Corinna Unterfurtner
ERP-Consultant, HELIUM V IT-Solutions
bei Fachverband Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie
Bitte melde dich an, um das Video zu bewerten!
Stadt
Eugendorf
Alter
25 - 34
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Universität / Fachhochschule
Jahre in der Organisation
1 - 5
Jahre in der aktuellen Tätigkeit
< 1
„Was ich immer toll finde ist, wenn ich die Anforderung habe Reports anzupassen. Das heißt irgendwelche Auswertungen oder Grafiken passend zu den Zahlen, die der Kunde in seinem System erfasst.“ Corinna Unterfurtner arbeitet als ERP-Consultant bei der HELIUM V IT-Solutions, wobei sie viel in Kontakt mit Kunden steht. „Es ist auch manchmal einfach so, dass man im Support die Launen der Personen mitbekommt und manchmal auch unverdienterweise sich Sachen anhören muss.“

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Mach dir keinen Stress, welche Ausbildung du wählen sollst. Mach das, was dir Spaß macht und welche Begabung du hast. Und nur, weil du jetzt ein Studium aussuchst oder eine Ausbildung aussuchst, heißt das nicht, dass du dein Leben lang das machen musst. Wichtig ist, dass du neugierig und flexibel bleibst. Das zweite ist, bleib vorurteilsfrei. Früher waren Hosen und Röcke für Frauen und Männer. Es gibt so viele vielfältige Berufe. Du kannst das machen, was dir Freude macht und was dir Spaß macht. Und schau dir auch die IT an, die ist sehr vielfältig und würde dafür profitieren, sehr viele unterschiedliche Menschen in ihrer Branche zu finden. Der dritte Tipp ist, nutze jede Gelegenheit, ins Ausland zu kommen, egal ob als Auslandssemester oder Weltreise. Die Erfahrungen, die du dabei machst, kann man in einer fachlichen Ausbildung nicht machen.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Corinna Unterfurtner, ERP-Beraterin, HELIUM V IT-Solutions.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Was ich immer toll finde, ist, wenn ich die Anforderung habe, Reports anzupassen, das heißt irgendwelche Auswertungen oder Grafiken passend zu den Zahlen, die der Kunde in seinem System erfasst. Und im Endeffekt hast du dann die Aufgabe, mit dem Kunden gemeinsam herauszufinden, was er für Zahlen braucht, damit er sein Unternehmen weiterführen kann. Und er entscheidet sich auf Grundlage von den Zahlen, die du in deinen Reports ausgewertet hast, mit ihm gemeinsam entwickelt hast. Das ist immer schön, wenn man so direkte Ergebnisse hat. Und ein anderer Bereich ist Support. Also ich arbeite ja dann auch immer wieder im Telefonhotline und Support und natürlich ist es dann immer schön, wenn der Kunde zuerst aufgeregt war und sagte, es ginge nicht, er wisse nicht, was er tun solle. Und danach bedankt er sich dann doch für die Hilfe, er verstehe er jetzt. Das sind so kleine positive Erlebnisse mitten im Unternehmensalltag.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Als positiv habe ich den Support genannt. Der hat natürlich oft auch einen schlechten Ruf. Und es ist auch manchmal so, dass man einfach die Launen der Personen mitbekommt und auch unverdienter Weise sich etwas anhören muss, was man eigentlich gar nicht verdient hat oder auch nicht hören will. Dass man dann genervt wird oder sich selber vielleicht ärgert. Ich schaffe es zwar nicht immer, aber ich versuche das als Weiterentwicklung zu sehen. Alle sagen immer, die Zeit sei ein Problem, weil das Beratungsgeschäft ja sehr termingetrieben ist. Es gibt einen Going Live Termin, da muss der Kunde sein System starten, dann hat er nichts anderes. Da muss der Lieferschein raus oder die Rechnung raus an seine Kunden. Ich sehe das aber auch eher mehr als Vorteil, denn so kann ich mir meine Zeit selber einteilen.

Worum geht es in Deinem Job?

Die Helium 5 ist ein Hersteller von einer ERP-Software. ERP-Software bedeutet Enterprise Resource Planning, das heißt, die Verwaltung von Ressourcen in Unternehmen. Das können Artikel sein, Rechnungen, Zeiterfassung, Produktion, also der gesamte Unternehmensalltag. Meine Position dort ist die Kundenbetreuung und Beratung, das heißt ich mache da ganz viele unterschiedliche Dinge, von Besuchen und Schulungen beim Kunden, erarbeite mit ihm seine Prozesse. Wie sieht die Umsetzung derzeit in seinem System aus, falls er schon ein System hat, oder vielleicht nutzt er auch Excel-Tabellen oder sonstige Auswertungen. Das Ziel ist, dass er seine ganzen aktuellen Prozesse vielleicht ein bisschen optimiert und dann in unserer Software optimal abbildet und in seiner Praxis unterstützt wird. Ganz im Detail heißt das, wir arbeiten mit vielen kleinen Unternehmen. Das heißt, ich sitze oft bei der Geschäftsführung und erkläre, wie man ganz einfach in dem System klicken muss. Aber es geht auch so weit, dass man dann sagt, man habe das Problem, dass die Mitarbeiter die Zeiten nie buchen. Dann suchen wir gemeinsam Lösungen, woran das vielleicht liegen kann. Vielleicht geht das Gerät nicht zum Buchen, vielleicht ist nicht klar, warum gebucht werden soll. Also so ganz praxisnah. Wenn ich in der Firma bin, dann schreibe ich manchmal Blogartikel über das, was ich erlebe oder auch über unsere Hilfe, die Erklärung, wie das System zu bedienen ist. Ich mache Reportauswertungen nach Anforderungen vom Kunden. Ich bin natürlich auch die Schnittstelle zwischen Kunde und Technik und Umsetzung und habe da sehr viel Übersetzungsarbeit zu leisten. Ich schaue mir die Anforderungen des Kunden an, rede mit ihm, stelle viele Fragen, versuche ihm zuzuhören, zu verstehen, zu wiederholen, was er sagt, dass dann auch möglichst viele Informationen da sind, die wir dann in der Software programmieren können. Je mehr Informationen da sind, umso leichter tut man sich natürlich dann auch in der Umsetzung. Unsere Schulungen oder Support sind nicht immer nur vor Ort. Ein Großteil ist zum Glück schon über Fernwartung möglich. Das heißt, man sitzt am Telefon, hat vielleicht ein gemeinsames Tool, wo man den Bildschirm des anderen sieht und kann dort auch Basisschulungen machen oder auch schnell weiterhelfen, genauer verstehen, was das Problem des Kunden ist. Das geht dann meistens über Telefon oder Videokonferenz oder ähnliches.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich komme aus Oberösterreich. Ich habe dort ein Gymnasium besucht und lange nicht gewusst, was ich machen will nach dem Abschluss des Gymnasium, nach der Matura. Nachdem ich einiges ausprobiert hatte, sei es jetzt beruflich oder auch vom Studium her an Lehrveranstaltungen ausprobiert hatte, habe ich dann in Salzburg Kommunikationswissenschaft studiert. Irgendwann war auf der Uni dann ein Plakat der Didak-Sommeruni, wo dann doch die IT Affinität, die ich eigentlich schon gehabt habe, erfüllt worden ist. Denn da hat es sehr viele Kurse gegeben über zum Beispiel Programmieren oder Requirements Engineering, die ich dort gemacht habe. Das war dann auch mein Fokus zur IT, der im Hintergrund immer ein bisschen da war. Ich hatte auch die Chance, die Didak zwei Jahre lang zu organisieren, wo ich Projektmanagementerfahrung gesammelt habe. All diese kleinen Beiträge haben dazu geführt, dass ich dann zum IT Karrieretag gegangen bin, der von der Wirtschaftskammer organisiert wird und dort mit zwei, drei Leuten gesprochen habe. Und einer davon war ein ERP-Herstelelr aus Salzburg, also eigentlich sogar zwei. Aber einer davon war mein aktueller Arbeitgeber, Helium 5, wo ich als Beraterin arbeite.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Man sieht ja, mein Werdegang ist kein direkter. Wenn man das wirklich machen will, was ich jetzt mache, sollte man vielleicht Wirtschaftsinformatik studieren oder vielleicht wirklich Wirtschaftswissenschaften oder irgendetwas in dem Bereich. Aber wie man sieht, man braucht eigentlich nur Neugier und den Willen, weiterzulernen. Ein bisschen Flexibilität und vielleicht auch ein bisschen Geduld. Denn es geht eben nicht alles gleich von Anfang an, aber wenn man das gefunden hat, was einem Spaß macht und woran man Freude hat, dann soll das nicht das Hindernis sein, dass man sich irgendwann einmal für ein falsches Studium entschieden hat.

Mehr von Fachverband Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie