Gott sei Dank eine tolle Familie, die das alles mit zieht. Aber das muss man natürlich pflegen. Und wenn man es nicht richtig tut, wäre es schon eine Einschränkung.

Worum geht es in Deinem Job?

Mein Verantwortungsbereich so um die 10.000 Mitarbeiter:innen. Was mache ich und was ist die Rewe? Ja, ihr kennt das wahrscheinlich vom Supermarktbereich, es beginnt morgens um 7:00 Uhr, schließt um 24:00 Uhr. Sehr sehr viele Kunden gehen bei uns einkaufen. Damit die auch Ware finden, müssen die Kollegen und ich dafür sorgen, dass die Ware auch geliefert wird. Das ist unsere Aufgabe, das sicher zu stellen. Meine persönliche Aufgabe, mein Anteil daran, geht über die Budgetplanung, die jedes Jahr stattfindet. Welche Logistik Kosten werden wir zukünftig haben? Im laufen des Jahres ist es die Sicherstellung, dass die Belieferung funktioniert, dass wir pünktlich anliefern, dass wir vollständig auch anliefern, dass die Märkte immer gut versorgt sind. Das ist die Hauptaufgabe. Aber damit ist nicht getan. Ich bin die Geschäftsleitung, das heißt, ich muss auch das Unternehmen strategisch weiterentwickeln. Also welche Herausforderungen haben wir morgen, übermorgen oder eben auch in 5 Jahren oder in 10 Jahren? Brauchen wir in Hamburg einen neuen Lagerstandort? Müssen wir zukünftig viel mehr Technik, viel mehr automatisieren? Ist die Google Glasbrille für uns, für die Zukunft etwas, womit die Mitarbeiter arbeiten? Das sind Fragestellungen, die wir auch klären, die wir auch beantworten müssen. Genauso aber auch, wie wir die Mitarbeiter weiter qualifizieren. Wir haben ein Entwicklungsprogramm aufgestellt, mit dem wir den Mitarbeitern, die heute bei uns arbeiten, die Möglichkeit bieten, sich weiter zu entwickeln, fachbezogen weiter zu entwickeln oder auch persönlich weiter zu entwickeln. Die Hälfte der Woche bin ich bestimmt in Köln im Büro und die andere Hälfte bin ich aber auch draußen, in Standorten. Wenn ich einen Tag in Köln bin, dann ist er leider manchmal sehr häufig mit Meetings vollgepackt, das gehört aber auch dazu. Was passiert in Meetings? Es gibt natürlich eine Agenda dazu und wir besprechen gewisse Sachverhalte, die zu klären sind, stimmen die mit Kollegen ab und treffen Entscheidungen an der Stelle und sehen auch später nach, ob die umgesetzt werden. Das sind so diese Dinge, die in den Meetings hier in Köln passieren, viel abzustimmen, viel für die Zukunft auch sicher zu stellen. Auf der anderen Seite gehe ich natürlich gerne raus in die Standorte, zu meinen Mitarbeitern, um auf der einen Seite natürlich zu sehen, wie das Tagesgeschäft dort funktioniert, aber dort genauso auch über Besprechungen gewisse Sachverhalte mit den Kollegen wieder vor Ort zu klären, denn sehr viel ist in der Theorie in Köln vielleicht sehr gut, aber die Praxis vor Ort ist manchmal ein bisschen anders und wir können noch so viel ausdenken. Wenn wir die Kollegen in den Regionen nicht mitnehmen, dann wird es nicht so gut umgesetzt. Und das ist eben die Aufgabe, die wir dort haben. Nicht nur nicht alleine, die ich aber wahrnehme, rausgehen, mit den Kollegen reden, mit den Kollegen Dinge besprechen, abstimmen und einen gemeinsamen Weg zu finden, wie wir es umsetzen und die Kollegen mitzunehmen.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich bin in einem Hotel groß geworden, meine Eltern hatten ein Hotel im südwestdeutschen Raum. Ich habe da eine mittlere Reife gemacht, habe danach eine Steuerfachgehilfenausbildung gemacht, habe sogar sehr gut abgeschnitten. Dann Bundeswehr. Während der Ausbildung hatte ich aber noch die Fachhochschulreife nachgezogen und nach der Bundeswehr habe ich Wirtschaftsinformatik studiert. Das war 1989. Ich habe Programmiersprachen gelernt, die gibt es heute nicht mehr. Aber es war eine sehr interessante Zeit und eine sehr gute Zeit. Von der Ausbildung würde ich sagen, für den heutigen Beruf, den ich heute tue, für meine heutige Tätigkeit sehr gut, weil ich auf der einen Seite eben das Kaufmännische und das Buchhalterische ganz gut beherrsche und auf der anderen Seite mich ganz gut in IT-Themen hineinversetzen kann. Nach dem Studium kam dann eben die erste Tätigkeit bei einer Handelsgruppe, auch im südwestdeutschen Raum, dort in der Unternehmensberatung. Das hat einen sehr hohen Reiz gehabt nach dem Studium. Man lernt über viele unterschiedliche Projekte, viele Firmen kennen, so war es dann auch. Ich habe dort angefangen Software zu entwickeln, im Lager und im Fuhrpark, dann über die Softwareentwicklung bin ich das erste Mal in der Logistik drin gewesen, hatte die Gelegenheit und auch die Chance, in der Phase viel in der Logistik selbst zu arbeiten. Also ich habe in der Phase im Lager mit kommisioniert. Ich habe in der Phase den Staplerschein gemacht. Ich bin in der Phase mit den LKWs nicht selbst gefahren, sondern mit dem Fahrer mitgefahren, um Dinge zu verstehen. Also ich hatte ein Unternehmen gefunden, welches sehr viel Bezug darauf gelegt hat, die Praxis zu kennen. Das habe ich natürlich genossen und so nach circa 5 Jahren hatte ich die Verantwortung im Logistikbereich in der Unternehmensberatung. Nach weiteren 5 Jahren leitete ich die Unternehmensberatung und zum Schluss, nach 18 Jahren, habe ich ein Unternehmen verlassen, war dann davor Geschäftsführer, mehrerer Logistikgesellschaften dieses Unternehmens und bin nach 18 Jahren dann dem Ruf gefolgt, zu Rewe nach Köln zu wechseln. Dort habe ich drei Logistikregionen verantwortet mit einem Kollegen, der die anderen drei Region verantwortet. Und ab 2009 bin ich dann verantwortlich für die Logistik der Rewe Markt GmbH des Supermarktbereiches, nicht Discount- sondern Supermarktbereich. In der Geschäftsleitung seit 2010 der Rewe-Markt GmbH, auch schon im 10. Jahr, aber es macht sehr viel Spaß, ist sehr spannend.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Ja, es geht auch mit einem anderen Werdegang. Ein Studium ist sehr hilfreich an der Stelle, welche Art von Studium ist nicht zwingend maßgeblich. Betriebswirtschaft tut sehr gut, Logistikstudium ist auch förderlich, Controlling, Ingenieurswesen, das sind gute Studien. Informatik natürlich auch, weil ich es selbst auch getan habe. Das ist sehr förderlich. Was lernt man dort? Man lernt natürlich Analytik, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ich denke, das ist eine gute Voraussetzung. Heute ist meine Tätigkeit sehr stark eine Managementkompetenz. Ich muss sehr viele Mitarbeiter führen und muss eben die Führungskompetenzen haben. Das kann man während des Studiums lernen. Erfahren tut man es im Berufsleben und dann auch umsetzen.

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