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Marina Relota
Kinderpflegerin
bei Landeshauptstadt München
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Elementarpädagoge*in
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Zur Anmeldung
Stadt
München
Alter
45 - 54
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Weiterführende Schule
Karriere Level
Angestellter*e
Jahre in der Organisation
< 1
Jahre in der aktuellen Tätigkeit
1 - 5
“Cool finde ich, dass ich mich manchmal wie ein Kind fühlen darf, dass ich mich auch wie ein Kind benehmen darf und das wird noch immer als “normal” angesehen.” Marina ist Kinderpflegerin bei der Landeshauptstadt München im “Haus der Kinder” und hat in dem Beruf auf Umwegen, ihre Berufung gefunden. Sie findet es großartig, dass sie sich weiterbilden darf und dass ihr dafür auch die Möglichkeiten und Mittel zur Verfügung gestellt werden. Bringt der Job Einschränkungen mit sich? - “Als Kinderpflegerin bist du eingeschränkt in verschiedenen Sachen; du kannst nicht überall arbeiten und du kannst nicht immer so handeln wie du es dir vorstellst.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich!

Ich würde mir vielleicht raten, dass ich mein Leben genieße, weil die Zeit so schnell läuft. Mein zweiter Ratschlag ist, verfolge deine Träume - immer. Und das Wichtigste ist. Du solltest nie aufgeben und wenn du ein Ziel hast, dann kannst du es erreichen. Egal wie hoch es ist. Es ist nicht unmöglich, alles ist möglich, man kann alles erreichen, wenn man will.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Mein Name ist Marina Relota, Kinderpflegerin. Ich arbeite bei der Landeshauptstadt München, im Haus für Kinder, in der Hirschbergstraße, Neuhausen.

Was ist das coolste an Deinem Job?

Cool finde ich, dass ich viele Möglichkeiten habe, um mich weiterzubilden, das heißt, jetzt bin ich staatlich geprüfte Kinderpflegerin - und das bleibe ich ein Leben lang - das stimmt nicht. Ich bekomme finanzielle Unterstützung und dann kann ich weitermachen, Erzieherin - und so weiter. Das ist für mich sehr wichtig und cool finde ich auch, dass ich mich manchmal als Kind fühlen darf, dass ich mich auch als Kind benehmen darf - und das wird noch immer als "normal" angesehen.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Einschränkung für mich, jetzt persönlich als Kinderpflegerin, ist, dass ich in meinen Handlungen schon ein bisschen begrenzt bin. Das heißt, als Kinderpflegerin, zum Beispiel nur, ich kann keine Elterngespräche führen. Das würde ich ja gerne machen. Also ich brauche die Weiterbildung zur Erzieherin.

Worum geht es in Deinem Job?

Ich arbeite im Haus für Kinder, in Neuhausen, Hirschbergstraße, wir sind ein ziemlich großes Haus, mit 150 Kindern. Diese sind in verschiedenem Alter, also wir sind von drei bis zehn, elf Jahren, wir haben 50 Hort-Kinder, wir haben 100 Kindergartenkinder. Da sind viele Kinder mit Migrationshintergründen. Ich arbeite momentan im Kindergarten, überwiegend, aber der Vorteil ist, dass ich auch im Hort arbeiten kann. Mein Tag beginnt um 07:00 Uhr, da kommen ein paar Kinder schon, deren Eltern sehr früh arbeiten müssen. Die Kinder kommen um 07:00 Uhr, ich versuche dann, die Kinder zu beschäftigen, bis 09:00 Uhr, dann ist unsere Gruppe eigentlich voll. Von 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr verbringen wir eine kurze Zeit in unserer Gruppe - und dann gehen wir hinaus, also ich versuche, jeden Tag mit den Kindern hinaus zu gehen, egal, welches Wetter ist, weil ich finde das sehr wichtig für Kinder. Über Mittag können die Kinder schlafen und ich versuche dann, andere Kinder zu beschäftigen, wir malen, wir lesen, also diese Ausruhzeit, dass wir diese ausnutzen, auch wenn sie nicht schlafen. Um 14:00 Uhr essen die Kinder, machen Brotzeit, und wir gehen wieder hinaus. Um 17:00 Uhr werden die Kinder schon von ihren Eltern abgeholt. Ich nehme mir immer Zeit, in der ich mich auf meine pädagogische Aktivität vorbereite, das dauert vielleicht zehn, fünfzehn, zwanzig Minuten. Das kommt darauf an, was ich mit den Kindern mache. Die Kinder entscheiden dann tatsächlich selber, zum Beispiel, welche Farbe die nehmen, was die malen, also ich versuche die Kinder nicht zu beeinflussen. Ich bin da, aber die Kinder machen das schon selber.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich bin mit 21 Jahren als Flüchtling nach Deutschland gekommen. Zu Hause habe ich eine Ausbildung zum Techniker für Gastronomie und Tourismus gemacht. Das ist in Deutschland als Beruf nicht anerkannt, es ist für eine Weiterbildung als mittlere Reife anerkannt. Das habe ich schon genutzt. Seit 2008 bin ich bei der Stadt München, da habe ich als ungelernte Kraft in der Kinderkrippe als Hauswirtschafterin angefangen zu arbeiten und durch diese Tätigkeit habe ich doch festgestellt, dass ich mit Kindern arbeiten möchte. Nach zweijähriger Ausbildung hatte ich dann endlich meine Urkunde, auf der staatlich geprüfte Kinderpflegerin stand.

Ginge es auch ohne Deinem Werdegang?

Für Kinderpflegerin, als Beruf, braucht man auf jeden Fall eine Ausbildung, bei mir hat es zwei Jahre gedauert, aber alleine die Ausbildung, würde ich sagen, reicht auch nicht, man muss auch diesen Job lieben, man muss ein Gefühl für Kinder haben, und man muss sich bewusst sein, dass das Kinder sind und das Wertvollste, was wir besitzen, das wir dann betreuen - und aufpassen auf dieses Wertvollste, was wir haben.

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